acahaya
Themenersteller
Die Bilder in diesem Beitrag zeigen den Tod eines Gnus durch einen Löwen. Sie sind unblutig, aber trotzdem nicht ganz leicht verdaulich. Wer mit so etwas Probleme hat, sollte also besser nicht weiter lesen.
Viele Safari-Touristen wünschen sich ja nichts sehnlicher, als einmal einen sogenannten "Kill" live mitzuerleben. Ich habe das schon mehrmals bei Geparden gesehen, jedoch nicht aus nächster Nähe. Grundsätzlich hat das Ganze nicht unbedingt etwas mit Befriedigung von Sensationsgier zu tun, sondern es gehört dort ganz einfach zum Lebenszyklus dazu. Trotzdem ist es jeses mal wieder hart mit anzusehen und man leidet einerseits mit dem sterbenden Tier und freut sich andererseits für den Jäger, der nun - sofern er die Zeit hat, die Beute in Ruhe zu verzehren - keinen Hunger mehr haben muss bzw. seine Jungen versorgen kann. Die Sterblichkeitsrate bei kleinen Löwen, Leoparden und vor allem Geparden ist sehr hoch, so überlebt z.B. im Schnitt nur jedes fünfte Gepardenkind. Gnus, Zebras und Gazellen gibt es dagegen viele.
Dieses Mal hatten konnten wir beobachten, wie eine Löwin ein offensichtlich krankes Gnu mit einem "Kuss des Todes" umbrachte. Hierbei hält der Löwe dem Gnu die Schnauze einschliesslich der Nüstern zu, was innerhalb von kurzer Zeit zum Ersticken führt. So hart es klingt, aber für ein krankes Tier, das keine Chance auf schnelle Genesung hat, ist dieser relativ schnelle und schmerzfreie Tod das Beste, was ihm passieren kann. Die Alternative besteht nämlich darin, von einem Rudel Hyänen bei lebendigem Leib zerrissen zu werden (auch das haben wir gesehen und vor allem gehört, es war schrecklich und mir wird immer noch ganz schlecht, wenn ich daran denke) oder entkräftet zusammenzubrechen und noch nicht wirklich tot schon von Geiern gefressen zu werden.
Das Ganze fand an unserem ersten Abend in der Mara statt, gegen 17:30 und im strömenden Regen. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für tolle Bilder, aber das kann man sich halt nicht immer aussuchen.
Wir hatten gerade eine Gruppe von 3 Löwinen mit 6 nicht mehr ganz kleinen Jungen beobachtet, die bereits ein Gnu gerissen und fast vollständig verzehrt hatten. Irgendwann fiel uns auf, dass eine der Löwinen wie gebannt auf eine ca. 2 km entfernte und mit hohem Gras bewachsene Anhöhe starrte, auf der eine Gruppe Gnus weidete. Wir versuchten, mit dem Fernglas herauszufinden, was sie da genau gesehen hatte, als sie plötzlich aufsprang und sehr zügig in diese Richtung lief. Unser Fahrer reagierte sofort, meine "She's going to hunt again" und fuhr so schnell es ohne die potentielle Jagd zu stören möglich war, hinterher.
Als wir näher kamen, entdeckten wir ein ziemlich abgemagertes Gnu, das ein ganzes Stück abseits von der Herde stand. Die Löwin lief direkt auf das Gnu zu, welches keine Anstalten machte, davon zu laufen, sondern sich einfach umwerfen liess. Daraus schlossen wir, dass es wohl krank sei. Leider waren wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht nahe genug dran, um zu fotografieren.
Die folgenden Bilder decken einen Zeitraum von 5 Minuten ab. Sie sind keine fotografischen Glanzleistungen, einmal weil das Licht fehlte und zum anderen, weil ich im Regen teilweise Fokusprobleme hatte. Außerdem war ich zeitweise nicht ganz konzentriert bei der sache
Aber zur Dokumentation sollte es ausreichen.
Da mir die Bilder in Farbe irgendwie zu bunt für den traurigen Anlass schienen, habe ich in Lightroom SW-Fassungen mit leichter Tönung aus den RAW Files angefertigt. Ich hänge an das Ende noch ein farbiges Bild dran, damit Ihr seht, wie es wirklich aussah.
#1 Das ist mein Gnu
Die Löwin markiert das regungslos daliegende Gnu als ihre Beute. Leider passt der Fokus nicht wirklich, aber es gehört zur Doku.
#2 Gegenwehr testen
Mit einem vorsichtigen Kehlbiss testet sie, ob und wie stark sich das Tier wehrt. Hier muss sie aufpassen, da ihr Huftritte ernsthafte Verletzungen zufügen können.
#3 Positionswechsel
Da sie aus der vorigen Position nicht richtig zubeissen kann, versucht sie, das Gnu auf den Rücken zu drehen.
#4 Gegenwehr
Das Gnu zappelt mit den Beinen und blökt mit aufgerissenen Augen, während die Löwin versucht, es mit einem Kehlbiss zu schwächen.
#5 So funktioniert das irgendwie nicht
Das Gnu wehrt sich, so gut es kann und die Löwin beisst immer angestrengter zu. Lange kann sie das Gnu so nicht mehr halten, dafür ist es einfach zu schwer
#6 Verschnaufpause
Das Gnu hat aufgehört zu strampeln, es lebt aber noch und blökt leise. Die Löwin hat es wieder abgelegt, drückt ihm aber immer noch die Kehle zu.
