Archibald
Themenersteller
Hallo und guten Morgen zusammen,
auf Anstoß von Jens Steyer eröffne ich nun mal das Thema zum 50mm 1.4 VCM, da ich es seit Anfang des Jahres im Einsatz habe und teile einige meiner Erfahrungen dazu.
Zur Ausgangssituation:
Ich suchte für meine R6II ein Objektiv, das ich als Allrounder einsetzen kann auf den Gebieten Portraits, Reisen, Tägliches,
welches mir kein Kopfzerbrechen bereitet, weil es zu schwer ist, welches darüber hinaus auch noch für meine Videoaufnahmen von
Seminarteilnehmern und mir selbst, der ich ab und zu vor der Kamera stehen muss, geeignet ist.
Außerdem wollte ich, nachdem ich
letztes Jahr eigentlich den perfekten Allrounder schon hatte, nämlich das 24-70 2.8, wieder ein lichtstarkes Objektiv im Einsatz haben.
(Man kann, wenn es das Budget zulässt diese beiden auch wunderbar parallel im Einsatz haben, keine Frage).
50mm ist seit Beginn meiner Fotografie die Brennweite, die ich am meisten im Einsatz habe und die diejenige wäre, für dich mich entscheiden würde, wenn ich nur eine haben dürfte.
Und voilá, genau um diese Zeit kam das 50er VCM um die Ecke.
Anfangs zögerlich durch den doch hohen Preis für ein "unbekanntes" Glas, das noch nicht viele Tests gesehen hatte, warf ich den Blick auf das RF 50mm 1.2,
welches ich vermutlich bevorzugt hätte, wenn ich ausschließlich Portraits im Studio oder on Location fotografieren würde. Preisaktionen machten es im Dezember außerdem wirklich schmackhaft.
Letzteres ist für Video durchaus tauglich, es kommt aber darauf an, was man genau darunter versteht und welche Erwartungen man hat.
Im Endeffekt habe ich mich über die auch noch im Cashback recht große Ersparnis gefreut als ich doch zum VCM gegriffen habe.
Ein erster Test vor Ort bei einem Händler im Dezember, der natürlich nicht aussagekräftig sein konnte, denn was soll man an der Theke und vor der Tür schon groß ausprobieren können,
hatte mich noch nicht ganz überzeugt, denn ich erwartete als leidenschaftlicher Zeiss-Nutzer vermutlich mehr Biss.(?)
Keine Ahnung, ich war eben sehr kritisch und voreingenommen.
Da ein Objektiv aber nur im Gesamtpaket überzeugen kann und nicht auf eine Eigenschaft reduziert werden sollte, ich außerdem wirklich keine Alternative fand,
habe ich das Objektiv dann doch nach weiterer Überlegung und einigen in der Zwischenzeit aufgetauchten sehr positiven Tests gekauft.
Wenn man dann die Motive in der Umgebung und Familie abgeht, die man sonst immer mit einem neuen Objektiv fotografiert, verliebt man sich schnell in das Glas.
Das doch recht leichte Gewicht von 575g (Sigma Art 800g? Zeiss Milvus circa 950, Canon 50 1.2 ebenso, Otus noch mal einen Tick mehr), die sehr gute Offenblende,
der rasante Autofokus und die perfekte Abstimmung auf die R6II mit ihrem AF haben mich als Liebhaber manueller Objektive für meine professionellen Anforderungen
voll überzeugt.
Ja, es ist nicht günstig, keineswegs; auch, wenn es noch teureres Glas gibt.
Es ist aber mein Hauptarbeitswerkzeug und deckt eben genau die das Bedürfnis nach hybrider Linse ab.
Einige Tests des 24mm und 35mm VCM hatten mich abgeschreckt,
weil eben doch sehr viele Korrekturen stattfinden in der Kamera, die fallen am 50er aber nicht so stark aus.
Ist auch einfach herzustellen ein 50er und das zeigt sich ja auch im etwas günstigeren Preis zu den
anderen beiden.
Der Blendenring ist super zum Filmen. Ich liebe es, dass er "de-clickt" ist. Für mich genau richtig!
