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Aggressive Leute bei Streetphotography - Erfahrungen

Es ist schon grotesk, wenn man sich hier als Volljurist mit irgendwelchen besserwissenden Hobbyjuristen auseinandersetzen muss.

Das mag daran liegen dass Gesetze nunmal nicht für Juristen gelten, sondern sich JEDER daran halten muss. Folglich muss auch jeder (und nicht nur Juristen oder Hobbyjuristen) die Gesetze verstehen können und hat somit nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht sich mit ihnen zu beschäftigen. Wenn es krass unterschiedliche Interpretationen zur Rechtslage gitb, so liegt das nicht daran, dass die vermeintlichen "Hobbyjuristen" im Gegensatz zu "Volljuristen" keine Ahnung haben, sondern dass die Gesetze schlecht gemacht sind.
Oft genug sind es gerade die Juristen, die zur Verwirrung beitragen, indem sie völlig lebensfremde Aspekte hervorheben oder sich mit abenteuerlichen Aulegungen an der Grenze zur Rechtsbeugung hervortun.
 
Selbst wenn es so ist, wie es einige hier beschreiben, sehe ich die Sache dennoch entspannt. Die meisten Leute auf der Straße sind einfach nicht so verklemmt. (y)
 
Drei mal kurz gelacht, das stimmt ja nun mal überhaupt ganz und gar nicht, in den USA ...

...Du bestätigst meine These! Und ein grosser Teil der Beiträge hier ebenso.

Ich bin sehr viel in den unterschiedlichsten Ländern unterwegs - Diskussionen und vor allem Ablehnung habe ich in dieser Beziehung einzig in D erfahren. Das ist kein Forenwissen und hat nix mit Gesetzen oder Hörensagen zu tun sondern ist schlicht selbst gemachte Erfahrung mit den Menschen in unterschiedlichen Ländern die ich dort gemacht habe. Mag sein dass Andere andere Erfahrungen machen - ich kann nur von mir reden.
 
Die Dokumentationen des normalen täglichen Lebens halte ich für eines der wichtigsten Genres der Bildkunst. Dokumentarische Fotos und Filme aus alten Zeiten faszinieren mehr, als die meisten arrangierten Kunstfotos, weil es sich mit dem Leben von uns oder anderen Kulturen befasst.

Ich kann die hier dargestellten Erfahrungen gerade in Deutschland auch aus eigener Erfahrung bestätigen, als ich ein Video- Portrait meiner Stadt erstellte, zu der zwangsläufig auch die Menschen einer Stadt, der Markt, die Straßencafes und und und gehören. Für den Video-und Filmbereich ist das noch wichtiger als für die statische Fotografie. Da Video dank der Möglichkeiten heutiger Fotoapparate auch unter Amateuren immer mehr angesagt ist, entfaltet die hier geschilderte Problematik noch mehr Relevanz für das Hobby.
Menschen, ihr Verhalten bringen Emotionen rüber und nicht architektonische Besonderheiten., Kirchen und Burgen. Film braucht Lebewesen, Lebendigkeit, Menschen oder Tiere. Für gute Tierfilme muss man sich monatelang in der Wildnis aufhalten.
Für Spielfilme mangelt es den meisten Amateuren an geeigneten Schauspielern.
Als ich normale Szenen nur in der Totale in meiner Stadt in der Fußgängezone drehte, auch vom Markt und was so zur alltäglichen Szenerie gehört geriet ich in Streit mit einem Mann, der weiter entfernt mit seiner Tochter als sog.Beiwerk auf einer Bank saß. Alles im legalen Bereich, aber der Mann wurde so aggressiv nötigte mich ich wich aus, er kam mir nach, rückte mir ganz nah immer wieder auf die Pelle, ließ mich nicht einfach weggehen, eine Menschentraube bildete sich , das Ordnungsamt kam, deren Beamte riefen die Polizei. Ich wurde von dem Typen (Lehrertyp) als Pädophiler beschimpft, weil ich sein Kind gefilmt hätte.
Dank eines älteren Polizeibeamten, der sich ein wenig mit den Bildrechten auskannte, was man darf und was nicht, gab mir recht. Junge unerfahrene Polizeibeamte hätten womöglich meine Kamera beschlagnahmt. Ein anderer Passant hätte mir womöglich die Kamera auf den Boden geschlagen.

Eine sehr unerfreuliche Situation, die mir das Videofilmen ein wenig verleidet, weil man auch nicht den Regeln der Filmkunst folgend Close ups von Menschen und Gesichtern zwischendurch machen darf, die das Salz in der Suppe eines jeden Films sind. Das Fernsehen macht solche Halbtotalen und Nahaufnahmen auch in ihren Reportagen.
Selbst bei meinen schlichten Marktszenen gab es überwiegend Protest, obwohl der Markt eine Veranstaltung ist, auf der man noch mehr darf.

Man muss zwischen Theorie und Praxis unterscheiden.
Seit dem die Leute mit gefährlichem Halbwissen etwas von der Datenschutzverordnung gehört haben, glauben die meisten, man dürfe als Privatmann im öffentlichen Bereich, wo sich Menschen aufhalten, grundsätzlich nicht ungefragt filmen und fotografieren, Die Reaktionen sind zuweilen unberechenbar. Das Risiko. dass Deine Ausrüstung zerstört wird, ist nicht unerheblich. Da kannst du noch so sehr im Recht sein.
Das heißt in nüchterner Konsequenz für den normalen Hobbyfilmer-und fotografen, langweilige nichtssagende suets von der Natur, oder nur innerhalb der eigenen Familie oder auf Reisen oder heimlich mit versteckter Kamera.

Ich habe mir stattdessen einen Presseausweis zugelegt und wenn mich jemand dumm anredete, dann habe ich mich als freien Journalisten ausgegeben, (keine geschützte Bezeichnung ) und mache eine Doku fürs kanadische Fernsehen. Reaktion meist : ob man hoffentlich auch mit auf dem Bild ist, denn da fühlen sich dann Rudi Jedermann und Susi Schneckenschiss auf einmal wichtig.
 
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Ich habe mir stattdessen einen Presseausweis zugelegt und wenn mich jemand dumm anredete, dann habe ich mich als freien Journalisten ausgegeben, (keine geschützte Bezeichnung ) und mache eine Doku fürs kanadische Fernsehen. Reaktion meist : ob man hoffentlich auch mit auf dem Bild ist, denn da fühlen sich dann Rudi Jedermann und Susi Schneckenschiss auf einmal wichtig.

Wow! Kreativität ist unser Alles!
 
Auch wenn ich mich ggf. unbeliebt mache: Ich finde diese Anspruchshaltung, dass man einfach Menschen ungefragt fotografieren kann/soll echt creepy und seltsam. Wenn jemand nicht fotografiert werden will - dann sollte man das auch respektieren und fertig. Ob es rechtlich iO spielt für mich ehrlichgesagt dort keine Rolle. Wo gibt es denn den verbrieften Anspruch, dass Leute als Modell für das "Salz in der Suppe" o.ä. herhalten müssen? Schauspieler werden für sowas bezahlt. Dass man auf einem normalen Wochenmarkt mehr Fotografierechte hätte, wäre mir neu. Weshalb bitte? Demos/Umzüge sind was anderes, aber ein Wochenmarkt?

Und gerade diese "Beiwerksdiskussion" - realistisch gesehen kann man auch mitm Weitwinkel aus einiger Entfernung mit heutigen Kameras immernoch Leute gut nahe ran holen.

Es gibt viele Gründe, weshalb man sich nicht fotografieren lassen will. Das ist eine individuelle Entscheidung der Menschen ;). Natürlich - und das ist durchaus wichtig - sollte man etwaige Streitigkeiten zivilisiert klären und körperliche Angriffe/Zerstörung von Ausrüstung usw. gehen garnicht. Ein absolutes "ich darf aber" ist einem vernünftigen Gespräch aber auch nicht zuträglich. Nicht alles, was man laut Gesetz darf, sollte man auch 1:1 umsetzen.

Zu diesem "Presseausweis": Ich finde sowas absolut nicht in Ordnung und sogar gefährlich für unsere Gesellschaft. Es ist so schon schwer genug für richtige Pressefotografen, vor allem im Bereich der Demos, da braucht es nicht noch Leute, die irgendwo einen auf Pressefotograf machen, sorry. Das schwächt die Bedeutung von Presseausweisen weiter.
 
Zu diesem "Presseausweis": Ich finde sowas absolut nicht in Ordnung und sogar gefährlich für unsere Gesellschaft. Es ist so schon schwer genug für richtige Pressefotografen, vor allem im Bereich der Demos, da braucht es nicht noch Leute, die irgendwo einen auf Pressefotograf machen, sorry. Das schwächt die Bedeutung von Presseausweisen weiter.

