Danke für Eure Kommentare

Dann nur noch eine letzte Frage, bezüglich Bildstabilisator:
Ich möchte überwiegend Nahaufnahmen von Gegenständen in der Wohnung (!) machen, vermutlich auch mit Blitz, weil jetzt um die Jahreszeit nicht viel Licht draußen ist. Damit stoße ich ohne IS vermutlich schon an Grenzen? Kann da jemand was zu sagen?
Ich hatte das 100 L und habe auch noch das 100 L IS - und mittlerweile auch die RF-Variante, die für Dich aber ja nicht von Belang ist.
Während ich das 100 L und das 100 L IS hatte, habe ich, ganz gegen meine Gewohnheit, viel Zeit in Vergleiche investiert. Grund war vor allem, dass das 100 L IS im Netz oft so über den Klee gelobt wurde, dass man sich schon fragen musste, wie man mit dem non-IS jemals ein anständiges Foto machen konnte. Und diesen gigantischen Sprung konnte ich bei meinen Fotos im Alltag nicht sehen.
Bei Bildqualität und Bokeh konnte ich bei meinen Vergleichen keine nennenswerten Unterschiede sehen, ein bisschen bei unscharfen Spitzlichtern im Vorder- und Hintergrund. Die Bauweise des L IS dagegen wirkte auch mich viel billiger als die des L. Das L IS kann ich zwischen zwei Fingern spürbar eindrücken.
Letztendlich habe ich das L IS vor allem behalten, weil es den Stabi hat und ich es auch gerne als leichtes Tele verwende und weil es, aus der L-Serie kommend, besser abgedichtet ist und ich halt auch öfter bei schlechtem Wetter draußen war.
Beides scheint bei Dir nicht der Fall zu sein.
Bleibt die Frage, wie nützlich der IS bei Freihand-Makros ist.
Als das L IS verfügbar war, konnte man überall überschwängliche Nutzer lesen, die überhaupt kein Stativ mehr für Makros zu brauchen vorgaben.
Jetzt ist es aber so, dass der IS immer weniger effektiv ist, je größer der Abbildungsmaßstab ist. Und 100 mm sind ja ohenhin schon eine Nummer, die man gerade bei Makros so einfach ruhig freihand halten kann. Makros fotografiert man ja nun oft nicht im stabilen Stand mit Ellbogen auf der Brust abgestützt.
Ich nutze auch nicht-stabilisierte Objektive bis 135 mm freihand und bin deswegen halbwegs geübt im stillhalten. Die Darstellung, dass man mit dem 100 L IS kein Stativ mehr bräuchte (oder kaum noch) halte ich für maßlos übertrieben oder gelogen.
Kann ja sein, dass jemand auf Dauerfeuer stellt und dann von 20 Bildern eines dabei ist, bei dem die Hand gerade tatsächlich ziemlich ruhig war. Das kann man mit dem 100 ohne IS aber auch machen - wie gesagt, die Wirksamkeit des IS lässt bei größeren Abbildungsmaßstäben stark nach.
Von daher würde ich bei Deinem geschilderten Bedarf empfehlen:
100 ohne IS
Wenn Geld egal ist, dann das 100 L IS, weil der Stabi manchmal halt doch nützlich ist bzw auch im Nahbereich ein kleines bisschen verbessert.
Will man aufs Budget achten, dann unbedingt die Kandidaten von Drittherstellern ins Auge fassen! Ich hatte und habe auch Objektive von u.a. Tamron und Sigma, mit denen bin ich hochzufrieden. Das 50er Art von Sigma ist meiner Meinung nach besser als alle Canon 50er für EF (das RF habe ich noch nie verwendet), das ist also nicht mal ein Kompromiss für den Preis.
Nachtrag: OK, so ist das, wenn man morgens einen Post beginnt, den aber erst Stunden später abschickt.

Viel Spaß mit dem neuen Objektiv!