So, dann will ich mal eine kurze Auswertung versuchen...
Zuerst natürlich mein Dank an alle, die mitgemacht haben. Mich hat diesmal gewundert, daß keinerlei Tipps, Ratschläge oder Anregungen zu meinem Ausgangsbild gekommen sind. Ich interpretiere das mal so, keiner der sich beteiligt hat, hat die Astrofotografie als Spezialgebiet auf dem Schirm.
Das Bild ist am 10.04.2024 in einer stockdunklen Neumondnacht auf La Palma (am Roque de los Muchachos) entstanden. Die Zufahrt ist von 19:00Uhr bis 07:00Uhr durch eine Schranke gesperrt um jegliche Lichter in der Nähe der Teleskope fernzuhalten. Ich bin also mehr oder weniger im Dunklen zum Ausgangspunkt gestolpert (hatte nur das Rotlicht meiner Stirnlampe) und trotzdem standen nach wenigen Minuten Leute neben mir und haben gefragt was ich mache (eigentlich ist das Betreten nicht gestattet), aber nach einer netten Unterhaltung hat man mich gewähren lassen.
Schon das Ausrichten der Kamera (A6400 mit Sigma 16mm/1.4) und das manuelle Fokussieren in der Dunkelheit waren eine reisige Herausforderung. Ich hatte mich im Vorfeld etwas über Belichtungszeiten und das manuelle fokussieren (so dass Sterne den kleinsten runden Punkt darstellen) belesen und habe versucht das umzusetzen. Ob die Unschärfe der Sterne doch auf eine nicht optimale Fokussierung zurückzuführen sind oder die Stabilität meines Reisestativs (es war relativ windig) oder ob die Belichtungszeit von 15s doch schon etwas lang war, kann ich nicht beurteilen (hier hätte ich Hinweise erwartet). ISO 3200 habe ich entsprechend Histgramm bei F 1.4 gewählt.
Ich habe zwar kleinere Bildserien von 10 bzw. 15 Bildern gemacht, bin aber beim Stacken an die Grenzen der empfohlenen Programme [(DeepSkyStacker - hier wurde nach dem Stacken der Vordergrund unscharf) und (Sequator - hier lässt sich nicht reinzoomen und die Maske wird so nicht sauber)]. Auch hier hatte ich gehofft entsprechende Empfehlungen/Tipps zu bekommen.
@Joschi98
Du hast versucht dem Vordergrund etwas Leben einzuhauchen (was m.E. zu viel des Guten war) und die Milchstraße deutlich in Szene zu setzen, aber auch das ist für meinen Geschmack viel zu viel und macht aus der Milchstraße eine milchige Suppe. Farbe und Farbtemperatur hingegen hast Du gut getroffen.
@StylezZxDmg
Du hast den Vordergrund dezent angehoben, allerdings erscheinen mir die Sterne fast noch etwas unschärfer als im Ausgangsbild auch ist mir die Farbtemperatur das kalten Nachthimmels zu warm (im galaktischen Zentrum der Milchstraße ist das OK, aber gerade im Bereich des Spiegelteleskops sieht es wie Lichtverschmutzung hinter der Bergkette aus.
@Pelzlurch
schnörkellos wie von Dir gewohnt, stimmiger Gesamteindruck, einzig im Bereich des Spiegelteleskop bzw. rechts davon lässt sich der Pinseleinsatz erkennen und ist mir zu gelblich und einen Kick zu sehr aufgehellt.
@spicer
auch bei dir wirken die Sterne auf mich noch unschärfer und z.T. größer. Das liegt eventl. daran daß die großen Sterne zu hell sind. Den Vordergrund hast du im Dunkel belassen (was der Realität zum Zeitpunkt der Aufnahme nahe kommt), allerdings das Gelb im Bereich des Teleskops , nee das stört mich schon sehr.
@Bueguzz
du hast einen engeren Beschnitt gewählt um die Milchstraße besser in Szene zu setzen, allerdings hast du es mit dem Kontrast für meinen Geschmack zu gut gemeint und auch die Farbtemperatur ist insgesamt etwas zu warm . Das Spiegelteleskop hast du auch etwas zu stark aufgehellt, dadurch wirkt es fast so als ob es von rechts vorn eine Lichtquelle gäbe...
@Martin A
Du hast dich dafür entschieden den Vordergrund nur als Silhouette zu nutzen und nach unten zu beschneiden. Dadurch wird die Milchstraße mehr betont und kommt besser zur Geltung, auch Farbtemperatur und Gesamteindruch sind für mich stimmig. Für mich gemeinsam mit Pelzlurch der Favorit.
Und hier mein bisheriges Ergebnis: