Erstaunlich, daß noch niemand für London ein Objektiv mit einem L in der Objektivbezeichnung empfohlen hat (und für Stockholm ein EF-S).
Alles nicht nötig. Auch ein Ultraweitwinkel à la 10-18 brauchst Du nicht. Im Gegenteil: Wenn Du Deine Freundin damit fotografierst, gerät Eure Beziehung vielleicht in eine Krise.
Mit dem Kitobjektiv hast Du eine solide Grundausstattung für den Anfang. Ob die Bilder schön werden, ist jetzt mehr eine Sache der Bildgestaltung, als der Technik. Schöne Fotos von Deiner Freundin bekommst Du, wenn Du in den Telebereich zoomst und sie nicht zu klein ins Bild setzt. Dann ist zwar die Sehenswürdigkeit dahinter nur teilweise drauf, aber mehr ist nicht nötig. Ein typischer, wiedererkennbarer Ausschnitt unscharf im Hintergrund reicht für ein stimmungsvolles Foto.
Einfache Faustregel: Je näher Deine Freundin ist, und je weiter weg der Hintergrund, desto unschärfer wird der Hintergrund. Dazu solltest Du die Blende möglichst weit öffnen (das Wahlrad auf Av stellen und eine möglichst kleine Zahl einstellen - beim Kitobjektiv im Telebereich ist das die 5,6). Vor der Reise unbedingt den Umgang mit der Kamera üben.
Das Spiel mit Schärfe und Unschärfe ist eines der schönsten Stilmittel einer Spiegelreflex. Wenn Du mehr davon willst, wäre das EF 50/1,8 STM als Portätobjektiv eine Anschaffung wert. Damit kannst Du die Blende noch weiter öffnen (noch kleinere Blendenzahl) und bekommst noch mehr Unschärfe im Hintergrund.
Dagegen spricht aber, daß häufige Objektivwechsel die Reisebegleitung schnell nerven kann. Wenn Euch der gemeinsame Reisegenuß wichtig ist, verzichte lieber auf ein Zweitobjektiv und lebe mit den Möglichkeiten, die das Kitobjektiv bietet. Für mich war übrigens London der Ort, an dem ich diese Lektion gelernt habe.