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Aussterben der Fotoblogs?

Aber "muss" denn alles immer auf den Leser bezogen sein und eine möglichst große Reichweite haben? Nach oben gibt es keine Grenze und wer auf Follower und Leser schaut, wird nie mit der Zahl zufrieden sein. Ich denke eher im Gegenteil, dass man nur dann mit seinem Blog zufrieden sein kann, wenn man es für sich selbst macht.
 
Aber "muss" denn alles immer auf den Leser bezogen sein und eine möglichst große Reichweite haben? Nach oben gibt es keine Grenze und wer auf Follower und Leser schaut, wird nie mit der Zahl zufrieden sein. Ich denke eher im Gegenteil, dass man nur dann mit seinem Blog zufrieden sein kann, wenn man es für sich selbst macht.
Völlig einverstanden. Natürlich sollte man sich davor hüten etwas zu machen, was andere einem wohlmeinend vorschlagen, wenn man es selbst nicht gut findet.

Auch ist überhaupt nichts dagegen zu sagen, wenn man auf die Zahl der Interessenten pfeift und mit sich und seinem Projekt im Reinen ist.

Das Problem ist aber bezogen auf den Threadtitel, dass viele Leute irgendwann die Lust verlieren, wenn - möglicherweise aus den genannten Gründen - der Blog-Traffic sehr gering ist. Dann bleiben die wenigen extravagant guten Foto-Blogs über und die Blogs der jenigen, die sich um Web-Traffic, page impressions usw. nicht scheren.
 
Ich hatte vor Jahren mal einen kleinen "normalen" Foto-Blog betrieben. Das war noch während meiner Fotografen-Ausbildung. Den Blog haben damals aber relativ wenig Leute besucht, meist nur Freunde, die dann meistens auch nur selten darauf vorbei geschaut haben. Daher habe ich das Projekt irgendwann sein gelassen weil ich den Eindruck hatte, es interessiert sich sowieso niemand dafür und für meine berufliche Zukunft als Fotograf scheint es auch keine Werbewirkung zu haben.

Jetzt, ein Jahrzehnt später, habe ich mit etwas ähnlichem wieder angefangen, nämlich einem YouTube-Kanal ( *klick* ) in welchem ich mir vorgenommen habe, mal über diverse Themen aus der Fotografenwelt und -szene zu sprechen. Der Kanal hat zwar ebenfalls nur sehr geringe Zugriffszahlen, allerdings erlebe ich hier ganz klar, dass sich zumindest Leute die ich real kenne anschließend mit mir über die Videos unterhalten. Das war bei dem alten Foto-Blog nicht der Fall.
 
Also, wenn ich eure Meinungen zum Thema mangelnde Besucher richtig verstehe:

Die Anzahl Menschen die wirkliches Interesse haben sich mit Fotos ansich auseinander zu setzen, war wohl immer begrenzt. Das kontinuerlich steigende Angebot an Fotos im Web verwässert das weiter, Besucherzahlen sinken oder Besucher verweilen kürzer auf der Website, es "lohnt" sich immer weniger eine eigene Site zu betreiben um seine Fotos zu zeigen. Soziale Netze, Texte und erweiterte Inhalte bieten aber die Möglichkeit mehr Interesse zu erwecken, sich von anderen Angeboten abzusetzen und im Idealfall dann auch das eigentliche Ziel zu erreichen, nämlich Menschen für die eigenen Fotos zu interessieren. Daher die Abkehr von dem "reinen" Fotoblogs hin zu klassischen Blogs und Videoinhalten, egal ob als eigene Website oder über soziale Netze.

Was mir dazu noch einfällt ist, unabhängig von den Inhalten ist es natürlich auch wichtig die eigene Website aktiv und kontinuerlich bekannt zu machen. Für mich ist meine Website klar mein digitales Aushängeschild, weniger für mich als Person sondern für meine fotografische Tätigkeit. Bei meiner Site sehe ich, wie die Anzahl der Besucher direkt mit meinen Onlineaktivitäten zusammenhängt. Wird ein Beitrag von mir auf einem bekannteren Blog veröffentlicht, dann kommen kurzfristig mal 300 Besuche von dort. Bin ich mal mehr hier im Forum aktiv, kommen über die Signatur auch plötzlich von hier mehr Besucher. Das ist aber natürlich immer nur temporär, nur ein kleiner Bruchteil dieser Besucher kommt wieder oder abonniert den RSS-Feed. Bin ich mal ein Monat kaum online, dann wirkt sich das auch sofort auf die Besucherzahlen aus.

