Hatte sie letztens in der Hand. Hat mir gut gefallen, leicht und sehr klein, 20fach zoom, Touch Auto Focus, usw.
Die soll ganz gut sein, allerdings nur bei guten Lichtverhältnissen. Und sind wir wieder beim Thema gute Lichtempfindlichkeit für UW-Aufnahmen.
Was meint Ihr, kann ich bei einer Tauchtiefe von max. 15m - 20m bei guter Sicht die Lichtempfindlichkeit vernachlässigen?
Hallo Samua,
ich bin gerade erst vor 6h gelandet und sitze nun aufgrund des Jetlags (es ist 4:30h Uhr) vor dem Rechner

Ich war auf den Malediven zum Schnorcheln und hatte die RX100 im Meikon Gehäuse und die S110 ebenfalls im Meikon Gehäuse dabei. Die Meikon Gehäuse sind übrigens baugleich zu den D&D NB Pro Gehäusen. Manchmal steht auch Polaroid drauf - ist alles das gleiche Zeugs nur in unterschiedlicher Verpackung. Ein original Canon Gehäuse bietet meines Wissens nach keine Vorteile gegenüber den Meikon Gehäusen - ist aber deutlich teurer. Bei der Sony gibt es sowieso kein Original Gehäuse und das nächst günstigste wäre das Ikelite, welches ebenfalls deutlich teurer ist und nur durch optionales Zubehör glänzt - ansonsten ist es riesig und klobig. Eher ein Nachteil als ein Vorteil.
Beim Schnorcheln (bei mir mit gelegentlichem Abtauchen auf 10m) ist die Lichtstärke nicht vernachlässigbar! Bei 28mm am Außenriff stelle ich bei der RX100 aufgrund der Verwacklungsgefahr lieber ISO200, manchmal sogar ISO400 ein. Allerdings blende ich auf F4.5 oder noch weiter ab, da die Tiefenschärfe sehr schwer beherrschbar unter Wasser ist. Insofern ist die RX100 ideal, da ISO200/400 überhaupt kein Problem sind, ich aber so die gewünschte Tiefenschärfe beeinflussen kann.
Bei der S110 mache ich um ISO200 einen großen Bogen. Allerdings braucht die Kamera aufgrund des kleinen Sensors nicht so weit abgeblendet werden.
Unter dem Strich sind beide Lösungen im UW Gehäuse super - man muss sich aber etwas damit auseinandersetzen und Erfahrungen sammeln. Aus der RX100 kann man halt mehr herausholen, muss aber dann auch mehr einstellen. Die S110 ist limitierter, aber sie ist etwas einfacher zu handhaben. Idealerweise gibt man bei beiden Kameras die Blende vor und befindet sich ausschließlich im Modus A.
Ich schaue immer, dass ich (je nach Situation) bei Belichtungszeiten zwischen 1/400s und 1/1000s liege. Bei 28mm oder 25mm ist manchmal auch weniger drinnen (1/200s). Bei diesen Zeiten hilft jedenfalls das Potential beider Kameras (lichtstarke Objektive, großer Sensor der RX100) ungemein. Zoomen ist bei der S110 problematisch, da das Objektiv lichtschwach wird und die ISOs nicht wie bei der RX100 hoch gedreht werden können.
Mit einer Ixus oder einer anderen Minisensor-Kamera wird es selbst bei bestem Licht problematisch werden. Auch bieten die meißten Kandidaten keine lichtstarke Optik. Insofern: Ja, beim Schnorcheln mit deinen Anforderungen ist die Wahl der Kamera relevant, da die Lichtverhältnisse entweder nach einer lichtstarken Optik verlangen oder einen (sehr großer) Sensor wie bei der RX100 einen Riesenvorteil bietet.
Sobald sich eine Wolke vor der Sonne befindet (und das wird dir in Indonesien sehr oft passieren) ist sowieso Schluß mit Lustig und die RX100 steht dann bei mir immer auf ISO400 und ich muss ggf. trotzdem noch die Blende öffnen.
Was mich sehr störrt sind diese Arschlöcher (sorry - das sind sie wirklich), die mit ihren Minisensor-Kompakten aufgrund der zu langen Belichtungszeiten einfach die Korallen zum Stabilisieren benutzen. Manche hängen sich komplett ins Riff und wenn einer damit anfängt, machen es die anderen nach. Auf diese Weise kann man natürlich auch mit 1/100s und einer Ixus scharfe Aufnahmen machen - zumindest im Nahbereich am Riff.
Zu der S110 noch ein Wort: Sie hat 24mm Anfangsbrennweite. Die hätte ich mir bei der RX100 auch gewünscht. Eine echte Bereicherung. Allerdings muss man wissen, dass alles unter 28mm unter Wasser ohne zusätzliche Unterwasserlinse (teurer als die Kameras

) starke kaum korrigierbare CAs aufgrund der verschiedenen Dichte von Luft-Polycarbonat-Wasser produzieren. D.h. die Ränder leiden sehr stark unter Unschärfe. 24mm sind also ein echtes Plus - nur nicht im Wasser ohne Zusatzausrüstung.
Von einer Superzoom oder einer anderen qualitativ schlechteren Lösung würde ich ganz klar abraten. Zumindest mit etwas höheren Qualitätsansprüchen - Erinnerungsfotos werden auch mit Minisensoren möglich sein.
Der wichtigste Punkt blieb allerdings noch unerwähnt: Die Bearbeitung der Fotos. Das ist zwingend erforderlich um wirklich gute Resultate zu erhalten. Hierfür muss die Kamera RAW unterstützen. Ohne RAW gibt es flaue und blaustichige Bilder - Punkt. Mind. eine Tonwertkorrektur, das Entfernen der CAs (die Kameraautomatik versagt hier) und das Wiederherstellen des Rotkanals sind Pflicht.
Falls die Bilder denoch nicht bearbeitet werden sollten - dann reden wir aber nur noch maximal über Erinnerungsfotos: Die S110 hat ein Unterwassermodus, der den Rotkanal verstärkt. Nicht uninteressant, wenn man überhaupt nicht bereit ist mit ein paar Klicks die Bilder ganz erheblich aufzuwerten.
Du hast dich ja schon bei Taucher.net angemeldet. Da muss man etwas aufpassen, da einige Kandidaten z.B. eher einen Rotfilter (also grün und blau abdunkeln) empfehlen, als den Rotkanal via RAW zu retten. Der Rotfilter ist qualitativ deutlich schlechter.... Die Technik ist nicht stehen geblieben und im Taucher.net sind doch recht viele "klassische Fotografen" vertreten - oder halt die echten Profis mit 10.000€ Ausrüstung
Gruß
Tobias