Vielleicht kann sich ja der eine oder andere da auch wiedererkennen
Sehr gut sogar
Mich wundert immer wieder wofür Manche viel Geld für etwas ausgeben, was in der Praxis dann nur gering Relevanz hat.
Ich sag' das mal an einem eigenen Beispiel :
Mehrere meiner Fotos fanden eine verhälntismässig weite Verbreitung.
In zwei Fällen innerhalb der letzten paar Jahre.
"Besonders" daran ist, dass die Fotos mit analogen Kameras aufgenommen wurden. Und dies nicht mal mit Idealvorraussetzungen. In einem Fall wurde ein Kalender-Monatsbild (Städtefotografie; MF Kamera), im anderen Fall ein BuchCover eines Beststellers' (Portrait; KB-Kamera).
In einer Zeit, wo sich viele Fotoamateure Sorgen machen, ihre Fotos könnten aufgrund "mangelhafter Bildqualität" nicht zur jener Geltung kommen, die sie sich vlt wünschten. Eben in einer Zeit, da es bezahlbar Besseres gibt, als eben Freihandaufnahmen auf mittelempfindlichen Film mit einer KB-Kamera. Wo auch eine durchschnittliche mFT Kamera der ersten Generation besseres zustande bringt.
Früher, da wurden von namhaften Fotografen ganze Werbekampagnen auf KB aufgenommen. Wenn auch schon damals eine MF als diesbezüglich idealer galt. Aber man wusste eben im Voraus, dass die publizierten Bilder für kein grösseres Format als Magazine, Hefte usw herhalten müssen. Ganz zu schweigen von Reportage -und Pressfotografie in der KB seit den 50er Jahren Domäne war.
Und heute? Heute werden Fotos doch überwiegend auf kleineren Monitoren, auf Tablets und Smartphones "betrachtet". Über SocialMedia Plattformen.
Und wenn sie mal auf einem richtigen Monitor landen, dann meist unkalibrierten StandardMonitoren von Laptops und PC's.
Oder Fernsehgeräte die die Daten teils massiv aufbereiten, sowieso interpolieren.
Nein, hohe Auflösung, hohe BQ ist nichts Falsches. Und es ist auch löblich, wie sich gerade auch ambitionierte Amateure in's "Zeug legen". Es ist wirklich toll, was alles zu sehen ist.
Aber man sollte daraus keine Religion und auch kein Wettbewerb machen.
Die Digitalisierung brachte eine massive Beschleunigung des technischen Fortschritts mit.
In Sachen Auflösung und Dynamikumfang hat er etwas abgeschwächt, die Schritte sind etwas kleiner geworden und dauern auch länger.
War es lange Zeit so, dass die Hersteller immer zum aktuell best Möglichen aufschliessen, sich gar überbieten "mussten", haben mittlerweile fast alle Hersteller ein Kamera-LineUp deren Kameras unterschiedliche Eigenschaften von Sensoren verfügbar machen.
Von einer Nikon Df mit 16MP oder D500 mit 20MP bis zur D850 mit >45MP. Auch Sony in der Alpha7er Reihe oder Panasonic praktizieren eine solche Staffelung.
Es scheint, als wäre das "Pixelrennen" zum Stillstand gekommen.
Die Hersteller wissen um die Grenzen des Machbaren und vlt das der Grund, weshalb MF-Systeme wieder höheres Gewicht auf dem Markt haben.
Im Gegenzug sind Kamera-Eigenschaften wie Bedienung, Stabilisation, Robustheit und sogar Design sowie Sonderfunktionen wie focus-peaking, focus-stacking oder Pixel-Shift in den Vordergrund gerückt. Reichte es Nikon bei der D800 noch, sie als "Pixelmonster" zu präsentieren, muss die D850 mit mehr als der Pixelvermehrung um Kundschaft buhlen.
Kurzum : immer mehr Auflösung ist irgendwann nicht mehr praxisrelevant.
Es gibt Bereiche wo es viel eher Nachholbedarf gibt (zB Dynamikumfang/Belichtungsumfang) oder unterbrechungsfreie EVF, bessere AF-Präzision bei DSLR oder Akku-Kapazität usw
Man kann die Sache um Auflösung schon längst entspannt angehen.
Ganz besonders dann, wenn sie in der eigenen Praxis bestenfalls dem "Pixelpeeping" am 27Zöller ein Rolle spielt, aber nicht für eigentliche Erzeugnisse.