Zumal es aber auch "Pressefotografen" gibt, die zu bestimmten Demos gehen, um dann deren Teilnehmer beim Arbeitgeber oder bei sonst wem anzuschwärzen. Wo der "Journalismus" oder die "Aufklärungsarbeit" sich nur darum dreht, dass man eine Veranstaltung in ein schlechtes Licht rückt, weil es sich um politische Gegner handelt. Man sollte die Wirkmacht von Bildern (oder auch Videos), in einem politischen Kontext, nicht unterschätzen (auch im Bezug auf Online-Feindeslisten).

Somit kann es schon Vorteile haben, wenn es verschiedene Fotografen, ja auch unbekannte mit nem Presseausweis, bei derlei Demos gibt.
 
Auch wenn ich mich ggf. unbeliebt mache: Ich finde diese Anspruchshaltung, dass man einfach Menschen ungefragt fotografieren kann/soll echt creepy und seltsam.

Es geht ja nicht darum, dass man jemanden in seinem Wohnzimmer filmt. Die Leute begeben sich in die Öffentlichkeit. Sie werden dort auch zigfach gesehen. Muss man demnächst noch die Augen schließen, damit niemand ungefragt betrachtet wird?

Was genau soll denn creepy oder „seltsam“ daran sein, das Leben so dokumentieren zu wollen, wie es sich abspielt? Seltsam ist höchstens, dass Europa der einzige Bereich weltweit ist, wo das die Leute zu stören scheint. Man hat‘s ihnen halt lange genug eingeredet, dass da irgendwas schützenswertes daran sei. Aber man kann halt alles übertreiben.
 
Wo gibt es denn den verbrieften Anspruch, dass Leute als Modell für das "Salz in der Suppe" o.ä. herhalten müssen? Schauspieler werden für sowas bezahlt.

Mich würde ja interessieren, wie das mit dem typischen Doku-Closeup läuft, z.B. für eine Reportage die dann im Fernsehen gezeit wird. Thema Shoppen o.Ä., dann werden Leute in der Einkaufsstraße gezeigt, die gerade durch schlendern, und anhand des Bildlooks sieht man, dass eine lange Brennweite verwendet wurde. Die Leute werden formatfüllend und natürlich vollständig erkennbar abgebildet.

Werden da die Leute angesprochen, nachdem sie mit dem Tele im Closeup gefilmt wurden, und nach einem Release gefragt? Würde mich jetzt tatsächlich überraschen, aber ich kenne ich mich in dem Bereich nicht aus.


In dem Fall, dass die Leute nicht vorab oder zumindest im Nachhinein nach einem Model-Release o.Ä. gebeten werden: Sollte man das Deiner Meinung nach auch verbieten? Ist das für Dich weniger "creepy"? Wer weiß, was für "Creeps" das dann im Fernsehen gucken :O
 
Zumal es aber auch "Pressefotografen" gibt, die zu bestimmten Demos gehen, um dann deren Teilnehmer beim Arbeitgeber oder bei sonst wem anzuschwärzen.

Schwarze Schafe gibts da natürlich auch. Richtige Pressefotografen (sprich tatsächlich im Journalistenverband, professionell arbeitend (sprich sich davon ernähren) und das tatsächlich für Medien arbeiten, dürften das seltenst machen. Es gibt aber immer mehr, die sich als Pressefotografen ausgeben, dann z.B. aber in der Realität Aktivisten sind & nur für reine Propagandablogs streamen und den "Presseausweis" (meist Fake/selbst gemacht) nur als Schutz oder Werbung gegenüber Polizei usw. verwenden. Das ganze gibt dann der Staatsmacht (aka Polizei) noch Argumente, Journalisten zu kontrollieren, in ihrer Arbeit zu behindern usw., wie es häufig am Rande diverser Demos in letzter Zeit passiert ist. Was aber auch ein Unterschied ist - weshalb auch Demos anders eingestuft sind - bei Demos WILL man sich öffentlich zeigen und WILL sich Gehör verschaffen. Das ist etwas anderes als "ich geh mal einkaufen".


Es geht ja nicht darum, dass man jemanden in seinem Wohnzimmer filmt. Die Leute begeben sich in die Öffentlichkeit. Sie werden dort auch zigfach gesehen.

Es ist ein heftiger Unterschied zwischen jemanden sehen und permanent, für alle Menschen erreichbar im Internet zu landen. Und kein Mensch kann wissen, was mit den Bildern passiert, wenn sie einmal auf der SD-Karte gelandet sind. Das war früher schlicht anders - analog konnte sich der Kram garnicht so weit verbreiten ;).

Was genau soll denn creepy oder „seltsam“ daran sein, das Leben so dokumentieren zu wollen, wie es sich abspielt?

Ok, Missverständnis: Ich halte es für creepy einen Anspruch darauf haben zu wollen, jeden Mensch in der Öffentlichkeit fotografieren zu dürfen. Der Wunsch zu fotografieren - den kann ich sehr wohl verstehen. Aber halt auch den Wunsch nicht fotografiert zu werden. Und wenn jemand halt nicht fotografiert werden will, dann sollte man das akzeptieren - ausgenommen: Pressefotografen bei z.B. Demos.


Mich würde ja interessieren, wie das mit dem typischen Doku-Closeup läuft, z.B. für eine Reportage die dann im Fernsehen gezeit wird. Thema Shoppen o.Ä., dann werden Leute in der Einkaufsstraße gezeigt, die gerade durch schlendern, und anhand des Bildlooks sieht man, dass eine lange Brennweite verwendet wurde. Die Leute werden formatfüllend und natürlich vollständig erkennbar abgebildet.

Werden da die Leute angesprochen, nachdem sie mit dem Tele im Closeup gefilmt wurden, und nach einem Release gefragt? Würde mich jetzt tatsächlich überraschen, aber ich kenne ich mich in dem Bereich nicht aus.
Also ich würde schon davon ausgehen - oder man geht dann halt als möglicherweise gefilmte Person hin und bittet höflich darum, dass man dafür halt nicht verwendet wird. Gerade Fernsehproduktionen arbeiten aber meist mit derart großen Kameras und sind so selten - da geht man halt rundrum.

In dem Fall, dass die Leute nicht vorab oder zumindest im Nachhinein nach einem Model-Release o.Ä. gebeten werden: Sollte man das Deiner Meinung nach auch verbieten? Ist das für Dich weniger "creepy"? Wer weiß, was für "Creeps" das dann im Fernsehen gucken :O

Wie gesagt, nicht das Filmen/Fotografieren halte ich per se für creepy - sondern das "Ich darf alle filmen, ob sie nu wollen oder nicht". Wenn man davor oder danach hingeht und fragt - dann ist das doch wunderbar? Falls jemand dann sagt "Nein, bitte nicht", dann wirst du das Foto doch auch entsprechend löschen oder?
 
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Also ich würde schon davon ausgehen - oder man geht dann halt als möglicherweise gefilmte Person hin und bittet höflich darum, dass man dafür halt nicht verwendet wird. Gerade Fernsehproduktionen arbeiten aber meist mit derart großen Kameras und sind so selten - da geht man halt rundrum.

Genau hier liegt das Problem. Als Fotograf wird man in genau dieser Situation eben nicht immer höflich darum gebeten, die Aufnahmen zu löschen, sofern die Person erkennbar drauf sei.

Ein paar Beispiele aus dem echten Leben in NRW, meist bei Aufnahmen mit einem 35er und Abständen ab 5m:

"Hey Du Spanner schalt' sofort die Kamera aus sonst haue ich Dir in die Fresse!"

"Hey das ist illegal ich schlag Dir Deine Kamera kaputt wenn Du mich weiter filmst!" (am Besten kommt das, wenn ich gerade die Nikon FA im Anschlag hatte).

"Ich will das nicht! Sie dürfen nicht fotografieren! Ich rufe die Polizei!"


Alles schon live erlebt. Und dabei fotografiere ich in Deutschland eben NICHT Leute in großem Abbildungsmaßstab als Hauptmotiv, sondern gerade wegen der Grundeinstellung der Leute höchstens als Beiwerk.

In der Regel hat man gar nicht Zeit zu erklären, dass man die Person gar nicht fotografiert hat... die Aggressivität ist dann von Anfang an da. Wirklich höfliche Nachfragen sind bei mir (1,73 männlich mit durchschnittlicher Statur und vernünftig angezogen) selten.



