Ich nutze (bzw. hatte genutzt)
RawTherapee (bis zur Beta 2.4) in der Linux-Version und hatte immer die Einstellungen bezüglich des Vorschaubildes und der 100%-Lupe so eingestellt, wie es empfohlen wird.
Im Vergleich mit
Ufraw ist RawTherapee dennoch nicht nur
langsamer, sondern liefert für meine Belange auch
deutlich schlechteren Output (zur hohen Qualität des Output von mit ufraw konvertiertem Raw-Material aus der Fuji S100FS habe ich
hier,
dort und
anderwo etwas geschrieben).
Sogar Silkypix unter Wine auf Linux, wie auch Bibble, zeigen eine bessere Performance als RawTherapee.
Am Anfang (vor ein/zwei Jahren) war RawTherapee noch brauchbar. Inzwischen ist das
GUI völlig überladen (worunter auch die Ergonomie leidet) und die
Performance derart am Boden, dass ich es nicht mehr einsetze.
Mein Rechner (AMD Mobile Athlon XP-M Processor 2800+) hat zwar keine Gamer-Ausstattung, ist aber mit 1GB RAM für solche Aufgaben ausreichend bestückt.
Ich sehe es nicht ein, hier einen Overhead an Hardware-Ressourcen aufzufahren, nur weil es einige Programmierer (leider werden es zunehmend mehr) nicht gebacken bekommen, effizienten Code zu schreiben.
Natürlich möchte man beim Coding Zeit sparen. Gerne soll man für die Ertellung des GUI gute Toolkits wie
QT von Trolltech (was für der Portabilität der Software zwischen Windows, Mac, Unix und Linux äußerst sinnvoll wäre - echte Cross-Plattform-Entwicklung hält die Entwicklungskosten niedrig und erhöht gleichzeitig die Verkaufszahlen) zusammen mit C++ für den Rest verwenden. Die eigentliche RAW-Engine sollte man m.E. hingegen in Maschinencode - mindestens aber in C - schreiben, denn hier kommt es auf Schnelligkeit an. Da der Code von dcraw, auf den viele Raw-Konverter ohnehin aufbauen, in C offenliegt, dürfte dieses das geringste Problem sein!
Es kommen in jüngster Zeit aber auch wahnwitzige Programmierer auf die Idee, einen Raw-Konverter in Java (z.B. Lightzone) oder mit der .NET-Plattform (z.B. Capture NX[2]) zu erstellen! Da kann man nur den Kopf schütteln! Ich habe noch nicht untersucht, mit welchen Mitteln RawTherapee erstellt wurde - bei mir ist es aber unten durch. Ufraw macht vor, dass es auch anders geht!
Im Bereich der freien (d.h. kostenlosen) Software ist RawTherapee
das Negativbeispiel - im Bereich der kommerziellen Software ist es Nikon Capture NX[2] (wobei letzteres obendrein gar nicht workflow-orientiert ist).
Ein absolutes Positiv-Beispiel für eine Rawkonverter-Software mit durchdachter Ergonomie und schlankem Design ist
Rawstudio.
RawTherapee benötigt allein zum Öffnen einer Raw-Datei viel zu lange. Dies geht in ufraw schneller.
Eine
100%-Vorschau benötigt man nicht - ufraw bietet maximal 50% - sofern im Konverter keine Entrauschung und Nachschärfung möglich ist (ufraw bietet nur eine rudimentäre Wavelet-Entrauschung, deren Schwellenwert ich standardmäßig auf 64 stehen habe). Nachschärfen tue ich immer erst vor der endgültigen Aufbereitung der Datei für die Ausgabe auf ein Medium (Web oder Print), also generell nicht im Konverter.
Was die
Batch- oder Hintergrundkonvertierung betrifft, so bietet
ufraw im Verbund mit
ufraw-batch im Vergleich zu RawTherapee die bessere Lösung.
RawTherapee scheint immer einzufrieren, wenn gerade im Hintergrund eine Datei konvertiert wird - jedenfalls lässt sich dann gleichzeitig für längere Zeit keine weitere Datei öffnen.
Tipp zu ufraw / ufraw-batch:
In ufraw empfiehlt es sich,
nur die Einstellungsdateien zu speichern ("Save ID files only" - leider bleibt diese Einstellung bei den neueren Versionen von ufraw nicht bestehen, so dass man einmal die Konfiguration unter "Options" aufrufen muss und diese speichern muss). Dann arbeitet man sich von einer Datei zur nächsten und nimmt jeweils alle nötigen Einstellungen vor (Tuning von Weißabgleich, Belichtungskorrektur, Gradationskurve etc.). Beim Betätigen des Speichern-Buttons wird dann jeweils nur die Einstellungsdatei gespeichert (diese hat die Endung .ufraw).
Wenn man mit allen Bildern fertig ist, startet man ufraw-batch auf der Kommandozeile (in Windows: cmd, unter Linux z.B. in der Bash) und
lässt ufraw-batch alle Einstellungsdateien voll-automatisch abarbeiten ("ufraw-batch ./*.ufraw") - gerade beim zeitraubenden Konvertierungsprozess ist so keinerlei Interaktion des Users mehr nötig!
Natürlich kann man ufraw-batch auch ganz ohne das GUI von ufraw nutzen, wenn man Bilder mit denselben Parametern stapelweise konvertieren will. Ein Aufruf von "ufraw-batch --help" zeigt alle Parameter, die übergeben werden können, an.