"Accidental" Verschiebung gibts nicht, dafür hat er zu viel Widerstand, finde ich.
Wenn ich aus der Hand filme, dann oft mit Vario-ND, weil ich die Blende beibehalten will.
Stört einen die Verschiebung der Tiefenschärfe nicht, kann man aber bei starken Lichtunterschieden
natürlich mit dem Blendenring arbeiten.
Der Übergang ist dann ganz weich. Mich spricht das total an.
Wenn man aber den Funktionsring vorne am Gehäuse auf die Blende und diese mit Achtelschritten einstellt, hat man einen ähnlichen Effekt.
Da ich ich so wie es aussieht im RF-System bleiben werde und vielleicht mal eine modernere Kamera Einzug erhalten wird wie die R5II, kann ich den Blendenring auch im Fotomodus nutzen.
Als Freund analoger Kameras und manueller Nikon/Leica-Linsen ist das natürlich schön, auch, wenn ich nie Probleme bei Canon damit hatte, die Blende über das Gehäuserad zu verstellen.
Nun.. "nice to have" sagen sie dann immer.
Ansonsten ist das Gewackel des VCM im ausgeschalteten Zustand etwas befremdlich, erinnert aber an das Gewackel des IBIS und des 24-70/70-200.
Die Philosophie durchblicke ich nicht ganz, denn für mich heißt "Technisches Gerät + Gewackel = Kaputt"
Wenn die Japaner, die ich sowohl kulturell und für ihre Technologien schätze, sich dafür entschieden und anscheinend kein Problem damit haben,
versuche ich mich dran zu gewöhnen
Irgendwann bin ich mal mit ausgeschalteter Kamera schnellen Schrittes durch den Wald gegangen und hab die Kamera dann wieder angeschaltet, damit das Gewackel aufhört..
Übrigens ist es im waagrechten Zustand nicht so wild, eher, wenn sich das Objektiv in senkrechter Position befindet.
Das wär's für jetzt, wenn ihr was Bestimmtes wissen wollt, lasst es mich wissen.
auf Anstoß von Jens Steyer eröffne ich nun mal das Thema zum 50mm 1.4 VCM, da ich es seit Anfang des Jahres im Einsatz habe und teile einige meiner Erfahrungen dazu.
Zur Ausgangssituation:
Ich suchte für meine R6II ein Objektiv, das ich als Allrounder einsetzen kann auf den Gebieten Portraits, Reisen, Tägliches,
welches mir kein Kopfzerbrechen bereitet, weil es zu schwer ist, welches darüber hinaus auch noch für meine Videoaufnahmen von
Seminarteilnehmern und mir selbst, der ich ab und zu vor der Kamera stehen muss, geeignet ist.
Außerdem wollte ich, nachdem ich
letztes Jahr eigentlich den perfekten Allrounder schon hatte, nämlich das 24-70 2.8, wieder ein lichtstarkes Objektiv im Einsatz haben.
(Man kann, wenn es das Budget zulässt diese beiden auch wunderbar parallel im Einsatz haben, keine Frage).
50mm ist seit Beginn meiner Fotografie die Brennweite, die ich am meisten im Einsatz habe und die diejenige wäre, für dich mich entscheiden würde, wenn ich nur eine haben dürfte.
Und voilá, genau um diese Zeit kam das 50er VCM um die Ecke.
Anfangs zögerlich durch den doch hohen Preis für ein "unbekanntes" Glas, das noch nicht viele Tests gesehen hatte, warf ich den Blick auf das RF 50mm 1.2,
welches ich vermutlich bevorzugt hätte, wenn ich ausschließlich Portraits im Studio oder on Location fotografieren würde. Preisaktionen machten es im Dezember außerdem wirklich schmackhaft.
Letzteres ist für Video durchaus tauglich, es kommt aber darauf an, was man genau darunter versteht und welche Erwartungen man hat.
Im Endeffekt habe ich mich über die auch noch im Cashback recht große Ersparnis gefreut als ich doch zum VCM gegriffen habe.
