Wie lange im BULB Modus belichten?

[tobiaszellweger]

Wenn ich eine Langzeitbelichtung von mehr als 30 Sekunden möchte, gibt es ja den bekannten BULB Modus.
Doch wie finde heraus, wie lange ich dann belichten muss, um ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten?

 

[fungus]

Durch Erfahrung!

Ich denke das kann man jetzt nicht sooo pauschal sagen, da es ja auf das Motiv ankommt...

 

[Murcielago]

Theoretisch kannst Du es ungefähr abschätzen. Wenn das Bild bei 30s nur etwas zu dunkel ist, reichen 40s im Bulb.

Aber meistens wirst Du einfach ausprobieren müssen, welche Zeit richtig ist. Ist ja heute auch kein Problem: Eine digitale Aufnahme kostet nichts, kann direkt danach überprüft und notfalls gelöscht werden. Nicht so viele Gedanken machen, denn: Probieren geht über studieren!

 

[tobiaszellweger]

Theoretisch kannst Du es ungefähr abschätzten. Wenn das Bild bei 30s nur etwas zu dunkel ist, reichen 40s im Bulb.

Aber meistens wirst Du einfach ausprobieren müssen, welche Zeit richtig ist. Ist ja heute auch kein Problem: Eine digitale Aufnahme kostet nichts, kann direkt danach überprüft und notfalls gelöscht werden. Nicht so viele Gedanken machen, denn: Probieren geht über studieren!

Super, vielen Dank für die Antwort. Ich dachte es mir noch fast, dass es eine Gefühlssache ist.

 

[tobiaszellweger]

Durch Erfahrung!

Ich denke das kann man jetzt nicht sooo pauschal sagen, da es ja auf das Motiv ankommt...

Danke Nils für deine Antwort.

 

[H1100]

Testen und umrechnen!
Wenn du bei Iso 100 und mit f/8 ein Bild machen möchtest, dann stellst du erst auf Iso 1600 und f/2.8 (zum Beispiel), kommst auf korrekt belichtete 4 Sekunden, und dann rechnest du für Iso runterdrehen mal 4 und fürs Blende zudrehen mal 3, also 4*4*3=48 und die belichtest du dann.

 

[tobiaszellweger]

Danke dir!

 

[tobiaszellweger]

Testen und umrechnen!
Wenn du bei Iso 100 und mit f/8 ein Bild machen möchtest, dann stellst du erst auf Iso 1600 und f/2.8 (zum Beispiel), kommst auf korrekt belichtete 4 Sekunden, und dann rechnest du für Iso runterdrehen mal 4 und fürs Blende zudrehen mal 3, also 4*4*3=48 und die belichtest du dann.

Danke dir!

 

[Gast_402205]

Testen und umrechnen!
Wenn du bei Iso 100 und mit f/8 ein Bild machen möchtest, dann stellst du erst auf Iso 1600 und f/2.8 (zum Beispiel), kommst auf korrekt belichtete 4 Sekunden, und dann rechnest du für Iso runterdrehen mal 4 und fürs Blende zudrehen mal 3, also 4*4*3=48 und die belichtest du dann.

Ich glaube, das wird nix

Wenn du 3 plus 4 Blenden dunkler machst (über die Blende und ISO), musst du 7 Blenden auf die Zeit "zugeben", i.e. die Zeit jeweils verdoppeln.

Wenn du bei 4 Sekunden warst, belichtest du äquivalent bei
4 - 8 - 16 - 32 - 64 - 128 - 256 - 512 Sekunden.

Ach so, wenn man rechnen wollte ist es <Anfangsblende> x 2^<Anzahl der Lichtwerte>
In unserem Fall: 4 x 2^7 = 4 x 128 = 512 -- voilá

Das kann man übrigens ganz leicht ausprobieren

 

[Gast_402205]

Theoretisch kannst Du es ungefähr abschätzten. Wenn das Bild bei 30s nur etwas zu dunkel ist, reichen 40s im Bulb.

Das wäre dann eine drittel Blende zu dunkel gewesen …
Bei einer ganzen Blende, also etwas, das jemand, der solche Sachen fragt, wahrscheinlich gerade bemerken kann, wär's schon die doppelte Zeit, 60 Sekunden. Da ist die Meßmethode mit Offenblende und vollen ISO und "Rückentwicklung" zielführender.

 

[H1100]

Wenn du 3 plus 4 Blenden dunkler machst (über die Blende und ISO), musst du 7 Blenden auf die Zeit "zugeben", i.e. die Zeit jeweils verdoppeln.

*kopfditsch*

Ja klar, ich hab mich grad schon die ganze Zeit gefragt, was ich falsch gemacht habe beim Vorrechnen, weil ich kürzlich erst über eine vergleichbare Rechnung auf 200s Belichtungszeit gekommen bin und das hat sehr gut gepasst.
Tja, da hatte ich es mit den Fingern abgezählt: 4s bei f/2.8 -> 8s bei f/4 usw...


