...der automatische Wechsel spinnt.
Die Diode des IR-Sensors könnte unter Umständen bei Minustemperaturen stark beeinträchtigt sein. Folglich stimmt auch das Signal das die Kamera bekommt nicht mehr.
Das wird auch weitere Komponenten betreffen die außerhalb der Spezifikationen (Temperatur) betrieben werden, nur merkt man nicht bei allen davon die Auswirkungen.
Sony trifft in der Webanleitung offiziell diese Aussage, die ich auch wörtlich nehmen würde:
Info zur Betriebstemperatur
Ihr Produkt ist für den Einsatz unter Temperaturen zwischen 0 °C und 40 °C ausgelegt. Aufnehmen bei sehr niedrigen oder hohen Temperaturen, die außerhalb dieses Bereichs liegen, ist nicht zu empfehlen.
Die Akkus werden sehr früh als "leer" angezeigt, was sie aber sicher nicht sind. Wenn ich einen neuen rein gebe, wird der auch schnell als "leer" angezeigt. Wenn ich dann wieder den VORHERIGEN einlege, wird der wieder ganz normal akzeptiert und mit realistischer Kapazität angezeigt.
Das ist normal. Ich möchte hier nicht zu sehr in die Physik gehen. Kalte Akkus geben Energie nur sehr träge ab und nehmen sie auch sehr träge auf. Die Kamera will aber immer die gleiche Menge Energie. So kann es passieren, dass der Akku in der Spannung abfällt (da ja weniger Energie abgezogen werden kann) was dann im Endeffekt schneller einen leeren Akku anzeigt.
Es gibt auch einen Energieverlust wenn man einem kalten Akku Energie entzieht. Kalt muss hierbei nicht 0 Grad heißen, da reichen schon wärmere Temperaturen. Du wirst also niemals die gleiche Anzahl an Fotos zusammen bekommen wie im Sommer.
Das Akkufach wird durch die Hände gewärmt. Sind die Hände kalt bringt das leider nichts
Einer der originalen Sony Akkus wurde mir heute einmal als nicht kompatibler Akku angezeigt und ich wurde zum Wechsel aufgefordert.
Kann ich mir nur damit erklären, dass die Schutzschaltung im Akku die ja auch eine Software hat (eine ganz einfache) falsche oder keine Werte zurückgegeben hat und die Kamera daher von einem Fremdakku ausging. Zusätzlich hat auch die Kamera eine eigene Elektronik zur Akkuüberwachung (um u.a. sowas zu erkennen), die durch Kälte beeinträchtigt sein wird.
Das gleiche Prinzip wie mit den Dioden. Ein Akku ist nicht vorgesehen für den Betrieb unter Extremtemperaturen. Die meisten Akkus lassen sich erst ab +5°C effizient aufladen und je nach Akku (jeder Hersteller hat da seine eigenen Rezepte) geht die Betriebstemperatur bei ungefähr 0 bis -10 Grad los. Die optimale Effizienz haben Li-Ion Akkus in der Regel bei 20-40°C.
Dann muss auch noch das Endgerät im richtigen Temperaturbereich betrieben werden, dass auch alles wie vorgesehen funktioniert.
Das Fokusieren ist ein Drama. Normal stellt der halb durchgedrückte Auslöseknopf nur scharf und GANZ durchgedrückt löst die Kamera erst aus. Nix da.... löst sofort aus.
Auch hier spielen verschiedene elektronische Komponenten eine Rolle, die diese Wirkung bei Kälte haben können. Ein Druckschalter wie der eines Auslösers dürfte häufig über einen Widerstand laufen. Je weiter man drückt, desto stärker/schwächer das Signal.
Wenn auch hier wegen Kälte das Signal zu stark oder zu schwach ist, kann das zur direkten Auslösung führen.
Alles was sich dreht könnte ebenfalls betroffen sein, wie auch die elektronischen Fokusräder an den heutigen Objektiven. Funktioniert im Grunde ähnlich. Stimmen die ermittelten Zahlen bei Druck oder Bewegung nicht, reagiert die Kamera falsch oder gar nicht.
Fast alle Temperaturfühler arbeiten übrigens auch mit einem ähnlichen Prinzip. Da werden bei unterschiedlichen Temperaturen andere Zahlen zurückgegeben, da sich der Widerstand bei anderen Temperaturen verändert. Daraus wird dann die Temperatur errechnet. Das Gerät das den Widerstand misst (z.B. LCD Thermometer) muss aber innerhalb der Spezifikationen betrieben werden, sonst stimmt die angezeigte Temperatur auch wieder nicht.
Vorstellen kannst du dir das vereinfacht vielleicht so, um zu verstehen welchen Einfluss Temperaturen auf viele elektronische Komponenten haben können:
Der Auslöserschalter soll einen Wert von mindestens 2000 zurückgeben, damit die Kamera auslöst.
