APS hat weder unmittelbar mit analog noch mit digital zu tun.
Wie kommst du denn darauf!? Selbstverständlich hat APS unmittelbar mit analog zu tun.
APS wurde Mitte der '90er Jahre von der Fotoindustrie eingeführt und mit großem Aufwand und viel Tätärä und Trommelwirbel als das Allerneueste beworben, um die seit Jahren stagnierenden Umsätze frisch anzukurbeln. Es handelte sich um ein umfassendes System – neues Filmmaterial, neue Filmpatrone, neue Bestell- und Print-Systeme in den Großlabors, neue Kameras, neue Objektive.
Die Digitaltechnik war zu dem Zeitpunkt nur ein ganz blasser Streifen fern am Horizont, den niemand ernst nahm. Es herrschte allgemein – in der Industrie, in den einschlägigen Medien und bei der Kundschaft – die Ansicht vor, das mit den Digitalkameras werde mindestens noch so fünfzehn bis zwanzig Jahre dauern, bis die praktisch einsetzbar würden und der etablierten Analogtechnik qualitativ auch nur halbwegs das Wasser reichen könnten. Und dann noch ein paar Jahre, bis das alles auch für Hobbyisten bezahlbar werde.
Doch gerade als sich die ersten Anwender die ersten APS-Kameras aufschwatzen ließen, brach die digitale Welle los, mit einer Wucht und einer Geschwindigkeit, mit der niemand gerechnet hatte und die alle Beteiligten schier von den Füßen riß – insbesondere die Filmhersteller. Das bedeutete das Ende von APS, kaum daß es den Massenmarkt erreicht hatte. Für die Investoren ein Millionengrab – und einer der Sargnägel für Minolta, die das wohl größte und beste APS-Kamerasystem aus dem Boden gestampft hatten (Minolta Vectis) und nun darauf sitzen blieben.
Die Bezeichnung "APS-C" für das Digitalformat, welches dem Kleinbildformat ähnelt und insbesondere das gleiche Seitenverhältnis aufweist, aber linear 1,5× bis 1,6× kleiner ist, war ursprünglich gar nicht so vorgesehen vom APS-Konsortium; die hatten Digital überhaupt nicht auf dem Plan. Das hat sich einfach nachträglich so eingebürgert, weil es von Größe und Seitenverhältnis zufällig so ungefähr paßte – und zwar bei allen Herstellern, nicht nur bei Canon.
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Der APS-Film selber wurde immer im H-Format belichtet und in der Kamera lediglich die Maskierung im Sucher geändert.
Na, dann haben wir das ja nun geklärt: "Vollformat" ist analoges APS-H – also 16,7 × 30,2 mm