Ok, merke, erst denken, dann schreiben. Gut, dass wenigstens jemand nachrechnet und nicht einfach gedacht wird, "uuuh, das klingt so klug, das stimmt bestimmt".

EDIT: Noch ein Tipp: wenn du so etwas öfters machst, dann ist es durchaus sinnvoll, dir das ein für alle mal aufzuschreiben für gängige Zeit-Iso-Blenden-Kombinationen und dir die Tabelle mit in die Fototasche zu legen. Dann passieren auch keine blöden Rechenfehler.

 

[Gast_402205]

… die Tabelle mit in die Fototasche zu legen.

Das hat für mich noch nie funktioniert -- da könnte ich ganze Pilotenkoffer voller Procedure-Lists mit mir schleppen und würde doch nie finden, was ich gerade suche. Meine Variante, wenn ich nicht rechnen will:

Die Einstellungen erfolgen bei mir in 1/3 Schritten. Zuerst messe ich die Finsternis wie von dir beschrieben (ISO rauf, Blende auf, Zeit anpassen).

Nun die ISO zurück auf "Soll Niveau" -> Klicks zählen (4 Blenden -> 12 Klicks am Einstellrad)
Nun Blende auf f:8 -> 3 x 3 = 9 Klicks + 12 = 21

Bei der Zeit 21 Klicks "in die andere Richtung"

Das funktioniert sogar im Dunklen ohne Taschenlampe und weil mein Sekonic auch in 1/3 Schritten eingestellt ist, auch mit dem externen Beli.

 

[e-dirk]

...
Tja, da hatte ich es mit den Fingern abgezählt

...

Bingo! Du hast eine DER Grundlagen in der Fotografie verstanden!
Genau das ist doch das geniale an dem System mit den Blendenstufen.
Eine Stufe ist immer eine Halbierung bzw. Verdoppelung der "Lichtmenge",
egal, an welcher der 3 Einstellungen ich drehe.

Wenn man sich das einmal klar gemacht hat braucht es keine Tabelle (oder gar Rechnerapps aufm Händi)

An den Fingern abzählen! Die einfachste und genaueste, weil Fehlervermeidende Methode.

Dirk
PS: bitte jetzt nicht an der "Lichtmenge" festbeißen. Mir fällt gerade kein besserer Ausdruck ein.

 

[Gast_402205]

An den Fingern abzählen! Die einfachste und genaueste, weil Fehlervermeidende Methode.

Na, dann zähl' mal 12 Blenden an den Fingern ab

Tipp: Babylonisches Zählsystem mit den Fingergliedern verwenden und den Daumen als Index (-> 4 Finger mit 3 Glieder, 4x3 = 12), dann geht das sogar mit einer Hand, mit der anderen kannst du die Kamera halten. Bei mehr als 144 (2 Hände mit je zwölf "Zuständen" -> 12 x 12 = 144), musst du dann auf's binäre Zählen mit den Fingern umschalten, da geht's dann bis 1024 mit zwei Händen (10 Finger, 0/1 -> 2^10 = 1024)

 

[Gast_129296]

Grad bei Bulb kann man sich das Leben stark erleichtern, wenn man von Drittelstufen auf ganze Stufen stellt. Dannn zählt man einfach die Clicks vom Rad.

 

[lichtbildle]

Meine Lösung: Blende beibehalten und nur ISO variieren. Damit kann man ganz bequem linear rechnen.

 

[Mitsch87]

Für genau diese Frage gibt es SEHR VIELE und auch SEHR GUTE APPs fürs Handy oder Tablet.
Ebenfalls soll es früher (ohne Handy) auch Tabellen gegeben haben, die hier helfen.

 

[scorpio]

Für genau diese Frage gibt es SEHR VIELE und auch SEHR GUTE APPs fürs Handy oder Tablet.

Genau! Eine App, um ein paar mal einen Wert zu verdoppeln.
Au weia. Wo steuert die Welt nur hin?

 

[e-dirk]

Na, dann zähl' mal 12 Blenden an den Fingern ab

...

Wenn man sich von der Mode (Socken in Sandalen geht gar nicht) beeinflussen lässt ...

Dann geht auch 20 Blenden.


Dirk

 

[Ray_of_Light]

Wieso - geht doch viel einfacher ohne Klicks zu zählen oder fortlaufend verdoppeln:

ISO rauf bis der Belichtungsmesser eine Zeit anzeigt, dann ISO wieder runter. Beispiel ISO 1600 5 Sekunden - ISO 100 = 16 x 5 = 80 s.
Ob das Ergebnis dann dem persönlichen Geschmack entspricht ist wieder etwas anderes, aber zum Abschätzen dürfte es reichen.

Edit: lichtbildle hat es in #16 schon geschrieben.