AW: Praxiserfahrung FOTOGRAFIE Canon EOS R5
Ich habe mich jetzt versucht da etwas einzulesen. Hier z.B.
https://www.canon.de/cameras/eos-r5/autofocus/
steht nichts von Liniensensoren, sondern von diesem sog. "Dual Pixel CMOS AF II". Deine Aussage glaube ich Dir gerne, aber ich kann das nicht nachlesen, wie sich hier meine R5 verhält.
Auch der DPAF hat diese Linien"sensoren" und zwar 45 Millionen in der gleichen Ausrichtung wie alle anderen.
Wenn man mal ein Dualpixel-RAW mit DPP bearbeitet und den Fokus oder das Bokeh verschiebt, sieht man das bei Änderung der Einstellungen auch, wie sich das Motiv etwas in eine andere Richtung verschiebt.
Ich denke auch nicht, dass faktisch jeder Pixel als einzelner Sensor genutzt wird (macht auch keinen Sinn), sonst würde Canon sicher auch keine XXX wählbaren AF Positionen angeben sondern ich denke die Pixel werden mit anderen gekoppelt und bilden dann größere Messfelder die gemeinsam Strukturen suchen.
45 Millionen Fokussensoren einzeln auszuwerten wäre eine Mamut Aufgabe und die Berechnung von Schärfepunkten wäre sicher sehr umständlich und unpräzise, da die meisten Motive deutlich größer sind als ein einzelner Pixel.
Um dieses Problem mit der einseitigen Ausrichtung der Dualpixel zu lösen, hatte Canon schon vor einigen Jahren ein Patent für einen Quadpixel-Autofokus eingereicht, der horizontale und vertikale Linien durch die unterschiedlichen Ausrichtungen der einzelnen 4er-Pixel erkennen können soll. Ist dann Quasi wie ein Kreuzsensor.
Es wurde nur noch keine Kamera vorgestellt die diesen QPAF hat. Gemunkelt (oder gewünscht) wird schon länger, dass die R1 damit kommen soll, aber auch die wird bisher nur gemunkelt/gewünscht.
Insgesamt finde ich jedoch, dass der DPAF in der aktuellen Generation auch bei der R5 sehr gut funktioniert.
Es gibt kaum Situationen, in der die Ausrichtung der Kamera faktisch ein Problem darstellt.
Klar gibt es solche Situationen, aber meistens trifft er sehr zuverlässig.
Canon hat die erste Kamera mit dieser Technik ja auch schon 2013 rausgebracht und hatte Zeit sie zu perfektionieren.
Problematisch waren damals Strukturen wie Blätter, Baumstämme usw. Da lagen sowohl mindestens die 80D, 90D, 6D II und alle Kameras mit DPAF aus der gleichen Generation meiner Erfahrung nach zu 80-90% daneben.
Die EOS R war die erste Kamera die endlich getroffen hat (bei den gleichen Blättern und den gleichen Baumstämmen) und die R5 trifft auch sehr gut.
Dafür dass der Autofokus ein reiner Phasenautofokus ist und kein hybrider der Kontraste sucht wie es z.B. bei Sonykameras (bei Single-Autofokus) auch heute noch der Fall ist, ist er dennoch hochpräzise und meist sehr verlässlich solange keine eher ungewöhnlichen Umstände eintreten, die ihm die Arbeit erschweren.