Du hast die Frage aber eigentlich nicht beantwortet: Sagen wir mal, die gefilmte Person hat es nicht bemerkt, und die Fernsehproduktion wird ohne Nachfrage in's Fernsehen gestellt. Sollte das Deiner Meinung nach genauso wenig erlaubt sein, wie das Fotografieren fremder Leute in großem Abbildungsmaßstab?


Wie gesagt, nicht das Filmen/Fotografieren halte ich per se für creepy - sondern das "Ich darf alle filmen, ob sie nu wollen oder nicht".

Wenn ich mich in der Öffentlichkeit aufhalte gehe ich davon aus, dass man mich sieht. Das bedeutet für mich auch, dass ich zwangsweise auf Fotos mit drauf sind, wenn man in meinem Umfeld fotografiert hat. Ich habe damit kein Problem und vermute auch nicht, dass die Personen die mich fotografieren die Fotos für irgendwelche "Creepy" Sachen missbrauchen - wieso denn auch?

Die Tatsache, dass manche Leute nicht gefilmt oder fotografiert werden möchten ist m.E. gar nicht das Problem - sondern dass sie immer denken, der Fotograf würde etwas Böses im Schilde führen. Leider ist Deine Bezeichnung "Creepy" da ein gutes Beispiel...

Andere Kulturen haben einfach anderen Bezug zu Fotografie und Kameras. Das beste Beispiel für mich sind junge Menschen in großen Städten in Indien... da ist jeder Tag ein Foto-Shooting, und wenn man jemand Anderes mit Kamera sieht, wirft man sich direkt in Pose oder nickt halt sein "Einverstanden". Nicht selten werden dann E-Mail Adressen oder Instagram-Handles getauscht, um selbst an die Fotos zu kommen.


Wenn man davor oder danach hingeht und fragt - dann ist das doch wunderbar?

Na immerhin :)


Falls jemand dann sagt "Nein, bitte nicht", dann wirst du das Foto doch auch entsprechend löschen oder?

Ja klar. Bisher habe ich noch jedes ungewollte Bild gelöscht, wenn jemand tatsächlich höflich darum gebeten hat. Sogar bei den aggressiven Leuten lösche ich meist das Bild und gehe weiter. Damit ich mich weigere muss man mir schon sehr auf den Keks gehen, das kommt extrem selten vor.
 
Demos/Umzüge sind was anderes ...
Richtig, deswegen sind Demos und ähnliche Veranstaltungen ausdrücklich von der Einwilligungserfordernis bei Veröffentlichung ausgenommen.
Es wäre in meinen Augen ja fast schizophren zu sagen "Ich gehe auf eine Demo, ich will aber nicht dass viele Leute davon wissen oder mich sehen können weil mein Bild verbreitet wird"... :rolleyes:

Mich würde ja interessieren, wie das mit dem typischen Doku-Closeup läuft, z.B. für eine Reportage die dann im Fernsehen gezeit wird. Thema Shoppen o.Ä., dann werden Leute in der Einkaufsstraße gezeigt, die gerade durch schlendern, und anhand des Bildlooks sieht man, dass eine lange Brennweite verwendet wurde. Die Leute werden formatfüllend und natürlich vollständig erkennbar abgebildet.

Werden da die Leute angesprochen, nachdem sie mit dem Tele im Closeup gefilmt wurden, und nach einem Release gefragt?
Ich vermute mal: nein, zumindest nicht immer.
In meinem eigenen Fall wurde ich mal vom Fernsehen - unbemerkt - am Rande einer kleinen Veranstaltung eines Vereins (ich war Zuseher, nicht Teilnehmer) mit Tele gefilmt, mit einem (alkoholischen) Getränk in der Hand und gemeinsam mit einer Frau die nicht meine war.
Später haben mich dann Leute angerufen um mir zu sagen dass sie mich im Fernsehen gesehen hätten...

Gefragt wurde ich nicht, allerdings war das noch vor der DSGVO. Möglicherweise wird das heute anders gehandhabt, ich kann mir jedoch nur schwer vorstellen dass jede einzelne Person welche in den zahlreichen Dokus, Nachrichtensendungen, Berichten usw. erkennbar zu sehen ist um Erlaubnis zur Veröffentlichung gefragt werden kann, und das schriftlich/nachvollziehbar.

Persönliche Meinung: Hier dürfte das Interesse der Öffentlichkeit an Berichterstattung höher wiegen als Recht am Bild des Einzelnen. Als Hobbyfotograf/filmer dürfte man jedoch kaum diese Regelung für sich in Anspruch nehmen können.
 
