Klappergrasmücke, Turmfalke und Haubentaucher gefallen mir super!
Hier möchte ich mich mal an einer konstruktiven Kritik versuchen was m.M.n. viel zu selten hier im Thread getan wird. Einfach konstant nur "alles top" hilft doch keinem Mensch dabei weiter, sich fotografisch zu entwickeln.
Es ist ohne Zweifel ein tolles Motiv und kann deine Freude an der Sichtung sehr gut nachvollziehen.
Aber es gibt zwei wesentliche Faktoren die das Bild in meinen Augen nicht so stark wirken lassen:
1. das Licht
Das Licht ist ziemlich stark und hart. Solches Licht wirft dementsprechend auch starke und hart abgegrenzte Schatten. Teile des Motivs sind deshalb total abgeschattet während andere scharf abgegrenzt direkt daneben extrem hell sind.
Vorteilhaft wäre ein zwar etwas schwächeres, dafür aber weicheres Licht welches den Kauz eher gleichmäßig ausleuchtet anstatt ihn durch wie mit dem Lineal gezogene Schattenkanten zu "zerschneiden".
Der Blick wandert als Betrachter unterbewusst immer schnell von dunkleren zu helleren Stellen, von kontrastärmeren zu kontrastreicheren und bleibt dort "kleben". Das ist also im Idealfall der Gesichtsbereich bzw. das Tier insgesamt. In dem Fall sind es aber eben nur bestimmte Teilbereiche davon die relativ bedeutungslos sind.
Der Vorteil an der Dämmerung ist aber nicht einfach nur das weichere Licht, sondern dass du das Tier dann in einer arttypischen Weise abbildest die der natürlichen tageszeitlichen Aktivität entspricht.
2. Die Perspektive
Die "Froschperspektive" ist nicht so kraftvoll wie eine Perspektive aus ungefähr Augenhöhe. Man bekommt nicht so das Gefühl, wirklich "dabei zu sein". Verstärkt wird das noch durch den fehlenden Blickkontakt.
Bei halbwegs Augenhöhe und auch noch Blickkontakt kriegt man als Betrachter irgendwie das Gefühl als wäre man direkt in der Szene dabei.
Aber du kennst die Stelle ja und weißt wo du den Waldkauz findest. Und Waldkäuze sind über Jahre reviertreu.
Den Umstand würde ich an deiner Stelle ausnutzen so gut es geht und immer wieder kommen, am besten zu einer Tageszeit mit weicherem Licht, zu Beginn der Aktivitätsphase in der Abenddämmerung z.B.
Je öfter du den Waldkauz bzw. die Waldkäuze falls es ein Paar ist besuchst, desto besser stehen die Chancen, ein Individuum auch mal auf halbwegs Augenhöhe zu erwischen und im charakterlich passenden Restlicht der Dämmerung. Das würde dann sehr eulentypisch aussehen.
Keine Angst vor hoher ISO und langen Zeiten. Spiegelvorauslösung, elektronischer erster Vorhang und Kabelauslöser. Dann eben durchdrücken so lange die Situation anhält und es sinnvoll ist. Eulen können alle super gut stillhalten. Bei langen Zeiten wie 1/10 oder noch länger dann natürlich VR aus. Dass der Unterbau bei sowas sehr steif sein muss und nicht schwingen darf versteht sich auch von selbst.
Den Steinkauz hier hätte ich auch gerne noch etwas weiter unten gehabt, aber der Blick ist so schön intensiv.