Dass es bei den Zooms erhebliche Fortschritte gab,
kann ich durchaus nachvollziehen. Es ist aber naturgemäß weiterhin so, dass
Zooms ungleich mehr Linsenelemente verbaut haben als FBs. Alleine das bringt
doch gewisse Abstriche im Kontrastverhalten mit sich. Dazu kommen dann noch
die deutlich höheren mechanischen Anforderungen, d.h. die exakte Positionierung
der Linsen über den ganzen Zoombereich hinweg.
Insofern wird wohl jede nicht direkt daneben konstruierte FB, auch ohne dem
Buchstaben L, gegenüber einem L-Zoom im Vorteil sein. Ob man diesen Qualitätsschub
wirklich braucht, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Natürlich wird eine FB immer(meist(sollte so sein)) einen Qualitätsvorteil
gegenüber einem Zoom haben, gerade bei Offenblende.
Wenn aber die meisten Kunden aufgrund der gewünschten Flexibilität
nach einem Zoom verlangen, wird eben versucht mit modernsten
Mitteln und Rechnungen das optimale Zoom zu konstruieren,
auf Kosten der Festbrennweiten-Entwicklung.
Ich würde gerne mal die 35mm des 17-55 EF-S gegen 35mm/2.0 EF
antreten lassen. Ok, das Zoom ist eine Blende dunkler, aber ob
ein merklicher Qualitätsunterschied bei Blende 4 noch vorhanden ist?
Wie oft kommt hier die Frage nach einem 'Immerdrauf'?
Festbrennweiten werden selten genannt/empfohlen.
Ich hatte zu analogen Zeiten, schon aus Kostengründen und auch gerade
bei Mittelformat, selten mehr als eine Festbrennweite an meinem Bodys.
Das war selbstverständlich.
Mit viel Selbstdisziplin wäre es verbunden, wirklich mal wieder
nur mit
einer leichten 35er loszuziehen. Eigentlich kommt man kaum billiger an optimale
Ergebnisse, obwohl das EF 35/2.0 nicht grade zu den Überlinsen zählt.
Gruss, Andreas