Persönliche Meinung: Hier dürfte das Interesse der Öffentlichkeit an Berichterstattung höher wiegen als Recht am Bild des Einzelnen. Als Hobbyfotograf/filmer dürfte man jedoch kaum diese Regelung für sich in Anspruch nehmen können.

Es wird wohl einfach niemand gegen eine solche Doku klagen. Und in 99,9% der Fälle verhält es sich so auch mit der Street-Fotografie.
 
Ein paar Beispiele aus dem echten Leben in NRW, meist bei Aufnahmen mit einem 35er und Abständen ab 5m

Die Art und Weise: Absolut nicht ok/assozial. Das geht so nicht. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass das auch mit negativer Erfahrung mit Fotografen zu tun hat .... Da sind nämlich auch nicht alle nett und freundlich.

Zu Brennweite/Entfernung: Also mit der richtigen Kamera kannst du problemlos die Leute noch großformatig abdrucken.

Aber: Alles rechtfertig so ein aggressives Verhalten nicht. Das hat nichtmal was mit Fotografie zu tun - nur was mit schlechter Kinderstube.

Du hast die Frage aber eigentlich nicht beantwortet: Sagen wir mal, die gefilmte Person hat es nicht bemerkt, und die Fernsehproduktion wird ohne Nachfrage in's Fernsehen gestellt.

Ich fände es besser, wenn nachgefragt wird.

irgendwelche "Creepy" Sachen missbrauchen - wieso denn auch?

(...)

Leider ist Deine Bezeichnung "Creepy" da ein gutes Beispiel...

Schön dass du dich so wunderbar an dem Wort aufhängst. Ich habe doch nochmal klar gestellt, dass das Creepy im Zusammenhang mit dem Wunsch "ich darf alles fotografieren" gemeint war.

Andere Kulturen haben einfach anderen Bezug zu Fotografie und Kameras. Das beste Beispiel für mich sind junge Menschen in großen Städten in Indien... da ist jeder Tag ein Foto-Shooting, und wenn man jemand Anderes mit Kamera sieht, wirft man sich direkt in Pose oder nickt halt sein "Einverstanden". Nicht selten werden dann E-Mail Adressen oder Instagram-Handles getauscht, um selbst an die Fotos zu kommen.

Ja, ist doch wunderbar. Man symbolisiert sich sein Einverständnis, alle Menschen sind damit iO, ggf. hat man sogar noch was davon. Es gibt aber auch durchaus Leute, die trotz eindeutigem "nicht wollen" drauf halten (sprich: Man dreht sich weg, hält die hand vors Gesicht o.ä.). Wichtig ist für mich, dass alle beteiligten einverstanden sind. Ob das davor - oder danach eingeholt wird, ist mir Wurst.

Ja klar. Bisher habe ich noch jedes ungewollte Bild gelöscht, wenn jemand tatsächlich höflich darum gebeten hat. Sogar bei den aggressiven Leuten lösche ich meist das Bild und gehe weiter. Damit ich mich weigere muss man mir schon sehr auf den Keks gehen, das kommt extrem selten vor.

Dann ist doch alles gut.
 

Da steht erstaunlich viel Quark, die notleidenden Juristen brauchen offenbar Kundschaft.
201a verbietet das Fotografieren in der Öffentlichkeit keineswegs, nur ein paar Spezialfälle wie Ablichten von Besoffenen oder Unfallopfern.
Problematisch könnte neuerdings sein, wenn man die Kamera auf eine Frau richtet. Lest selbst, neuer Paragraph, irgendwann nach Mitte 2020 in Kraft getreten:
http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__184k.html

Tatsächlich scheint es in Deutschland keine klaren Rechtsmittel gegen einfaches Fotografiertwerden in der Öffentlichkeit zu geben. Dieser Tage kam ein Fernsehbericht über einen Kleinwüchsigen, der das offenbar häufiger erlebt und gemäß anwaltlicher Beratung nichts dagegen unternehmen könne. Was mich erstaunt hat, nach meinem Laienverständnis ist da die Herabwürdigung nach 201a gegeben.

Zu der beschriebenen Aggressivität: Umstieg auf Smartphone entschärft viele Situationen. Es ist immer wieder faszinierend, wie gleichgültig Leute da bleiben im Vergleich zu "richtigen" Kameras, selbst wenn gerade deutlich erkennbar Aufnahmen gemacht werden.
 
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