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[Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines Gnus

acahaya

Themenersteller
Die Bilder in diesem Beitrag zeigen den Tod eines Gnus durch einen Löwen. Sie sind unblutig, aber trotzdem nicht ganz leicht verdaulich. Wer mit so etwas Probleme hat, sollte also besser nicht weiter lesen.


Viele Safari-Touristen wünschen sich ja nichts sehnlicher, als einmal einen sogenannten "Kill" live mitzuerleben. Ich habe das schon mehrmals bei Geparden gesehen, jedoch nicht aus nächster Nähe. Grundsätzlich hat das Ganze nicht unbedingt etwas mit Befriedigung von Sensationsgier zu tun, sondern es gehört dort ganz einfach zum Lebenszyklus dazu. Trotzdem ist es jeses mal wieder hart mit anzusehen und man leidet einerseits mit dem sterbenden Tier und freut sich andererseits für den Jäger, der nun - sofern er die Zeit hat, die Beute in Ruhe zu verzehren - keinen Hunger mehr haben muss bzw. seine Jungen versorgen kann. Die Sterblichkeitsrate bei kleinen Löwen, Leoparden und vor allem Geparden ist sehr hoch, so überlebt z.B. im Schnitt nur jedes fünfte Gepardenkind. Gnus, Zebras und Gazellen gibt es dagegen viele.

Dieses Mal hatten konnten wir beobachten, wie eine Löwin ein offensichtlich krankes Gnu mit einem "Kuss des Todes" umbrachte. Hierbei hält der Löwe dem Gnu die Schnauze einschliesslich der Nüstern zu, was innerhalb von kurzer Zeit zum Ersticken führt. So hart es klingt, aber für ein krankes Tier, das keine Chance auf schnelle Genesung hat, ist dieser relativ schnelle und schmerzfreie Tod das Beste, was ihm passieren kann. Die Alternative besteht nämlich darin, von einem Rudel Hyänen bei lebendigem Leib zerrissen zu werden (auch das haben wir gesehen und vor allem gehört, es war schrecklich und mir wird immer noch ganz schlecht, wenn ich daran denke) oder entkräftet zusammenzubrechen und noch nicht wirklich tot schon von Geiern gefressen zu werden.

Das Ganze fand an unserem ersten Abend in der Mara statt, gegen 17:30 und im strömenden Regen. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für tolle Bilder, aber das kann man sich halt nicht immer aussuchen.
Wir hatten gerade eine Gruppe von 3 Löwinen mit 6 nicht mehr ganz kleinen Jungen beobachtet, die bereits ein Gnu gerissen und fast vollständig verzehrt hatten. Irgendwann fiel uns auf, dass eine der Löwinen wie gebannt auf eine ca. 2 km entfernte und mit hohem Gras bewachsene Anhöhe starrte, auf der eine Gruppe Gnus weidete. Wir versuchten, mit dem Fernglas herauszufinden, was sie da genau gesehen hatte, als sie plötzlich aufsprang und sehr zügig in diese Richtung lief. Unser Fahrer reagierte sofort, meine "She's going to hunt again" und fuhr so schnell es ohne die potentielle Jagd zu stören möglich war, hinterher.
Als wir näher kamen, entdeckten wir ein ziemlich abgemagertes Gnu, das ein ganzes Stück abseits von der Herde stand. Die Löwin lief direkt auf das Gnu zu, welches keine Anstalten machte, davon zu laufen, sondern sich einfach umwerfen liess. Daraus schlossen wir, dass es wohl krank sei. Leider waren wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht nahe genug dran, um zu fotografieren.

Die folgenden Bilder decken einen Zeitraum von 5 Minuten ab. Sie sind keine fotografischen Glanzleistungen, einmal weil das Licht fehlte und zum anderen, weil ich im Regen teilweise Fokusprobleme hatte. Außerdem war ich zeitweise nicht ganz konzentriert bei der sache :ugly:
Aber zur Dokumentation sollte es ausreichen.

Da mir die Bilder in Farbe irgendwie zu bunt für den traurigen Anlass schienen, habe ich in Lightroom SW-Fassungen mit leichter Tönung aus den RAW Files angefertigt. Ich hänge an das Ende noch ein farbiges Bild dran, damit Ihr seht, wie es wirklich aussah.

#1 Das ist mein Gnu
Die Löwin markiert das regungslos daliegende Gnu als ihre Beute. Leider passt der Fokus nicht wirklich, aber es gehört zur Doku.
080825E30081.jpg



#2 Gegenwehr testen
Mit einem vorsichtigen Kehlbiss testet sie, ob und wie stark sich das Tier wehrt. Hier muss sie aufpassen, da ihr Huftritte ernsthafte Verletzungen zufügen können.
080825E30082.jpg



#3 Positionswechsel
Da sie aus der vorigen Position nicht richtig zubeissen kann, versucht sie, das Gnu auf den Rücken zu drehen.
080825E30087.jpg



#4 Gegenwehr
Das Gnu zappelt mit den Beinen und blökt mit aufgerissenen Augen, während die Löwin versucht, es mit einem Kehlbiss zu schwächen.
080825E30093.jpg



#5 So funktioniert das irgendwie nicht
Das Gnu wehrt sich, so gut es kann und die Löwin beisst immer angestrengter zu. Lange kann sie das Gnu so nicht mehr halten, dafür ist es einfach zu schwer
080825E30097.jpg



#6 Verschnaufpause
Das Gnu hat aufgehört zu strampeln, es lebt aber noch und blökt leise. Die Löwin hat es wieder abgelegt, drückt ihm aber immer noch die Kehle zu.
080825E30102.jpg



Fortsetzung im nächsten Beitrag ...
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

Teil 2 ...

#7 Kussvorbereitung
Die Löwin versucht, zum Kuss des Todes anzusetzen, das Gnu hat aber eine recht breite Schnauze und wehrt sich immer noch.
080825E30121.jpg



#8 Der Kuss des Todes
Jetzt hat sie ihre Schnauze perfekt positioniert und muss nur noch warten, bis das Gnu "den Geist aufgibt".
080825E30123.jpg



#9 Das Gnu ist tot
Ungefähr zu diesem Zeitpunkt konnte ich sehen, wie die Augen des Gnus "brachen" und es sich nicht mehr wehrte. Es war ergreifend und traurig aber auch faszinierend.
080825E30124.jpg



#10 Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Das Gnu atmet seit einer Weile nicht mehr, trotzdem setzt die Löwin noch einmal zu einem Kehlbiss an
080825E30131.jpg



#11 ... und jetzt wird es wirklich anstrengend
Das Gnu muss vor Hyänen und den Männchen des Rudels in Sicherheit gebracht werden, da es als Futter für die 6 immer noch hungrigen kleinen Löwen dienen soll.
080825E30135.jpg




Wir haben die Löwin noch beobachtet, wie sie das tote Gnu in einem Gebüsch versteckte und dann zurück lief, um den Rest der Familie zu holen. Da war es dann aber schon zu dunkel, um noch weiter zu fotografieren.
Am nächsten Morgen waren die Löwen noch immer bei dem Gebüsch, in dem die Beute versteckt war. Von dem Gnu war allerdings nicht mehr viel übrig.


The Morning After (in Farbe)
nicht wirklich, es war 3 Tage später und das Bein stammt von einem anderen Gnu. Aber es hat auch geregnet.
080826E30208.jpg



So und jetzt noch ein Bild in Farbe (jpg aus der Kamera).
Mir ist das für das Thema zu gelb und grün, auch wenn es wirklich so aussah.
080825E30093_1.jpg




Ich hoffe, die Geschichte war für Euch interessant, zumindest dokumentiert sie ein für uns nicht alltägliches Ereignis.
Über Kommentare und Kritik freue ich mich natürlich immer, wobei mich besonders interessieren würde, ob Ihr die Farb- oder die getönte SW-Variante besser findet.

:) Sabine
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

wahnsinns doku.. und wie auch du schon beschreibst habe ich sehr ambivalente gefühle dabei.. einerseits kann ich fast nicht hinschauen weil mir das gnu leid tut, andererseits freut man sich für die löwen.

auch wusste ich noch nichts über den "kuss des todes"... hast mir also etwas beigebracht!!

ich bin immer noch sprachlos, berührt und beeindruckt. wahnsinns bilder.

lg attue
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

genial. ich beneide dich für so eine tolle gelegenheit. (y)

ich denke auch, das die sw bilder der wirkung zuträglicher sind, lediglich die tonung dürfte stärker sein, für meinen geschmack (ich merk eigentlich nix davon..)
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

Genial, wenn auch nicht immer perfekt scharf.(y)(y)(y)
Immer mit dem 50-200er und aufgestecktem Telekonverter oder?
Na ja, weil es so schön war:(y)(y)(y)
Selten genug, dass man hier in der Galerie mal wirklich eine richtig gute, (mit einem Hintergrund) fotografierte Reihe findet.
Zudem wurde der Schwarz-Weiß-Ton klasse zur Dramatik der Szenerie gewählt...
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

Danke fürs Zeigen, Sabine! (y)

Ihr habt offenbar jede Menge Glück mit den Situationen gehabt - sonnende Löwen sind ja irgendwie, zumindest ab der 2. oder 3. Safari, "langweilig" und man sehnt sich nach etwas anderem als dem "Standard". Teilweise ist das, was man dann bekommt, nicht ganz leicht verdaulich (ich hab hier den Tod eines Gnukalbs durch Krokos dokumentiert, leider nicht so schöne Fotos wie Deine), aber dafür sind das sehr langlebige Erinnerungen.

Deine Fotos gefallen mir gut, Wildlife ist halt was anderes als Zoo und die Witterungsbedingungen haben auch nicht zu Perfektion beitragen können - unter den Umständen hast Du das Beste draus gemacht (y)
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

Genial, wenn auch nicht immer perfekt scharf.

Ist doch verständlich, ich glaube der Threadautor hat dieses Szenario nicht jeden Tag beobachten können!

Selten genug, dass man hier in der Galerie mal wirklich eine richtig gute, (mit einem Hintergrund) fotografierte Reihe findet.

Hat er auch Recht, bei dem ganzen Mist dem einem hier geboten wird und gelobt wird :grumble: , da traut man sich schon gar nicht mehr seine eigenen Bilder reinzustellen.

Einfach nur geniale Aufnahmen, können professionelle Fotografen nicht besser!
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

Gefällt mir sehr gut, da es erschreckend und faszinierend zu gleich ist, so nahe am Geschehen zu sein. Das S/W schafft für mich doch noch einen gewissen "Respektabstand" zur Realität.

lg Ferdl
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

Vielen Dank für's Zeigen! Das macht den Unterschied zu den Zoo-Bildern!(y)

Gruß,

Axel

P.S. klar ist es nicht immer schön ein Tier sterben zu sehen.:(
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

Hut ab, es kommt selten vor, dass man hier Bilder sieht, bei denen der Inhalt so im Vordergrund steht, dass man die Beurteilung der fotografischen Qualität glatt vergisst. Frag' mich nicht, ob die Bilder technisch gut waren/sind -- es ist einfach egal.

-- Sven
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

Danke an alle für das nette Feedback ... das motiviert mich jetzt, mal in meinem Fundus zu suchen, ob ich noch ein paar "Doku"-geeignete Bilder finde.

:) Sabine
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

Mach! Jo, mach hin!(y)

Ich würde mich freuen mehr dieser Bilder zu sehen!

Gruß,

Axel
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

TOP, sehr schöne Doku (y). Wie hoch war die Brennweite doch gleich, dass man da so nah rankommt ?
#8 und #9 sind aber vom gleichen Bild entstanden :rolleyes:...
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

TOP, sehr schöne Doku (y). Wie hoch war die Brennweite doch gleich, dass man da so nah rankommt ?
#8 und #9 sind aber vom gleichen Bild entstanden :rolleyes:...

Brennweite: KB ca. 560mm.
Wenn Du auf die Grashalme bei der Pfote schaust, siehst Du, dass Bild 8 und 9unterschiedlich sind.
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

klasse reihe (y)

scheint das 50-200 gute dienste geleistet zu haben, ja? ;)
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

Beeindruckende Aufnahmen vom Kampf um Leben und Tod.
Es ist diese Mischung aus Schrecken und Faszination.
Klasse eingefangen!

Löwen suchen sich die schwächsten Tiere aus, da sie
beim jagen und töten auch hohe Risiken eingehen.
Wenn sie durch Hörner und Hufe schwer verletzt werden, bedeutet
das auch für den Jäger den Tod. Das erklärt auch die vorsichtige
Vorgehensweise der Löwin. Das ist in Deiner Bilderserie sehr gut
zum Ausdruck gekommen.

Geschwächte Tiere können auch an infektiösen Krankheiten leiden.
Je schneller diese Tiere von den Löwen getötet werden,
desto besser ist es für das Überleben der Herde.

Grüße aus Heidelberg
Bernd
 
AW: [Wildlife Doku]Der Kuss des Todes ... oder die letzten 5 Minuten im Leben eines G

Ich glaube, wir waren am gleichen Spot. ;)


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