Ich hatte selber jahrelang Tintenstrahldrucker (Epson, dann HP, dann wieder Epson) und hatte sehr oft Probleme mit verstopften Düsen; ich schätze, dass ich im Lauf der Zeit allein ein Drittel der gekauften Fototinten für Düsenreinigungsgänge verbraucht habe. Deswegen habe ich meinen letzten Tintenstrahler verkauft und beschlossen, nur noch bei Dienstleistern (Ausbelichter und Druckdienste) drucken zu lassen.
Allerdings kam doch hin und wieder das Bedürfnis auf, "mal schnell" ein Bild drucken zu können. Daher kaufte ich mir den billigsten Canon Selphy Thermodrucker, den ich kriegen konnte; bei dem können ja keine Tinten eintrocknen.
Die Bildergebnisse waren anfangs okay, aber nicht perfekt (eher kühle, blasse Farben). Dann fand ich im Netz ein Druckprofil für Canon Selphy, und damit wurde es schon deutlich besser. Als ich jedoch meinen Drucker für 30 Euro richtig profilieren ließ, war ich schon erstaunt, welche Qualität man aus dem Teil rausholen kann.
30 Euro für das Profil klingt teuer, aber dafür kostete der ganze Drucker nur 60. So habe ich nun für insgesamt 90 Euro eine feine Lösung. Die Farben sind im Direktvergleich nicht ganz so leuchtend wie die von hochwertigen Tintendrucken, aber ohne Direktvergleich sind sie immer noch sehr gut.
Kostenmäßig wird das Selberdrucken niemals an die Preise von Großlaboren heranreichen. (Das war schon zu Analogzeiten so, wenn man Farbbilder selber vergrößert hat.) Es geht meistens um die Frage, ob man die Bilder schnell haben will und selber druckt, oder ob man ein oder zwei Tage drauf warten kann und sie dafür preiswerter bekommt. Wenn man nur einzelne oder ganz wenige Bilder braucht, kann das Selberdrucken dennoch billiger sein, weil man sich die Versandpauschale spart; kann sich jeder mit einer einfachen Gleichung ausrechnen, bei wievielen Bildern Kosten-Gleichstand herrscht.
Die weißen Streifen an den Längsseiten sind übrigens ganz minimal (kaum sichtbar). Die Wasserbeständigkeit der Oberfläche ist ausgezeichnet; nur wenn man das Papier richtig eintaucht, quellen die Schnittkanten etwas auf. Der einzige Nachteil des Thermodruckverfahrens ist, dass Staubkörner auf dem Papier unbedruckte Stellen verursachen können; es empfiehlt sich also, das Papiermagazin und den Drucker gut vor Staub zu schützen (also niemals längere Zeit offen stehen zu lassen). Ab und zu (aber wirklich nicht oft) kommt es trotzdem zu so einer störenden weißen Stelle; dann muss man den Druck halt wiederholen.
Nun habe ich lediglich Bedenken, was passiert, wenn die Farbpatronen altern. Zum Zeitpunkt der Profilerstellung hatte ich eine Farbfolien-Patrone drin, die schon einige Jahre auf dem Buckel hatte. Falls dort die Farben bereits leicht verändert waren, stimmen sie mit denen frischer Patronen nicht mehr ganz überein. Außerdem wird Canon nicht garantieren können, dass ihre Druckfarben immer 100,0-prozentig identisch bleiben.
Sobald ich mein neues Verbrauchsmaterial anpacke (ganz frisch gekauft), werde ich nochmal ein Testbild drucken und dann mehr wissen.
Grundsätzlich besteht diese Unsicherheit natürlich bei jedem Druckerprofil.