The Trinity
Themenersteller
Moin zusammen,
ich habe heute endlich eine Gelegenheit zum Scannen gehabt und kann jetzt tun, was ich schon seit einem halben Jahr machen wollte: die Qualität der Abzüge der Anbieter Saal und FujiDirekt zu vergleichen.
Vorwort
Ich bin Analogital. Oder Digilog. Oder anders gesagt: für mich ist ein Bild dann wirklich fertig, wenn es als Abzug oder Print zum Anfassen vor mir auf dem Tisch liegt. Urlaubsbilder lasse ich üblicherweise in den Größen 10x15 bis 13x19 vergrößern, manchmal auch größer. Immer mit matter Oberfläche.
Saal-Digital ist sicherlich Platzhirsch, in puncto Service und Geschwindigkeit bleiben da keine Wünsche offen. Sie sind aber auch nicht ganz billig – und ohne einen direkten Vergleich lassen sich dort bestellte Abzüge kaum beurteilen.
Als Alternative habe ich auf verschiedenen Internetseiten häufiger über FujiDirekt gelesen – und kurzerhand bei der letzten Bestellung Vergleichsbilder bestellt. Leider hat man bei FujiDirekt keine Wahl zwischen verschiedenen Oberflächen, es geht nur Hochglanz.
Der nachfolgende Vergleich ist höchst subjektiv und sicherlich kaum wissenschaftlich. Mir geht es mehr um den visuellen Eindruck der Abzüge, nicht um Angaben in Prozent. Und auch nicht um ein »Dieser oder jener ist besser«, jeder hat ja eigene Vorlieben.
Technisches
• Format 10x15
• Hochglanz (beide Anbieter)
• Fachabzug bei Saal, Fuji bietet keine Auswahlmöglichkeiten)
• identische Bilddaten (Saal kann die 400dpi nach eigenen Angaben voll verwerten, Fuji gibt dazu keine Infos)
• kalibrierter Monitor
• Export aus Lightroom 3 mit folgenden Einstellungen:
• Scan mit Epson v700
• in Photoshop nur Weißpunkt via Tonwertkorrektur angepasst (auf die weiße Scanrückwand des v700, nicht innerhalb des Bildes)
• Fussel und Staub bewusst nicht entfernt
Und nun zum Vergleich…
Original | Saal | FujiDirekt
Ausschnitte
Bestellung
Wie oben schon genannt, habe ich bei Saal Fachabzüge bestellt. Fuji bietet keine Auswahlmöglichkeiten, ich muss mich also überraschen lassen.
Lieferzeit
Saal wie gewohnt vorbildlich, 1–2 Werktage. FujiDirekt brauchte etwas länger – ca. 3–4 Werktage –, dafür gibt es Statusnachrichten per Mail.
Papier
Saal belichtet auf Fuji Professional Paper, FujiDirekt verwendet FujicolorCrystalArchive Paper.
Schärfe
Saal liefert Fachabzüge, verarbeitet die Bilder also intern nicht weiter. Die Schärfe ist sanft, fast analog. Ein Hauch mehr wäre gut: die Export-Einstellung in LR3 sollte besser auf normaler Schärfe stehen.
Ganz anders dagegen die Abzüge von FujiDirekt, die anbieterseitig extrem nachgeschärft wurden. In den Ausschnitten mag der Fuji-Abzug besser aussehen – als ganzes Bild betrachtet ist er klar überschärft, da es zu deutlichen Artefakten kommt (zB. beim Kirchen-Dach). Ich vermute, dass der Algorhythmus für nicht kleingerechnete und geschärfte Bilder optimiert ist.
Farbe
Saal zeigt deutliche Abweichungen bei Blau (Himmel) und Rot-Orange (Kirchen-Dach). Fuji gibt die Bildfarben generell besser wieder.
Für beide gilt aber: Gelbtöne werden zu rot wiedergegeben (siehe Hauswände links und rechts des grünen Hauses, vorletzte Bildreihe).
