Ich bin zwar als Computerfreak verschrien und HiTech an sich nicht im mindesten abgeneigt, aber in Sachen Fotografie bin ich altmodisch:
Anfang der 90er bin ich von Praktica auf eine Canon EOS 600 umgestiegen, mit der ich einen langen Skandinavien-Urlaub lang kaum ein misslungenes Bild produziert hatte, aber die Knöpfchendrückerei nervte und der Autofokus langweilte mich. Irgendwie fühlte ich mich zum Knipser degradiert.
Die nächste war dann eine (MF-)Minolta XD7 mit einem wunderbar sanften Verschluss, aber das Angebot an Gebrauchtobjektiven war nicht so das Wahre. Die darauf folgende Nikon FE2 habe ich samt einem Haufen Objektive heute noch. Eine der vielen Zweit-Cams war eine Konica Hexar mit 2.0/35. Das einzige, was an der Kamera störte, war der AF, bzw. dass der MF nicht am Objektiv einstellbar war.
Die K100D ist seit der Nikon FE2 die erste SLR. Schön, dass die alten Nikon-Festbrennweiten für erste Gehversuche irgendwie an die Pentax passen (gleiches Auflagemaß und die Bajonette kann man stabil ineinander "verhaken"). Das Wahre ist das natürlich nicht und so habe ich inzwischen ein SMC-A 1.7/50 und ein Sigma 2.8/24 dazugekauft.
Das 24er ist genial – da braucht man keinen AF; beim 50er dauert die manuelle punktgenaue Scharfstellung bei Offenblende jedoch einige Sekunden. Seit ich ein SMC-F 1.7/50 habe, bleibt das SMC-A 1.7/50 liegen. Das SMC-F stellt nicht genauer scharf als ich, aber schneller und bei 10 Bildern bei Offenblende ist die Mehrzahl punktscharf. Beim SMC-A habe ich in gleicher Zeit nur drei Bilder gemacht und da war dann das Porträt mit dem "richtigen Gesichtsausdruck" aus einer Serie eben das Unscharfe. Beim Nikkor 1.4/50 ist aufgrund der geringen Schärfentiefe sogar nur bei einem von drei Bildern die Schärfe da, wo ich sie wollte.
Die Lücke zwischen dem 24er und dem 50er ist natürlich blöd. 24 mm verzeichnen bei Aktfotografie zu sehr, 50 mm sind in Innenräumen oft zu lang, wenn der Aufnahmeabstand nicht vergrößert werden kann und stellen Körper schon zu "unperspektivisch" dar. Am Wochenende habe ich ein SMC-M 2/35 ersteigert, das sollte für Akt perfekt sein. Porträts sind bei mir oft Schnappschüsse, da ist der AF schon hilfreich. Bei Akt kann ich auf AF leicht verzichten: Auf glatter Haut pumpt der eh nur hilflos hin und her oder sucht sich ein Detail, auf dass ich eben nicht scharf stellen wollte.
Seit ich die Festbrennweiten neu entdeckt habe, liegt das Kit-Zoom nur noch ungenutzt herum. Die qualitativen Unterschiede sind (neben der Lichtstärke) einfach zu signifikant – unabhängig von der Frage MF/AF. Jetzt erinnere ich mich auch wieder daran, warum ich zu analogen Zeiten Zooms nur auf Reisen benutzt habe. ;-)