Wie einigen von euch macht mir das Pflegen der Website ansich Spaß. Sie repräsentiert einen geordneten aber doch umfangreichen Einblick in meine fotografische Tätigkeit, übersichtlicher als die Bildersammlung auf der Festplatte, aber vollständiger als die ausgearbeiteten Bilder an der Wand oder Fotobücher zu größeren Reisen. Neben diesem Aspekt ist aber die Website als das oben beschriebene Aushängeschild die zweite große Motivation für mich, und nur beides gemeinsam gibt den Antrieb die Website kontinuerlich weiter zu pflegen. Wäre ich also online über die Website hinaus kaum aktiv, dann würde das auch den Sinn der Website in Frage stellen.

Wie seht ihr das?

Schöne Grüße, Robert
 
Was mir dazu noch einfällt ist, unabhängig von den Inhalten ist es natürlich auch wichtig die eigene Website aktiv und kontinuerlich bekannt zu machen. Für mich ist meine Website klar mein digitales Aushängeschild, weniger für mich als Person sondern für meine fotografische Tätigkeit. Bei meiner Site sehe ich, wie die Anzahl der Besucher direkt mit meinen Onlineaktivitäten zusammenhängt. Wird ein Beitrag von mir auf einem bekannteren Blog veröffentlicht, dann kommen kurzfristig mal 300 Besuche von dort. Bin ich mal mehr hier im Forum aktiv, kommen über die Signatur auch plötzlich von hier mehr Besucher. Das ist aber natürlich immer nur temporär, nur ein kleiner Bruchteil dieser Besucher kommt wieder oder abonniert den RSS-Feed. Bin ich mal ein Monat kaum online, dann wirkt sich das auch sofort auf die Besucherzahlen aus.

Sieht bei mir genauso aus - bin ich hier viel aktiv, fällt auch meine Signatur auf und es kommen mehr Besucher. Mein Blog ist noch recht jung, deswegen kommen auch gut ein Drittel aller Klicks aus diesem einen Forum. Es gibt allerdings auch Beiträge, die sich in der Googleplatzierung mit der Zeit ihren Weg nach oben arbeiten und so immer mehr Besucher bringen. Ich habe z.B. direkt zu Anfang (letzten August) das Pentax HD DA 55-300 WR getestet. Zu dem Objektiv gibt es nicht sooo viele Tests, und wenn man nach Reviews googelt taucht meines auf Seite 1 der Ergebnisse auf, direkt nach ePhotozine, B&H und dem guten Ken Rockwell :p Das bringt mir mittlerweile im Schnitt gut hundert Klicks im Monat. Ich hab's nicht geschrieben, weil ich speziell Klicks generieren wollte, aber es scheint halt beliebt zu sein. Artikel zu anderen Themen sind dann wieder deutlich weniger beliebt, aber es ergeben sich mit der Zeit Quellen (hauptsächlich über Google zu findende Artikel), die einen konstanten Besucherstrom generieren.

Ich hoffe Besucher, die über meine Signatur im DSLR-Forum kommen, werden irgendwann die Minderheit darstellen :D
 
Heute ist es doch so, dass viele Leute technisch gute Bilder hinbekommen, die im Internet in Hülle und Fülle vorhanden sind und die die überwiegende Mehrheit der Betrachter ansprechend findet. Das Equipment ist einfach auf breiter Basis da.

Nur die wenigsten Leute unterscheiden ein schönes Foto von einem wirklich guten Bild. Es hat sich also eine gewisse Inflation eingestellt an Bildern, die man "schick" findet.

