ich komme auch von der GXR
- und war wahrscheinlich schon so sehr an die Bedienung der Ricoh gewöhnt, dass ich mir unbewusst nicht vorstellen konnte, dass es auch anders (heißt komplizierter, unlogischer) geht, zumal wenn eine Kamera wie die E-M5 dermaßen in den Himmel gelobt wurde. (Meine GXR werde ich behalten. Deren 50er ist und bleibt ein wunderbares Portrait- und Makro-Objektiv.)
Ich habe mir die E-M5 als meinen ernsthaften Einstieg in einen möglichen Systemwechsel gekauft. Und sie hat ja auch eine Reihe von Schwächen der Spiegellosen überwunden, vor allem den langsamen Kontrast-AF. Dazu kommen die Wetterfestigkeit, aber vor allem die hohe Bildqualität, die APS-C nicht mehr nachsteht und KB auch nicht mehr so gravierend, und auch der IBIS. Dass die Bedienung so gewöhnungsbedürftig und teilweise intuitiv schlecht zu überschauen und nachvollziehbar ist, hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht.
Nun gewöhne ich mich aber daran und beschränke mich auf die wesentlichen Funktionen. Die beiden Räder für die Belichtungseinstellung sind für mich das wichtigste Werkzeug, und die sind ja glücklicherweise sehr griffig und gut zu bedienen. Alles andere ist ziemlich fummelig, wenn man durch den Sucher fotografiert.
Ich gebe aber zu, dass ich auch noch auf eine Kamera schiele, die für mich einfach ein rundum intuitiv und ergonomisch gut zu bedienendes Dauerwerkzeug wird, wie vorher die 5D. Das würde für mich aber zurzeit eher in Richtung GH4 gehen. Dem Nostalgie-Effekt bei Olympus kann ich nichts abgewinnen.
Die Preise der Hochgepriesenen sind aber leider im freien Fall. Dazu kommt das teuer erworbene Zubehör (Handgriff, Mikrofon-Modul). Ich kann als Amateur nicht alle ein, zwei Jahre 1.000 EUR in ein neues Gehäuse stecken. Dafür ist die E-M5 auch weiterhin zu gut und somit ist kein wirklicher Druck da. Die Basics, die für mich wichtig sind, beherrscht sie sehr gut. Wir jammern da auf hohem Niveau.
Für Videos habe ich mir erstmal eine gebrauchte GH2 dazugekauft und per Hack die 30min-Begrenzung aufgehoben, sodass ich sie z.B. bei Seminaren mitlaufen lassen kann. Die ist von der Bildqualität auch nicht viel schlechter als die aktuellen mFTs.
Ich warte noch ab, wohin die Reise geht bei den Spiegellosen und werde die E-M5 hier nicht für 300 EUR verhökern.
Ob ich einmal ein mFT-System rund um eine Olympus weiter aufbauen werde, weiß ich noch nicht. Panasonic hat für mich persönlich einfach das bessere Gesamtpaket.
Ob ich den Rest meiner KB-Ausrüstung auch noch ganz aufgebe, weiß ich auch noch nicht. Allein bei Konzerten bin ich noch nicht restlos überzeugt, dass mFT die KB-DSLR ganz ersetzen kann.
Also ist mehr als genug da, um ein gutes Foto zu machen, wenn man nur Gelegenheiten findet. Eine neue Kamera würde mich jetzt nicht wirklich weiter bringen.