Dazu wird minimalste Verwacklung beim Abdrücken gnadenlos zum Verhängnis, je mehr Megapixel man hat.
Ob der Schärfeverlust durch Verwacklung unbemerkt durchgeht, akzeptabel bleibt oder die Aufnahme ruiniert, hängt ausschließlich von der Vergrößerung des Bildes ab – also wie groß man es anzeigt bzw. printet. Mit der Pixelzahl des Sensors hat nicht das allergeringste zu tun.
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Welche Objektive der E-Mount-Reihe 80 oder 100 MP überhaupt noch bedienen könnten, ist auch fraglich.
Da redet man echt gegen eine Wand, oder!? Nein, das ist überhaupt nicht fraglich. Noch einmal: Objektive bedienen keine Megapixel. Ein Objektiv ist immer gleich gut ... oder gleich schlecht. Ist es an einem 12-MP- oder 24-MP-Sensor gut, so wird es an einem 60-MP- oder 100-MP-Sensor gleicher Größe mindestens ebenso gut sein ... effektiv eher besser. Und taugt es nichts am 100-MP-Sensor, so war es am 10-MP-Sensor auch schon schlecht.
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Die Sechs-Megapixel-Initiative einiger Ingenieure bezog sich m. W. nur auf Kompaktkameras mit kleinem Sensor.
Aber nicht im geringsten! Mit der Sensorgröße hatte das überhaupt nichts zu tun. Sechs MP sind 6 Megapixel – einerlei, ob auf großem oder kleinem Sensor.
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Bis dann beim nächsten Megapixelsprung dasselbe Gezeter von vorn beginnt ...
Anfang der 2000er war das eine Weile so. Aber ich denke, dass es für alle diese Entwicklungen eine allmähliche Sättigung gibt.
Ja, es gibt eine Sättigung bei der Steigerung der Pixelzahlen. Die war zu Beginn des Digitalzeitalters in der Fotografie rasant und ließ dann allmählich ein wenig nach. Doch darum geht's hier nicht.
Denn auch wenn nennenswerte Megapixelsprünge heute vielleicht nicht mehr gar so häufig vorkommen mögen wie früher, so ändert das nichts an der Tatsache, daß immer wieder dasselbe halt- und hirnlose Gesetzer einsetzt,
wenn es zu einem Megapixelsprung kommt ... und auch wieder abebbt, sobald sich die Leute an die neuen Pixelzahlen gewöhnen.
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Und kaum noch jemand glaubt daran, man brauche für hohe ISO-Leistung eine Kamera mit extra wenig [dafür extra großen] Pixeln.
Ja – endlich haben genügend Leute aufgrund letztlich unvermeidlicher empirischer Erfahrung gerafft, daß das Narrativ von den guten großen und bösen kleinen Pixeln ein Märchen war. Dafür müssen wir uns weiterhin die Märchen von den überforderten Objektiven und der erhöhten Verwacklungs- und Beugungsempfindlichkeit anhören.
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Zitat Maschinenbauingenieur: "nicht die Drehzahl ist entscheidend, sondern das Drehmoment" – nur was in der Fototechnik wäre das Gegenstück zum Drehmoment in Motoren?
Die Größe der Sensoren. [Nachtrag: Äh ... nein. Wenn ich's recht bedenke, ist's wohl doch eher die Größe der Pixel. Und dann ist Leistung das Produkt der beiden Werte – also beim Motor: Drehzahl mal Drehmoment. Und in der Fototechnik: Pixelzahl mal Pixelgröße – was Sensorgröße ergibt. Und nein, Drehmoment allein ist nicht entscheidend; erst gemeinsam mit der Drehzahl wird eine entscheidende Größe daraus. In der Fototechnik gilt entsprechend das gleiche.]
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... all die alten Objektive, inklusive Vorkriegsware, funktionieren an den neuesten Digitalkameras ganz genau so gut wie eh und je. Ist ein Objektiv gut, dann bleibt es auch an einer neuen Kamera gut.
Meine Erfahrungen mit "Altglas", auch Sonnaren von Zeiss Oberkochen schon an 12-MP-FourThirds-Sensoren haben mir was ganz anderes gezeigt. Die Limits sind da, auch wenn sie bei modernen Objektiven viel höher sind.
Na gut – ich hätte dazusagen sollen, daß "eh und je" für gleiche Aufnahmeformate gilt. Adaptiert man ein für größeres Aufnahmeformat konstruiertes Objektiv an eine Kamera mit kleinerem Aufnahmeformat, so wird man in der Regel enttäuscht sein, und zwar umso mehr, je größer die Differenz der Formate. Mein Summilux-M 1:1,4/75 mm zum Beispiel ist ein wundervolles Objektiv an der Leica M ... doch adaptiert an eine Mikrovierdrittelkamera kackt es total ab im Vergleich zum Olympus M.Zuiko 1:1,8/75 mm. Trotzdem glänzt es an der Leica M11 (60 MP) ganz genauso wie an der Leica M9 (18 MP) oder auf Film.
Selbstverständlich hat jedes Objektiv – auch das allerbeste – sein Limit. Der entscheidende Punkt, auf den ich dabei hinauswill, ist der, daß dieses Limit nichts, aber auch gar nichts mit der Pixelzahl des Sensors der Kamera zu tun hat, sondern eine Eigenschaft des Objektives selbst ist. Und der Anspruch an die Objektivleistung steigt mit der Vergrößerung, nicht mit der Pixelzahl. Je kleiner das Aufnahmeformat ist und je größer du printen willst, desto besser sollte das Objektiv sein.
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... und da wird viel und gerne beschnitten.
Ja sicher. Mache ich auch gelegentlich. Aber ist es nicht merkwürdig, wieviele Follformatfans beim Thema APS-C und Mikrovierdrittel Schnappatmung kriegen, es aber zugleich ganz toll finden, wie arg man Kleinbildbilder beschneiden könne ...?