Kontrast und Brillianz
Saal ist etwas dunkler, Fuji etwas heller – was möglicherweise auch an dem Optimierungsalgorhythmus liegt, oder aber auch am besseren Papier.
Technisch bedingt sind natürlich beide nicht so brilliant wie das Original links (Stichwort »selbstleuchtend«), der direkte Vergleich täuscht auch: der Saalabzug ist kontrastreich und ausreichend brilliant, mit noch etwas Luft nach oben.
Beschnitt und Größe
Die Abzüge von Saal zeigen etwas mehr Beschnitt und sind zwei Millimeter höher als die von FujiDirekt. Diese zeigen etwa einen Millimeter mehr vom Bild.
Fazit
Was bei Saal fehlt, hat Fuji – und umgekehrt, so könnte man sagen. Saal liefert wie bestellt einen echten Fachabzug, das Bild ist kontrastreich und brilliant, sollte aber aus LR mit der Einstellung »Normale Schärfe« exportiert werden. Leichte Schwächen zeigen sich nur bei der Farbwiedergabe bzw. Farbneutralität. Wichtig sind aber in jedem Fall gute Ausgangsdaten. Was hinter der allgemeinen Bezeichnung Fuji Professional Paper steckt, konnte ich nicht herausfinden, vermute aber ein Standard-Papier.
FujiDirekt dagegen punktet mit sehr neutralen Farben und einem guten Trägermaterial, die aggressive Weiterverarbeitung fällt dagegen aber glatt durch. Für Fachabzüge taugt Fuji nicht, kann aber für jemanden, der zu günstigen Preisen Abzüge bestellen will, durchaus eine Alternative sein. Zumal wenn er oder sie sich nicht mit Skalieren und Schärfen belasten will.
In der Hoffnung, mit diesem Bericht dem einen oder anderen geholfen zu haben,
Johannes
P.S.: Es handelt sich übrigens um die Nikolai-Kirche in Wismar.
ich habe heute endlich eine Gelegenheit zum Scannen gehabt und kann jetzt tun, was ich schon seit einem halben Jahr machen wollte: die Qualität der Abzüge der Anbieter Saal und FujiDirekt zu vergleichen.
Vorwort
Ich bin Analogital. Oder Digilog. Oder anders gesagt: für mich ist ein Bild dann wirklich fertig, wenn es als Abzug oder Print zum Anfassen vor mir auf dem Tisch liegt. Urlaubsbilder lasse ich üblicherweise in den Größen 10x15 bis 13x19 vergrößern, manchmal auch größer. Immer mit matter Oberfläche.
Saal-Digital ist sicherlich Platzhirsch, in puncto Service und Geschwindigkeit bleiben da keine Wünsche offen. Sie sind aber auch nicht ganz billig – und ohne einen direkten Vergleich lassen sich dort bestellte Abzüge kaum beurteilen.
Als Alternative habe ich auf verschiedenen Internetseiten häufiger über FujiDirekt gelesen – und kurzerhand bei der letzten Bestellung Vergleichsbilder bestellt. Leider hat man bei FujiDirekt keine Wahl zwischen verschiedenen Oberflächen, es geht nur Hochglanz.
Der nachfolgende Vergleich ist höchst subjektiv und sicherlich kaum wissenschaftlich. Mir geht es mehr um den visuellen Eindruck der Abzüge, nicht um Angaben in Prozent. Und auch nicht um ein »Dieser oder jener ist besser«, jeder hat ja eigene Vorlieben.
Technisches
• Format 10x15
• Hochglanz (beide Anbieter)
• Fachabzug bei Saal, Fuji bietet keine Auswahlmöglichkeiten)
• identische Bilddaten (Saal kann die 400dpi nach eigenen Angaben voll verwerten, Fuji gibt dazu keine Infos)
• kalibrierter Monitor
• Export aus Lightroom 3 mit folgenden Einstellungen:

• Scan mit Epson v700
• in Photoshop nur Weißpunkt via Tonwertkorrektur angepasst (auf die weiße Scanrückwand des v700, nicht innerhalb des Bildes)
• Fussel und Staub bewusst nicht entfernt
Und nun zum Vergleich…
Original | Saal | FujiDirekt

Ausschnitte



Bestellung
Wie oben schon genannt, habe ich bei Saal Fachabzüge bestellt. Fuji bietet keine Auswahlmöglichkeiten, ich muss mich also überraschen lassen.
Lieferzeit
Saal wie gewohnt vorbildlich, 1–2 Werktage. FujiDirekt brauchte etwas länger – ca. 3–4 Werktage –, dafür gibt es Statusnachrichten per Mail.
Papier
Saal belichtet auf Fuji Professional Paper, FujiDirekt verwendet FujicolorCrystalArchive Paper.
Schärfe
Saal liefert Fachabzüge, verarbeitet die Bilder also intern nicht weiter. Die Schärfe ist sanft, fast analog. Ein Hauch mehr wäre gut: die Export-Einstellung in LR3 sollte besser auf normaler Schärfe stehen.
Ganz anders dagegen die Abzüge von FujiDirekt, die anbieterseitig extrem nachgeschärft wurden. In den Ausschnitten mag der Fuji-Abzug besser aussehen – als ganzes Bild betrachtet ist er klar überschärft, da es zu deutlichen Artefakten kommt (zB. beim Kirchen-Dach). Ich vermute, dass der Algorhythmus für nicht kleingerechnete und geschärfte Bilder optimiert ist.
Farbe
Saal zeigt deutliche Abweichungen bei Blau (Himmel) und Rot-Orange (Kirchen-Dach). Fuji gibt die Bildfarben generell besser wieder.
Für beide gilt aber: Gelbtöne werden zu rot wiedergegeben (siehe Hauswände links und rechts des grünen Hauses, vorletzte Bildreihe).
Kontrast und Brillianz
Saal ist etwas dunkler, Fuji etwas heller – was möglicherweise auch an dem Optimierungsalgorhythmus liegt, oder aber auch am besseren Papier.
Technisch bedingt sind natürlich beide nicht so brilliant wie das Original links (Stichwort »selbstleuchtend«), der direkte Vergleich täuscht auch: der Saalabzug ist kontrastreich und ausreichend brilliant, mit noch etwas Luft nach oben.
Beschnitt und Größe
Die Abzüge von Saal zeigen etwas mehr Beschnitt und sind zwei Millimeter höher als die von FujiDirekt. Diese zeigen etwa einen Millimeter mehr vom Bild.
Fazit
Was bei Saal fehlt, hat Fuji – und umgekehrt, so könnte man sagen. Saal liefert wie bestellt einen echten Fachabzug, das Bild ist kontrastreich und brilliant, sollte aber aus LR mit der Einstellung »Normale Schärfe« exportiert werden. Leichte Schwächen zeigen sich nur bei der Farbwiedergabe bzw. Farbneutralität. Wichtig sind aber in jedem Fall gute Ausgangsdaten. Was hinter der allgemeinen Bezeichnung Fuji Professional Paper steckt, konnte ich nicht herausfinden, vermute aber ein Standard-Papier.
FujiDirekt dagegen punktet mit sehr neutralen Farben und einem guten Trägermaterial, die aggressive Weiterverarbeitung fällt dagegen aber glatt durch. Für Fachabzüge taugt Fuji nicht, kann aber für jemanden, der zu günstigen Preisen Abzüge bestellen will, durchaus eine Alternative sein. Zumal wenn er oder sie sich nicht mit Skalieren und Schärfen belasten will.
In der Hoffnung, mit diesem Bericht dem einen oder anderen geholfen zu haben,
Johannes
P.S.: Es handelt sich übrigens um die Nikolai-Kirche in Wismar.
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