…tja, wenn man sich diese Review mal so ansieht, dann ist das Qualität doch etwas ernüchternd, oder? ;-)
Kommt drauf an - sind die meisten der Klienten/abgelichteten Personen vor Allem daran interessiert, dass sie jede Pore deutlich hervorgehoben auf 100% Ansicht einer 30+ megapixel unbearbeiteten RAW Datei bestaunen können, zumindest jene die innerhalb der 5mm Tiefenschärfe liegen, die man bei einer F0.95 Linse üblicherweise hat?
Oder geht es um den globalen Bildeindruck, vermutlich am Smartphone/Tablet, womöglich sogar auf Instagram, oder wenns ganz hoch kommt vll auf einem Poster - also so wie man Fotos üblicherweise betrachtet?
(Dass man, wie manche Youtuber, als Benchmark für Auflösung ein flaches Papier auf F0.95 ablichtet - bei unbekannter Distanz - ist sowieso ein Witz: ist ja in erster Linie ein nichtssagender Bildfeldwölbungstest)
Wenn ich mir aus meinem Lightroom Katalog mal zwei xbeliebige mit einem 50mm F1 Objektiv abgelichteten Fotos grapsche z.B.

Dann merkt kein Mensch, dass das innerhalb der rasiermesserscharf-dünnen Fokusebene liegende Unkraut bei 100% Ansicht der 61 MP Raw Datei nicht optimal aufgelöst ist

Was man sieht ist n Haufen Bokeh - und dafür kauft man sich vermutlich auch ein 50mm mit ner Offenblende von (hier ca 1.1) oder weniger.
Oder auf längere Distanz, wo man mit einem 50iger bei kleineren Blenden einfach nicht in der Lage wär, das Subjekt noch stark (durch die Schärfeebene allein) vom Hintergrund ab zu heben:

Da denkt doch kein Betrachter dran, mal ganz genau zu untersuchen, ob das Objektiv aber schon die Steintexturen zur Gänze aufgelöst hat - was, wie an diesem Crop sichtbar ist, sicher nicht der Fall sein wird.

Was auffällt ist, dass die Statue immer noch relativ 3-dimensional raussticht, obwohl der Farb- und Lichtkontrast eher Mau ist.
Die ganzen China 50mm F0.95-1.1 haben eins gemeinsam: Sie geben einem einen Haufen sphärische Aberrationen und niedrigen Kontrast mit ner brutal großen Blende in einem sehr kleinen Paket - würde man diese Aberrationen alle beseitigen wollen, so bräuchte man 5 mal so viel Glas, mit einem entsprechend weitaus höherem Preis und vor Allem ordentlich Gewicht.
Ich würd allerdings auf Vollformat eher nicht zum TTArtisan, sondern zum S
yoptic/Mr.Ding 1.1 greifen, was auf Ebay auch immer wieder mal von den Chinesen in RF Mount angeboten wird - es sei denn einem gefällt der swirly look, da das TTartisan ja eigentlich APS-C gerechnet ist und daher Vollformat kaum abdeckt.
Edit: Und falls man wegen irgendeinem Lappen mal wirklich in die Situation käme, dass die Auflösung innerhalb der Schärfeebene bei F1 bei 100% Ansicht, und nicht die Komposition, Belichtung oder Timing ausschlaggebend wäre - dann ist das in Topaz Sharpen oder sicher auch jeder anderen aktuellen Software im Normalfall auch noch schnell in ca 2 Klicks imitiert:
