Im Vergleich zu meiner früheren EOS 40D ist die 650D anspruchsvoller, was die Abbildungsleistung, bzw. die Auflösung der Objektive angeht.
Das stimmt! Dabei sollte man aber erwähnen, dass ich das vorerst auf die 1:1 Ansicht bezieht! Ein höher auflösender Sensor, zeigt Defizite des Objektivs sehr schnell. Sensoren mit nicht allzuhoher Auflösung "kaschieren" dabei die Defizite eines schwächeren Objektivs.
Trotzdem sollte man im Auge behalten, wie wichtig das für die Praxis ist, denn die 1:1 Ansicht spielt erstmal nur auf dem Monitor eine Rolle. Bei Prints bestimmt das schwächste Glied in der Kette das Auflösungsvermögen, wobei bei klein- und mittelformatigen Ausdrucken kaum bis gar kein Unterschied festzustellen sein dürfte.
... darum bin ich wirklich am Überlegen, ob ich eine Festbrennweite anschaffe und mit deren Nachteilen lebe und im Gegenzug das Maximum an Bildqualität zu erhalten.
Die Antwort auf die Frage kann dir keiner abnehmen. Sie hängt ganz einfach davon ab, was du machst! Bist du denn auf die maximal mögliche Bildqualität angewiesen (z. B. "croppst" du viel? Lässt du vie großformatig drucken?) oder hast du eher ein breites Einsatzspektrum, wo die Flexibilität eines Zoom-Objektivs viel vorteilhafter wäre als das letzte Quentchen Qualität?
Wie schon erwähnt, war das Canon 70-300 der beste Kompromiß bis jetzt. Das Exemplar gehört meinem Bruder. Entweder hat er ein astronomisch gutes Exemplar erwischt, oder die beiden 70-200 f/4 L waren Gurken, bzw. die drei Tamrons auch.
Abbildungsqualität ist das Eine, ein Fehlfokus das Andere! (Natürlich beeinflusst ein Fehlfokus die Abbildungsqualität direkt, aber das steht wieder auf einem anderen Blatt). Die beste Abbildungsleistung vergleichst du, wenn du den Kontrast-AF verwendest, weil dann tatsächlich auf den maximalen Kontrast fokussiert wird. Ein etwas schwächer abbildendes Objektiv ohne Fehlfokus kann in der Praxis sehr viel "besser" da stehen als ein knackscharfes Objektiv, was einen deutlichen Fehlfokus hat. Du solltest deshalb herausfinden, wodurch die Probleme tatsächlich verursacht werden. Ein Fehlfokus kann, je nach Objektiv, immer wieder mal auftreten, aber er kann (mehr oder weniger gut) justiert werden!
Hatte ich einfach nur Pech, oder gleicht der Objektivkauf mittlerweile einem Lotteriespiel?
Vermutlich beides!

Der allgemeine Tenor hier im Forum spricht klar für das Tamron. In Einzelfällen mag sich das Bild aber immer wieder mal umkehren! Mein Eindruck ist einfach nur, dass die qualitativen Ansprüche und die ganze "Testerei" durch Foren wie dieses enorm zugenommen haben! Da wird getestet und verglichen (ich selber nehme mich davon nicht aus), aber oft die Praxis vernachlässigt. Vielleicht reden wir über Unterschiede die fürs Ergebnis kaum eine Rolle spielen? Für höchste, qualitative Ansprüche eignen sich ganz klar weder das Canon, noch das Tamron! Beide bieten aber aufgrund des günstigen Preises und der akzeptablen Qualität ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis. Für ein bisschen Mehr an Qualität, muss man ansonsten deutlich tiefer in die Tasche greifen!