Landschaftsfotografie ist ein gutes Beispiel. Ich finde (zumindest um für mich persönlich zu sprechen) das man heute einen Level erreicht hat, an dem im Internet einfach zu viel Gutes geliefert wird. Man braucht sich nur USA / Island - Reisethemen anzusehen.
Zu 90% sieht man, zweifelsohne sehr gute, Bilder die man ähnlich bereits schon gesehen hat. Einfach weil die Spots sehr häufig besucht werden, die Bilder sehr oft online gezeigt werden. Was das angeht bin ich gesättigt. Ich brauch mir da nicht noch den 5. Blog anzuschauen wo der Autor auf Island unterwegs gewesen ist um mir die selben Felsen und Wasserfälle bei ähnlichem Licht aus ähnlichen Perspektiven anzuschauen.

Genau so sehe ich das auch. Daher ist es sinnvoll etwas anderes zu machen, als alle anderen. Am besten etwas Einzigartiges. Das ist zwar nicht so einfach, aber wenn man eher persönliche Bilder veröffentlicht, als die üblichen nachfotografierten Bilder, dann findet man auch Interessenten. Mit persönlich meine ich nicht unbedingt das man sich nackt zeigen soll, sondern seine ganz persönlichen Erfahrungen und seine persönliche Sichtweise. Wenn zwei Fotografen nach Island fahren, können sie komplett verschiedene Erfahrungen machen und auch eine komplett unterschiedliche Meinung zum Ort entwickeln. Ich habe mal zufälligerweise zur gleichen Zeit bei uns im Schlosspark fotografiert, wie ein Bekannter von mir. Wir waren zeitlich und geografisch am selben Ort, wussten es aber nicht, wir haben uns auch nicht getroffen. Erst später kam das raus und wir verglichen unsere Bilder. Den Unterschied machten weniger die Motive, als wie wir an die Sache ran gegangen sind. Und zwar emotional und nicht technisch.
Ich habe zu dem Thema die Artikel Motivsuche: Nur Trophäen moderner Jäger und Sammler? und Urlaubsfotografie: Fotografische Tipps für die schönste Zeit des Jahres geschrieben.

Gleichzeitig gibt es aber eine ziemliche Nachfrage nach Geschichten und Technik rund um die Fotografie. Blogs, und besonders Youtube-Kanäle, in denen Fotografen sich bei der Arbeit filmen, ihre Arbeitsweise erklären, die Ausrüstung vorführen und die resultierenden Bilder zeigen, werden immer beliebter.

Das ist mal ganz nett, ist aber im kreativen Bereich eher kontraproduktiv. Außer man möchte einfach nachfotografieren. Die wirklich Großen der Fotografie haben alle ihren eigenen Weg gesucht, statt es anderen nach zu machen.

Aber "muss" denn alles immer auf den Leser bezogen sein und eine möglichst große Reichweite haben? Nach oben gibt es keine Grenze und wer auf Follower und Leser schaut, wird nie mit der Zahl zufrieden sein. Ich denke eher im Gegenteil, dass man nur dann mit seinem Blog zufrieden sein kann, wenn man es für sich selbst macht.

So sehe ich das auch. Mein persönlicher Blog hat nur wenig Streuung. Aber jedes mal, wenn ich einen Artikel geschrieben habe, erscheint er automatisch auf meinem FB- und Twitter-Account. Meine Familie, Freunde und Bekannten bekommen das so mit und schauen rein. Da ich meinen Blog bei Wordpress betreibe, habe ich direkt auch eine Community mit dran. So schauen sich auch andere Interessierte meinen Blog an. Mir ist eh lieber, wenn sich Leute meinen Blog anschauen, die ich selbst gut finde, als irgendwelche Menschen, die ich eh nicht kenne und mit denen ich eh nichts zu tun haben werde.
Ich betreibe auch noch zum Spaß zwei Blogs auf Tumblr, diese sind jedoch themengebunden und ohne großartigen Text.
 
Ich empfand das Aufkommen der Fotoblogs viel schlimmer, als ihren Untergang.

Ich befürchte nur, die werden nicht wirklich weniger.
 
Ich empfand das Aufkommen der Fotoblogs viel schlimmer, als ihren Untergang. Ich befürchte nur, die werden nicht wirklich weniger.

Interessante Aussage, vor allem weil du bei Desinteresse die Fotoblogs ja auch einfach ignorieren könntest, aber offensichtlich gehen sie dir auf eine bestimmte negative Art trotzdem nahe. Möchtest du uns vielleicht erklären warum du Fotoblogs schlimm findest?

Schöne Grüße, Robert
 
Möchtest du uns vielleicht erklären warum du Fotoblogs schlimm findest?

Bei den meisten Blogs sehe ich den Versuch andere Blogs zu kopieren. Man könnte auch sagen, viele Blogger unterwerfen sich der Uniformpflicht.

In den Blogs geht es mir zu oft um Ausrüstung und zu wenig um Fotos.

Viele Blogs, nicht nur zum Thema Fotografie, sind in meinen Augen nur am Start, weil der Blogger a.) in der Lage war einen Blog zu erstellen und b.) um seinen Bilder/seiner Ausrüstung den Auftritt zu verschaffen, den er für angemessen hält.

Blogger nehmen sich zudem viel zu ernst.
Am Ende ist es ein belangloser Umgang mit dem Thema Fotografie, abseits von Flickr & Co. Die allermeisten Bildern in Blogs gehören genau so wenig veröffentlicht, wie die auf anderen Bilderplattformen. Hier wie da ist es zum größten Teil nur aufgeblasener Unfug, der auf eine falsche Selbstwahrnehmung des Bloggers schließen lässt.

Aber all das wissen die Blogger doch.
 
In den Blogs geht es mir zu oft um Ausrüstung und zu wenig um Fotos.

Der OP sprach explizit von Blogs, in denen es nur um Bilder geht, nicht um Texte oder Ausrüstung.

Blogger nehmen sich zudem viel zu ernst. [...] Hier wie da ist es zum größten Teil nur aufgeblasener Unfug, der auf eine falsche Selbstwahrnehmung des Bloggers schließen lässt. Aber all das wissen die Blogger doch.

Macht sicher Sinn alle Blogger über einen Kamm zu scheren :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
In den Blogs geht es mir zu oft um Ausrüstung und zu wenig um Fotos. [...] Die allermeisten Bildern in Blogs gehören genau so wenig veröffentlicht, wie die auf anderen Bilderplattformen. Hier wie da ist es zum größten Teil nur aufgeblasener Unfug, der auf eine falsche Selbstwahrnehmung des Bloggers schließen lässt.

Lies dir doch nochmal meinen Eingangspost durch, mit den Fotoblogs die Aussterben meinte ich die spezielle Art Blogs die rein auf Bilder fokussiert sind, eben ohne viel drumherum.

Wie ist es mit deinen eigenen Fotos? Sind die für dich auf einem Niveau, das nach deinem Standard veröffentlicht werden sollte oder behältst du sie lieber für dich? Falls du sie veröffentlichst, welche Kanäle wählst du? Was haben diese einer Veröffentlichung im Internet voraus?

Deine negative Einstellung zu Textblogs zum Thema Fotografie kann ich nicht teilen, finde das bereichernd, trotz unterschiedlichem Niveau.

Schöne Grüße, Robert
 
Bei den meisten Blogs sehe ich den Versuch andere Blogs zu kopieren. ...

Aber all das wissen die Blogger doch.
Das mag ja alles stimmen, aber was ist denn daran schlimm? Wenn's nicht gefällt, liest man es einfach nicht.

Die meisten Blogs sind halt einfach schlecht, langweilig, erzählen nichts neues. Na und? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, vielleicht lernt der eine oder andere was draus und dass man was nicht kann, weiß man erst, wenn man es ausprobiert hat. Der eine oder andere findet dabei ja sein Talent und schwubs, ist ein interessanter Blog entstanden. Für eine Reihe an Lesern interessanter Blog.

Vielleicht machst du ja super spannende Fotos, es erfährt nur leider keiner, weil du sie nicht zeigst. Vielleicht aus einer überspannten Anspruchshaltung an dich selbst. Wenn alle so denken würden, käme die Welt nicht weiter.
 
Der Todesstoß für Blogs sind vermutlich die Bildqualitäts-Intelligenz von Bilder-Zeige-Portalen wie 500px und anderen, die intelligent deine Klick-Vorlieben verfolgen und mit der Bildqualitäts-"Schwarmintelligenz" einer großen Community verbinden. Die daraus resultierende tägliche Wucht von tollen Bildern stumpft dich irgendwann ab, da kann ein "netter kleiner Blog" mit seinem Material einfach nicht mehr gegenanstinken.

Hier wurde ja schon gesagt, dass Blogs am ehesten noch für technische Artikel / Reviews gefunden werden. Aber nicht, weil die Foto-Surfer alles nur Technik-Nerds wären. Sie schauen sich durchaus sehr gerne sehr schöne Fotos an. Nur finden sie die jetzt im Web 3.0 längst woanders.
 
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Vielleicht mal umgekehrt an das Phänomen herangehen: Warum macht man überhaupt einen Blog?

Ich denke, es geht darum, ein kleines Stück vom Ruhm der Öffentlichkeit abzubekommen. Der Welt zu zeigen, was man kann, wer man ist, oder einfach zu sagen: Hallo, hier bin ich, schaut mal!

Daran finde ich überhaupt nichts verwerfliches! Das ist die Motivation für alle Forenschreiber hier und anderswo. Die Seele des freien Internets, wenn man so will. Ein bisschen Öffentlichkeit für jeden.

Mit dem eigenen Blog funktioniert das aber meist nicht. Kaum Zugriffe, kein Feedback, man postet in die unendlichen Weiten des Netzes, oder auch des Nichts. Da lohnt dann die ganze Arbeit nicht. Anders, wenn man ein Level tiefer einsteigt und es in sozialen Netzen tut. Z.B. in einem Forum. Plötzlich kommt Rücklauf, Kommentare, da macht es dann Spaß.

Ich veröffentliche meine eher mittelmäßigen Fotos in einem Forum, das einen anderen Gegenstand als Fotografie hat. Dort kommen sie gut an, dort unterhalten meine Geschichten, die ich dazu erzähle, was will ich mehr? Und ja, ich schaue auch auf die Click-Zahlen!
 
Die meisten Blogs sind halt einfach schlecht, langweilig, erzählen nichts neues. Na und?

Naja, wir sehen es ja schon eine Weile beim TV:

Ein Überangebot von immer schlechter werdenden Inhalten erzeugt *keine* wachsende Bedeutung von Qualitätsware, nein, im Gegenteil, es zieht hinab.

Dasselbe bei immer gleichartiger werdenden Inhalten: keine Gegenbewegung, sondern Kopieren.

Was dann rauskommt, stumpft den Betrachter ab, da schließt sich der Kreis: der Konsument passt zum Inhalt...

C.
 
Nein, der Vergleich stimmt gar nicht und ist sogar gefährlich! Fernsehen ist Broadcast. Ein extrem schmale Anzahl von Kanälen wendet sich an ein riesiges Publikum. Schlechte Inhalte nehmen Ressourcen den guten Inhalten weg. Auch an Aufmerksamkeit. Wenn ich fernsehen möchte, kann ich nur den einen oder den anderen Kanal schauen.

Aber diese Begrenzung gibt es im Netz nicht. Dort ist es umgekehrt. Ein gigantisches Angebot ohne zeitliche Beschränkung wendet sich an ein überschaubares Publikum. Genauso wie bei Büchern, bei Druckwerk. 99.9999 % der Drucksachen ist Dreck. Das stört mich aber kein Stück, wenn ich in der Buchhandlung oder in den Bibliotheken ein Füllhorn an Literatur vorfinde. Ich schmeiße die Werbeblättchen einfach in die Tonne.

Du forderst indirekt eine Qualitäts-Vorzensur. Im Rundfunk oder Fernsehen VIELLEICHT sinnvoll. Im Netz sehr gefährlich.
 
Ich veröffentliche meine eher mittelmäßigen Fotos in einem Forum, das einen anderen Gegenstand als Fotografie hat. Dort kommen sie gut an
Ja, das Phänomen kann man auf Facebook beobachten und bestätigen. Dass Hobby-Fotografen, die in Hobby-Fotografen-Gruppen kaum Likes bekommen, sich damit nicht abfinden und auf allgemeine Gruppen ausweichen und da dann anfangen ihr Zeugs regelmäßig abzuladen. Und da auch für ihre Bilder Lob kriegen, weil die ja schöner sind als das was der lobende von seiner Aldi-Medion-Knippse gewohnt ist.

