Ich hatte mir dieses Jahr ein gebrauchtes Tamron 18-400mm für eine Fernreise gekauft, welche dann aber Corona zum Opfer fiel.
Trotz diverser Reiseeinschränkungen, oder vielleicht gerade deswegen, habe ich es sehr intensiv in meinem Fotoalltag getestet und mit meinen anderen Objektiven verglichen, weswegen ich dann mein langjähriges Superzoom Tamron EF-M 18-200mm VC verkaufte.
Das 18-400er ist im Vergleich zu anderen Superzooms schon groß und schwer, aber gemessen an dem Brennweitenbereich (eff. 29-640mm) ist das noch erträglich.
Leider ist es recht kopflastig an einem M-Body, was besonders stört, wenn die Kamera bei nicht Benutzung am Gurt um den Hals hängt!
Ich habe das kompensiert, in dem ich die Kamera seitwärts wie eine Tasche getragen habe.
Für Aufnahmen bei denen abgeblendet werden kann und das Motiv im Bildzentrum abgebildet wird, ist es ein brauchbarer Kompromiss.
Wer kritische Schärfe bis in die Ecken erwartet, der liegt hier natürlich falsch.
Ich benutzte es an einer M6 und hatte vor allem an den langen Brennweiten Gefallen gefunden, weil man damit sehr schöne Detailaufnahmen machen kann.
Dann kam der Tag an dem ich die Bilder unseres Kurzurlaubes in und um Berlin in LR bearbeitete und stellte bei vielen Aufnahmen auffällige "Matscheffekte" fest, die mir gar nicht gefielen und so bis dato nicht wahrgenommen hatte.
In der Folge beschäftigte ich mich mit der Sony RX 10IV als mögliche Alternative und beschloss eine Gebrauchte zum Vergleich zu kaufen.
Der Vergleich dauerte nicht lange und in der Folge verkaufte ich das Tamron wieder, weil die Sony in allen Bereichen so viel besser ist.
Der Nachteil des kleineren Sensors der Sony ist in der Praxis (für mich) keiner mehr!
Das Tamron muss ja immer auf f8-11 abgeblendet werden, wenn die Randbereiche einigermaßen und das Zentrum scharf abgebildet werden sollen. Dadurch muss man die ISO-Werte anpassen (ca. 800-1600) um vernünftige Verschlußzeiten zu erhalten.
Die Sony hat das lichtstärkere und deutlich schärfere Objektiv, außerdem beginnt es bei 24mm und macht ein zusätzliches Weitwinkel, beinahe unnötig. Die Balance ist auch viel besser und das Packvolumen sogar kompakter. Das Gesamtgewicht ist fast gleich.
Ohne die Episode mit dem Tamron 18-400 und seinen genialen Brennweitenbereich hätte ich mich wohl nie an die Sony herangewagt.
Mal sehen, wie es weitergeht...
