Viel mehr würde ich hier behaupten - Mensch als Gewohnheitstier ist nicht bereit immer wieder alles umzustellen. Spricht einfach andere Software nehmen, weil der Hersteller XYZ plötzlich nicht die erwartete Leistung/ Qualität bringt oder aber an der Preisschraube zu sehr gedreht hat.
Du übersiehst etwas Wesentliches, betrifft kaum Fotografen mit täglich wechselnden Aufträgen, wohl aber welche, deren Bildmaterial in seiner Gesamtheit für verschiedene Aufträge herangezogen werden (Reisefotografen z.B.).
Wenn du, weil es für dich und deine Kunden essentiell ist, große Kataloge aufbaust, die verschlagwortet sind, so werden bei einem Produktwechsel zwar die Schlagwort-Hierarchien flöten gehen, die Schlagworte aber per XMPs übertragbar sein. Bei mehreren zehn- oder gar hundertausend Bildern pro Katalog auch keine Kleinigkeit, die XMPs zu generieren, denn mit einer voreingestellte Synchronisation unter Windows ist in solchen Fällen schon aus Performancegründen nicht zu arbeiten. Also Schlagwörter kriegen wir bei einem Umstieg mit.
Nach dem Umstieg hast du aber alle andere Arbeit - von den simplen Belichtungs-Anpassungen bis zu komplexeren Retuschen, die ich seit längerem auch großteils mit C1 mache - verloren. Die schnellen Anpassungen kosten mich nicht allzuviel Zeit, die sind schnell erledigt. Retuschen, Stil-Anpassungen, spezielle Einstellungen bei Entrauschung oder Schärfung u.v.m. würden mich in solchen Fällen enrom viel Zeit kosten. Die Umstellung von LR auf C1 hat bei mir einige Jahre gedauert, bis wieder konstistente Bestände fertig bearbeitet waren.
Da geht es also (bei mir) nicht so sehr um Faulheit, Gewohnheiten nicht verändern zu wollen, sondern um einen Aufwand, der sich kaum mehr rechnen kann.
Jetzt höre ich immer wieder "Dann lässt du alte Projekte auf C1 und verwendest für neue etwas anderes." Nett, geht bei mir kaum, weil Projekte Bilder über Jahrzehnte verwenden und alle Bilder auch (farblich z.B.) vor Druck auf einen einheitlichen Stand gebracht werden müssen.