Aber ist das wirklich befriedigend? Möchte der verkannte Hobby-Fotograf nicht doch lieber unter seinesgleichen anerkannt sein, wenn er denn schon nach fotografischer Anerkennung sucht? Befriedigt ihn denn das Lob einer fremden "Tante Gertrud" oder "Oma Hildegard", die ja auch zu ihrem Enkel oder ihrem Hund gerne sagen "das hast du aber fein gemacht"? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schon weiter oben geschrieben: Ich glaube, dass ein Ruf in die unendlichen Weiten des Internets "Hier sind meine besten Bilder in hübscher Wordpress-Verpackung" ohne spezifische inhaltliche Anknüpfung bzw. Relevanz einfach nicht ausreicht um wirklich Aufmerksamkeit zu generieren.

Dafür ist die "Konkurrenz" zu stark oder besser gesagt ist die reine Zahl konkurrierender Blogs mit gleicher Botschaft zu hoch.

Aber abgesehen davon würde mich das nicht jucken: Wenn mir mein Blog gefiele, würde er gehegt und gepflegt und ich pfiff auf die Klicks und virtuelle Zustimmung meiner Mitmenschen. Man darf sich sowieso nicht der Illusion hingeben, dass der eigene Blog oder die eigene Website wirklich zwingend notwendig sind um die Welt besser zu machen.

Vielleicht einfach ganz entspannt als Hobby betrachten, das Andere gerne gut finden dürfen aber nicht müssen.
 
Möchte der verkannte Hobby-Fotograf nicht doch lieber unter seinesgleichen anerkannt sein, ... Befriedigt ihn denn das Lob einer fremden "Tante Gertrud" oder "Oma Hildegard"?
Nein, ganz und gar nicht. Das Ziel jedes veröffentlichenden Menschen, der also auf eine Bühne tritt, ist ja das Publikum, und eben nicht der Zirkel seinesgleichen. Völlig egal, ob Fotograf, Filmemacher, Autor, Publizist oder Schauspieler.

Da merkt man dann auch sehr schnell, dass bestimmte Kriterien, die bei Insidern extrem wichtig genommen werden, plötzlich vollkommen irrelevant sind. Ob der Himmel einen Ticken mehr oder weniger rauscht, ob sich im Bokeh vom Summicron weniger Kringel finden als in dem vom Voigtländer interessiert das Metalforum einen Dreck, wo du deine Konzert-Fotos zeigst.

Wenn du z.B. den 70igsten von Tante Gertrud ablichtest, dann nehme bitte die Maßstäbe von "Tante Gertrud" oder "Oma Hildegard" unbedingt ernst. Die sind dein Publikum!
 
Zuletzt bearbeitet:
"Tante Gertrud" oder "Oma Hildegard" [...] sind dein Publikum!

Nein, bei mir nicht :) Machen wir mal einen Zeitsprung zurück, um etwas Abstand zu gewinnen. Deutschland 30er/40er Jahre. Da gibt es drei Möglichkeiten.
1. Dein Geschmack ist identisch zum naiven Massengeschmack des gemeinen Volkes (a'la röhrender Hirsch vor Alpenglühen im Sonnenuntergang). Also Kitsch-Schund. Prima für beide Seiten.

2. Du bist ein Künstler, kennst und magst die modernen / avantgardistischen Fortschritte der 20er Jahre. Damit kannst du in den 30ern nicht mehr Punkten. Du willst aber Anerkennung von oben und "vom Volke". Du prostituierst dich bzw. dein Schaffen wider besseres Wissen in Richtung massenkompatiblen Kitsch. Kannst dich deshalb vor Likes (Zuspruch) kaum noch retten.

3. Du bist ein Künstler, weißt wie primitiv und naiv der Massengeschmack und deren Gier nach Kitsch ist. Da du dich dafür nicht "prostituieren" willst, verzichtest du auf viele Likes, bleibst in kleinen Zirkeln, und die paar Likes die du noch kriegst sind die dir kostbaren, da sie auch von richtigen Künstlern wie dir kommen.

Also ich wäre vermutlich am liebsten #3, wenn ich damals gelebt hätte ;)
Ich weiß aber, dass #1 und #2 die Mehrheit darstellten. Auch auf die heutige Zeit / heutige Fotografie projiziert ist das genauso, nur dass es von oben keine Vorgaben mehr gibt, sondern nur noch von den Massen ;)
 
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