Die eigentliche Frage des TO bestand doch darin von der 7D auf M zu wechseln.
Ich selbst habe vor knapp 5 Jahren den Wechsel von de 7D Mark II zur EOS M5 gemacht. Aber man muss dazu sagen, dass es eben ein Wechsel mit Einschränkungen ist. Einen vollen gleichwertigen Ersatz einer 7D im M-System gibt es nicht. Die Vorteile der 7D Mark II liegt in ihrer Schnelligkeit, das bietet keine M-Kamera. (Zumindest nicht 1:1 wie die 7D II)
Aber das war für mich nicht der ausschlaggebende Grund. Der Vorteil der M5 war, dass sie viel kompakter war und viel leichter. Zusammen mit den nativen Objektiven, braucht sie nur einen Bruchteil des Platzes im Fotorucksack und auch das Gewicht hatte sich gefühlt halbiert.
Ein Wechsel ist für einen 7D Nutzer nur dann wirklich sinnvoll, wenn er auf die Vorteile einer M-Kamera und der EF-M Objektive nutzen möchte. Die Adapterlösung ist in meinen Augen nur eine Krücke von Canon, um das doch sehr überschaubare Angebot an EF-M Objektiven, schmackhafter zu machen. Aber wenn ich EF und EF-S Objektive an eine M schraube, geht der eigentliche Vorteil einer M-Kamera verloren. Ihre Kompaktheit!
Darum ist meine Meinung, wer EF Objektive weiter nutzen möchte, für den ist ein Wechsel zum M-System nicht gerade ein Vorteil. Da Objektive mit EF Bajonett (egal ob von Canon, Sigma oder Tamron) generell schon um einiges größer und schwerer als die nativen EF-M Objektive sind und dann kommt noch der Adapter hinzu. In der Kombi, also EF Objektiv + Adapter, hebtsich der Sinn eines kompakten Systems auf. Klar, es funktioniert ohne Probleme, daran liegt es ja nicht. Aber warum sollte man sich eine kleine, kompakte Kamera zulegen, wenn man dann die alten großen Objektive zusammen mit einem Adapter dran schraubt?
Der Vorteil einer M-Kamera und der EF-M Objektive, liegt in ihrer Kompaktheit. Die Auswahl ist recht überschaubar, aber die EF-M Objektive sind für sich von guter Qualiät. Das die meisten keine hohe Lichtstärke haben, liegt einzig und allein an ihrer Bauweise. Man kann kein 18-55mm oder 18-150mm in der alktuellen Größe bauen und gleichzeitig erwarten, das sie eine Blende von 2.8-4 hervorbringen. Das geht physikalisch eben nicht.
Die wenigen Festbrennweiten von Canon, das EF-M 22mm F2.0 und das EF-M F1.4 sind absolte Spitze und da hat Canon echt gute Arbeit geleistet. Sigma bietet mit seinen drei F1.4 Festbrennweiten (23, 33, 56mm) ebenfalls sehr gute Alternativen für das M-System an. Aber auch das EF-M 11-22mm und die anderen Zoom sind qualitativ sehr gut, aber eben nicht so lichtstark. Wenn man das berücksichtigt, dann hat man im M-System ein gutes und kompaktes Equipment gefunden.
Wer aber eine schnelle Kamera wie die 7D Mark II braucht und das umfangreiche Angebot der EF-Objektive weiter nutzen möchte, wird auf langer Sicht im M-System nicht glücklich. Denn der Adapter ist und bleibt eben nur eine Krücke, eine Notlösung, weil Canon sich so die Weiterentwicklung von EF-M Objektiven sparen möchte. Das ist zumindest mein Eindruck.
Viele (nicht alle), die behaupten, dass sie mit dem Adapter gut zurecht kommen und es sogar lieben, ihre EF-Objektive so weiter zu nutzen, Lügen sich oftmals selbt in die Tasche oder versuchen zumindest es sich so schön zu reden. Wenn ich es auf die DSLR Kameras ummünze: Warum sollte man Mittelformatobjektive per Adapter an einer 7D oder an einer EOS R nutzen, auch wenn das technisch möglich wäre? Es macht einfach mehr Sinn, native Objektive zu nutzen als Objektive zu adaptieren.
Das ist immer nur eine Notlösung, weil man eben kein passendes, natives Objektiv für seine Kamera hat.
Zum Schluss muss ich noch dazu sagen, dass ich mich inzwischen vom M-System abgewendet habe. Wer also sich mit dem Gedanken beschäftigt, ein anderes System zu wechseln, sollte sich vielleicht nicht nur auf das M-System beschränken. Wer bei APS-C bleiben möchte, sollte sich vielleicht auch mal bei Sony oder Fujifilm umsehen.
Der Grund ist ganz einfach. Canon behandelt das M-System mehr als stiefmütterlich. Das letzte EF-M Objektiv kam vor über 3 Jahren heraus (das EF-M 32mm) und die letzte weiterentwickelte M-Kamera, war die M6 Mark II. Seither hat sich da seit ihrer Einführung auch nichts mehr getan. Ein M5 Nachfolger ist schon seit Jahren überfällig und die M50 Mark II ist mehr oder weniger nur ein Software Update mit verbesseten Videofunktionen für Vlogger.
Darum habe ich mich anderweitig umgesehen. Ich habe in der Fujifilm X-S10 einen würdigen Nachfolger der M5 gefunden, sozusagen hat die X-S10 alles, was man sich von einer M5 Mark II gewünscht hätte. Vor allem entspricht sie von der Größe, Gewicht und Kompaktheit genau einer M5. Und sie hat neben einigen weiteren Erweiterungen auch IBIS, etwas was Canon nur seinen Boliden R5, R6 und R3 gönnt. Dazu kommt, das Fujifilm einen sehr große Auswahl an nativen Objektiven bietet, eine Palette, die man bei Canon für seine EF-M Bajonette vergeblich wünscht.
Das selbige gilt für Sonys E-Mount. Darum sollte ein 7D Nutzer sich das umfangreiche Angebot genau ansehen. Wenn sowieso der Wunsch zum Wechsel da ist, macht es mehr Sinn, sich bei der Konkurenz umzusehen, denn das M-System ist leider ein Abstellgleis. So sieht es zumindest für mich aus und da scheine ich nicht der Einzige zu sein, wenn ich ansehe, wie viele bereits auch schon zu Fujifilm und Sony gewechselt sind.
Aber diese Entscheidung muss jeder selbst treffen. Also ist wirklich ein Wechsel gewünscht, bleibt man bei seiner 7D oder welchselt man vielleicht sogar in das R-System. So oder so, ein Systemwelchsel mag wohl überlegt sein.