Ein erster Test vor Ort bei einem Händler im Dezember, der natürlich nicht aussagekräftig sein konnte, denn was soll man an der Theke und vor der Tür schon groß ausprobieren können,
hatte mich noch nicht ganz überzeugt, denn ich erwartete als leidenschaftlicher Zeiss-Nutzer vermutlich mehr Biss.(?)
Keine Ahnung, ich war eben sehr kritisch und voreingenommen.
Da ein Objektiv aber nur im Gesamtpaket überzeugen kann und nicht auf eine Eigenschaft reduziert werden sollte, ich außerdem wirklich keine Alternative fand,
habe ich das Objektiv dann doch nach weiterer Überlegung und einigen in der Zwischenzeit aufgetauchten sehr positiven Tests gekauft.
Wenn man dann die Motive in der Umgebung und Familie abgeht, die man sonst immer mit einem neuen Objektiv fotografiert, verliebt man sich schnell in das Glas.
Das doch recht leichte Gewicht von 575g (Sigma Art 800g? Zeiss Milvus circa 950, Canon 50 1.2 ebenso, Otus noch mal einen Tick mehr), die sehr gute Offenblende,
der rasante Autofokus und die perfekte Abstimmung auf die R6II mit ihrem AF haben mich als Liebhaber manueller Objektive für meine professionellen Anforderungen
voll überzeugt.
Ja, es ist nicht günstig, keineswegs; auch, wenn es noch teureres Glas gibt.
Es ist aber mein Hauptarbeitswerkzeug und deckt eben genau die das Bedürfnis nach hybrider Linse ab.
Einige Tests des 24mm und 35mm VCM hatten mich abgeschreckt,
weil eben doch sehr viele Korrekturen stattfinden in der Kamera, die fallen am 50er aber nicht so stark aus.
Ist auch einfach herzustellen ein 50er und das zeigt sich ja auch im etwas günstigeren Preis zu den
anderen beiden.
Der Blendenring ist super zum Filmen. Ich liebe es, dass er "de-clickt" ist. Für mich genau richtig!
"Accidental" Verschiebung gibts nicht, dafür hat er zu viel Widerstand, finde ich.
Wenn ich aus der Hand filme, dann oft mit Vario-ND, weil ich die Blende beibehalten will.
Stört einen die Verschiebung der Tiefenschärfe nicht, kann man aber bei starken Lichtunterschieden
natürlich mit dem Blendenring arbeiten.
Der Übergang ist dann ganz weich. Mich spricht das total an.
Wenn man aber den Funktionsring vorne am Gehäuse auf die Blende und diese mit Achtelschritten einstellt, hat man einen ähnlichen Effekt.
Da ich ich so wie es aussieht im RF-System bleiben werde und vielleicht mal eine modernere Kamera Einzug erhalten wird wie die R5II, kann ich den Blendenring auch im Fotomodus nutzen.
Als Freund analoger Kameras und manueller Nikon/Leica-Linsen ist das natürlich schön, auch, wenn ich nie Probleme bei Canon damit hatte, die Blende über das Gehäuserad zu verstellen.
Nun.. "nice to have" sagen sie dann immer.
Ansonsten ist das Gewackel des VCM im ausgeschalteten Zustand etwas befremdlich, erinnert aber an das Gewackel des IBIS und des 24-70/70-200.
Die Philosophie durchblicke ich nicht ganz, denn für mich heißt "Technisches Gerät + Gewackel = Kaputt"
Wenn die Japaner, die ich sowohl kulturell und für ihre Technologien schätze, sich dafür entschieden und anscheinend kein Problem damit haben,
versuche ich mich dran zu gewöhnen
Irgendwann bin ich mal mit ausgeschalteter Kamera schnellen Schrittes durch den Wald gegangen und hab die Kamera dann wieder angeschaltet, damit das Gewackel aufhört..
Übrigens ist es im waagrechten Zustand nicht so wild, eher, wenn sich das Objektiv in senkrechter Position befindet.
Das wär's für jetzt, wenn ihr was Bestimmtes wissen wollt, lasst es mich wissen.
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