Fortsetzung im nächsten Beitrag ...
Viele Safari-Touristen wünschen sich ja nichts sehnlicher, als einmal einen sogenannten "Kill" live mitzuerleben. Ich habe das schon mehrmals bei Geparden gesehen, jedoch nicht aus nächster Nähe. Grundsätzlich hat das Ganze nicht unbedingt etwas mit Befriedigung von Sensationsgier zu tun, sondern es gehört dort ganz einfach zum Lebenszyklus dazu. Trotzdem ist es jeses mal wieder hart mit anzusehen und man leidet einerseits mit dem sterbenden Tier und freut sich andererseits für den Jäger, der nun - sofern er die Zeit hat, die Beute in Ruhe zu verzehren - keinen Hunger mehr haben muss bzw. seine Jungen versorgen kann. Die Sterblichkeitsrate bei kleinen Löwen, Leoparden und vor allem Geparden ist sehr hoch, so überlebt z.B. im Schnitt nur jedes fünfte Gepardenkind. Gnus, Zebras und Gazellen gibt es dagegen viele.
Dieses Mal hatten konnten wir beobachten, wie eine Löwin ein offensichtlich krankes Gnu mit einem "Kuss des Todes" umbrachte. Hierbei hält der Löwe dem Gnu die Schnauze einschliesslich der Nüstern zu, was innerhalb von kurzer Zeit zum Ersticken führt. So hart es klingt, aber für ein krankes Tier, das keine Chance auf schnelle Genesung hat, ist dieser relativ schnelle und schmerzfreie Tod das Beste, was ihm passieren kann. Die Alternative besteht nämlich darin, von einem Rudel Hyänen bei lebendigem Leib zerrissen zu werden (auch das haben wir gesehen und vor allem gehört, es war schrecklich und mir wird immer noch ganz schlecht, wenn ich daran denke) oder entkräftet zusammenzubrechen und noch nicht wirklich tot schon von Geiern gefressen zu werden.
Das Ganze fand an unserem ersten Abend in der Mara statt, gegen 17:30 und im strömenden Regen. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für tolle Bilder, aber das kann man sich halt nicht immer aussuchen.
Wir hatten gerade eine Gruppe von 3 Löwinen mit 6 nicht mehr ganz kleinen Jungen beobachtet, die bereits ein Gnu gerissen und fast vollständig verzehrt hatten. Irgendwann fiel uns auf, dass eine der Löwinen wie gebannt auf eine ca. 2 km entfernte und mit hohem Gras bewachsene Anhöhe starrte, auf der eine Gruppe Gnus weidete. Wir versuchten, mit dem Fernglas herauszufinden, was sie da genau gesehen hatte, als sie plötzlich aufsprang und sehr zügig in diese Richtung lief. Unser Fahrer reagierte sofort, meine "She's going to hunt again" und fuhr so schnell es ohne die potentielle Jagd zu stören möglich war, hinterher.
Als wir näher kamen, entdeckten wir ein ziemlich abgemagertes Gnu, das ein ganzes Stück abseits von der Herde stand. Die Löwin lief direkt auf das Gnu zu, welches keine Anstalten machte, davon zu laufen, sondern sich einfach umwerfen liess. Daraus schlossen wir, dass es wohl krank sei. Leider waren wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht nahe genug dran, um zu fotografieren.
Die folgenden Bilder decken einen Zeitraum von 5 Minuten ab. Sie sind keine fotografischen Glanzleistungen, einmal weil das Licht fehlte und zum anderen, weil ich im Regen teilweise Fokusprobleme hatte. Außerdem war ich zeitweise nicht ganz konzentriert bei der sache
Aber zur Dokumentation sollte es ausreichen.
Da mir die Bilder in Farbe irgendwie zu bunt für den traurigen Anlass schienen, habe ich in Lightroom SW-Fassungen mit leichter Tönung aus den RAW Files angefertigt. Ich hänge an das Ende noch ein farbiges Bild dran, damit Ihr seht, wie es wirklich aussah.
#1 Das ist mein Gnu
Die Löwin markiert das regungslos daliegende Gnu als ihre Beute. Leider passt der Fokus nicht wirklich, aber es gehört zur Doku.
#2 Gegenwehr testen
Mit einem vorsichtigen Kehlbiss testet sie, ob und wie stark sich das Tier wehrt. Hier muss sie aufpassen, da ihr Huftritte ernsthafte Verletzungen zufügen können.
#3 Positionswechsel
Da sie aus der vorigen Position nicht richtig zubeissen kann, versucht sie, das Gnu auf den Rücken zu drehen.
#4 Gegenwehr
Das Gnu zappelt mit den Beinen und blökt mit aufgerissenen Augen, während die Löwin versucht, es mit einem Kehlbiss zu schwächen.
#5 So funktioniert das irgendwie nicht
Das Gnu wehrt sich, so gut es kann und die Löwin beisst immer angestrengter zu. Lange kann sie das Gnu so nicht mehr halten, dafür ist es einfach zu schwer
#6 Verschnaufpause
Das Gnu hat aufgehört zu strampeln, es lebt aber noch und blökt leise. Die Löwin hat es wieder abgelegt, drückt ihm aber immer noch die Kehle zu.
Fortsetzung im nächsten Beitrag ...