Bokehvergleich
Das 23mm/1,4 erzeugt bei meinen Nahbereichsaufnahmen sowohl in der Quantität wie in der Qualität eine bessere Hintergrundunschärfe als mein 35mm/1,6. Ich bin erstaunt!
Die andere Seite der Medaille ist, man muss pingelig scharfstellen, auch wenn die Brennweite nur 23mm ist. Die GX9 mit ihrem Fokus-Peaking macht dies aber leicht und das Objektiv hat keinen Öffnungsfehler, wodurch die Einstellschärfe bei f1,4-2-2,8 gleich bleibt.
Was läuft da ab?
Das Objektiv beginnt mit einer Negativlinse. Das ist bei 23mm und mft nicht unbedingt nötig, aber es gibt ja davon auch Versionen für APS-C.
Obwohl ein 23mm auf mfT ein "Normalobjektiv" ist, macht die negative Frontlinse es zu einer Retrofokus-Konstruktion, im EVIL-Bereich bei einer solchen Brennweite/Bildwinkel eher unüblich.
Was haben wir dafon?
- Die Ausleuchtung der Ecken wird besser.
- Die Tiefenschärfe nimmt durch die Retrofokus-Konstruktion ab.
Man kann lange zurückgehen, es gab ein Nikkor-P 105mm f2,5 und die Portraitfotografen damals haben es gekauft und liebten es. In der Retrospektive hat dieses Nikkor-P vielleicht den Begriff " Bokeh" erfunden?
Es war eine geniale Konstruktion mit absichtlich verringerter Tiefenschärfe, ja, das geht, bitte PRAKTISCH ausprobieren.
Ein Canon FD 100mm/2,8 oder ein Minolta 100mm/2,5 waren vielleicht "technisch" besser, aber den Look des P-Nikkors 105/2,5 hatten sie nicht.
Das ist der Vergleich, der mir einfällt, wenn ich die Bilder des TT Artisan 23mm/1,4 sehe, da scheint es Parallelen zu geben.
Ein Pana 20mm/1,7 hat eine gleichmässigere Schärfe, aber die Bilder, wenn man es auf Bokeh anlegt, kommen mit dem TT Artisan nicht mit. Wie oben gesagt, das 23mm/1,4 kann es mit einem hochgeöffneten 35mm aufnehmen. Ich werde das weiter fervolgen.
Grüsse aus der Eifel, alles scharf oder fast alles unscharf wünscht
maro