Bei 1500 soll fokussiert werden.
ungefähr 0-500 ist die Normalstellung, bei der nichts geschieht. Kann natürlich auch genau umgekehrt sein mit den Zahlen. Ist nur ein Beispiel. Alles natürlich mit Toleranzen, da nie ein präziser gleichbleibender Wert übermittelt wird. Ist es zu kalt, kann es sein dass bereits sagen wir 1200 in Normalstellung gemeldet wird (gerade noch zu viel um selbstständig zu Fokussieren), beim leicht antippen springt dann der Wert auf über 2000 und die Kamera denkt sie soll auslösen. Alles nur weil ein elektrisches Signal durch Kälte stark beeinträchtigt wird und die Kamera dies nicht berücksichtigen kann.
All diese Probleme hatte ich vorher noch NIE, das ist erst seit jetzt.... nur in der Kälte. Die Akkus hatte ich vorbeugend alle in der Brusttasche meiner Daunenjacke am Körper, zwecks Warmhaltung, da ich gelesen hatte, daß das eine mögliche Fehlerquelle wäre. Hat gar nix gebracht.
Akkus sind die eine Komponente, Elektronik (also alles an der Kamera) eine andere. Ich habe schon viele elektronische Geräte bei +/- 0 Grad versagen gesehen, die eigentlich mehr aushalten hätten müssen (laut Datenblatt). Die a6000 wurde zudem aus günstigsten Komponenten zusammengebaut die sicher nicht auf extreme Bedingungen ausgelegt sind. Daher ist eine nicht optimale Funktion bei Kälte nicht verwunderlich. Du müsstest im Grunde die ganze Kamera auch unter der Jacke behalten.
Und weil du sagtest "nie", nehme ich an du hast die Kamera schon eine Weile. Wie alt sind denn die Akkus eigentlich?
1. Nochmal die aktuellste Firmware (v3.21) auf die Kamera spielen. Software drüberbügeln hat auf dem PC und dem Smarthphone schon so manches kuriose Problem repariert....
Ja richtig, manchmal gehen Daten kaputt (ist eben kein ROM, sondern Flash, da vergessen die Zellen schon mal Daten oder fallen komplett und dauerhaft aus) und da kann das schon manchmal helfen. Überspielen könnte das Problem dann auch nur wo anders hin verlagern/nur aufschieben und mit Pech auch verschlimmern, wenn Zellen ausgefallen sind und diese vom Gerät nicht zukünftig übersprungen werden. In deinem Fall denke ich jedoch, ist es einfach Kälte und die Kamera ist in Ordnung.
2. Kamera auf Werksreset.... habe ich allerdings noch nicht probiert. Leider lassen sich da nicht wie bei anderen Geräten die aktuellen Einstellungen sichern und wiederherstellen, daher würde ich mir das als letzte Option aufheben, denn es ist ja nicht einmal gesagt, daß das hilft. Damit setze ich ja nur alle selbst gesetzten Einstellungen zurück, etwaige Softwarefehler rührt das ja nicht an. Oder?
Du kannst dir deine Einstellungen in einer Exceltabelle abschreiben, dann kannst du sie danach leichter wieder eingeben.
Ich glaube aber nicht, dass ein Reset diese Art von Problem lösen wird, da es sehr spezifisch bei Kälte auftritt. Da gibt es keine Einstellung die falsch sein könnte die da z.B. heißt "Zulässige Betriebstemperatur" o.ä.
Den Reset kannst du dir daher eher sparen.
...Vorgängerin der A6xxx-Serie, gibt's dieses Problem gar nicht (auch nicht bei Eiseskälte) und auch meine A6000 macht das erst seit kurzem.
War es jemals auf die gleiche Weise und genau so kalt?
Die gleiche Dauer?
Wie sieht es mit Schneefall aus? Ist die Kamera (wenn auch nur leichter) Feuchtigkeit ausgesetzt? Feuchte Finger, einzelne Flocken oder ein paar Tropfen aus der Sommerzeit gehören auch dazu. Feuchtigkeit kann die Funktion mancher Knöpfe (insbesondere Auslöser) beeinträchtigen und zu Korrosion führen.
Benutzt du die Kamera häufig? (ggf Verschleiß vom oder Verunreinigung unter dem Auslöserknopf, was nur bei Kälte Auswirkungen zeigt?)
Abschließend sollte man noch erwähnen, dass Elektronik (auch Bauteile die man nicht drücken und drehen kann) auch altert und verschleißt. Ein Gerät das vorher keine Probleme mit Temperaturextremen hatte kann mit zunehmenden Alter/Verschleiß weniger tolerant sein.
Toleranzen gibt es innerhalb der Fertigungen von Elektronik ebenso. Manche Komponenten haben teils hohe Abweichungen die die Leistung beeinträchtigen und andere schneiden gelegentlich sogar besser als die Spezifikationen ab. In den meisten Fällen stellen diese Toleranzen aber kein Problem dar, da die Komponenten innerhalb ihres angedachten Einsatzzweckes ordnungsgemäß funktionieren.
Halte deine Kamera am besten warm, dann sollte es keine Probleme geben. Eine echte Lösung ist unwahrscheinlich