Alternativ, so habe ich angefangen und ärgere mich im nachhinein darüber, wäre die Budget-Lösung mit 1-2 Aufsteckern z.B. Yongnou YN560 und Adaptern zu arbeiten. Damit kann man in die Blitz Photographie reinschnuppern, ist aber recht schnell limitiert (Striplights werden meist nicht vollständig erfüllt, kein Highspeed-Sync, daher bei sonnigen Tagen schwierige Belichtung / ND-Filter bastelei usw.)
Mit Godox TT600 anstatt der YN560 hätte man für nur wenige Euro pro Blitz mehr und ca 20€ Aufpreis beim Trigger dann sogar HSS zur Verfügung (wenn die TT600 als Funk-Slave arbeiten). Wobei Aufstecker & HSS draussen doch sehr, sehr schnell ans Limit stößt, denn HSS frisst so richtig Leistung.
Striplights füllst du damit immer noch nicht richtig, allerdings lassen sich die TT600 dann bei einem evtl später angeschafften Godox AD200 problemlos weiternutzen, weil sie ja im gleichen Funksystem stecken.
Wenn es denn Blitz & HSS sein soll, bietet sich ein AD200 natürlich deutlich eher als die relativ schwachbrüstigen TT600 an, aber er kostet halt auch mehr.
Für den mobilen Einsatz evtl fast noch besser geeignet wäre der neuere AD300pro, wegen dem dort direkt verbauten Godox-Bajonett, für das es wohl recht schicke und vor allem sehr transportable Falt-Octaboxen gibt.
Der AD300pro liegt mit knapp 550€ aber schon alleine über dem genannten Budget, Trigger, Lichtformer, Stativ, Zubehör usw kämen dann noch oben drauf. Muss man dann überlegen, ob einem das mehr an Leistung (soviel ist's nicht - so um eine halbe Blende) und die besser transportablen Lichtformer einem den Aufpreis wert sind.
Ist auch die Frage, ob man gleich soviel Geld investieren möchte, wenn man erstmal ins Blitzen reinschnuppern will. Da wäre ein TT600 mit einem Schirm oder so einer Godox 80x80cm Faltsoftbox + S Bracket natürlich ein deutlich günstigerer Einstieg. Alternativ ein Godox TT685 statt des TT600 - kostet zwar mehr, ist aber auch TTL-fähig und kann daher bei Bedarf auch mal als Blitz auf der Kamera (für den nächsten Familiengeburtstag nach Corona oder so) herhalten.
Helfer ist nicht möglich, ist wie gesagt auch nur privat und die für mich selbst. Kein kommerzieller Anspruch.
Das eine schließt das andere ja nicht aus.
Ich betreibe die Fotografie ja auch nur als Hobby ohne jeglichen kommerziellen Anspruch, und habe trotzdem normalerweise einen Helfer dabei. Glücklicherweise macht einer Freundin von mir das assistieren Spaß, daher habe ich selten Sorgen, jemanden dafür zu finden.
Grundsätzlich finde ich nämlich draussen arbeiten ohne Assistenz sehr schwierig - Reflektoren halten sich nicht von alleine, und Softboxen auf Stativen verwandeln sich schon bei relativ seichtem Wind gerne schnell in große Segel und werden umgeweht.
Bei den wenigen Gelegenheiten, wo ich ohne Assitenz draussen fotografiert habe, ist mir fast jedesmal das Stativ umgeweht worden - glücklicherweise konnte ich es immer gerade noch festhalten, aber wenn die einschlägigen Gruppen auf Facebook repräsentativ sind, dann sind Blitze mit Sturzsschäden nicht unbedingt eine Seltenheit...
Alternativ kann man natürlich das Stativ mit ausreichend Sandsäcken beschweren, aber die bringen ja nur was, wenn sie ordentlich schwer sind - und da die Sandsäcke in der Regel weder Beine noch Räder haben, muss sie irgendwer zur Location tragen, zusätzlich zum meist ja auch nicht gerade federleichten Rest der Ausrüstung.
Wenn man niemanden hat, den man als Assistenz einspannen kann, dann kann man natürlich gucken, dass man Portrait-Sessions etwas bündelt - also statt einer Person vor der Kamera nimmt man zwei mit, die sich vor der Kamera abwechseln. Eine(r) wird fotografiert, eine(r) hält den Reflektor / das Stativ.
Vielleicht gibt's auch Tipps und Links um mich weiter einzulesen.
Speziell wenn's ums Blitzen geht, empfehle ich immer noch gerne
Lighting 101 von David "The Strobist" Hobby.
Nur seinen Hardware-Empfehlungen würde ich nicht ganz folgen, die Artikelserie ist inzwischen 15 Jahre alt und seitdem hat sich doch einiges im Budget-Bereich getan
Sollte Englisch für dich ein Problem sein, dann gibt es definitiv auch deutsche Übersetzungen davon im Internet - einfach mal googeln. Das mag dann nicht unbedingt die allerletzte Fassung sein, die da übersetzt worden ist, aber das macht nichts.
~ Mariosch