Rothalstaucher, die Rohrammern, Schwanzmeise finde ich von den zuletzt gezeigten Bildern besonders gelungen, auch die Schleiereule von Jens ist sehr schön abgelichtet.
Gerade bei euch - Stefan und Tobias - habe ich über die Jahre stets den Eindruck gewonnen, dass ihr zu jener Sorte Vogelfotografen zählt die sich vorwiegend selbst Arten in der Landschaft sucht und durch eine dem Fotografieren vorangestellte Arbeit (Scouting und eher ornimäßiges Beobachten) Fotomöglichkeiten erarbeitet.
Offensichtlich habt ihr das nötige Hintergrundwissen dafür, wisst also um artspezifische Vorlieben, Lebensräume, Verhaltensweisen und jahreszeitliche Phänologie.
Sonst könnte es eure Bilder so in der Gesamtheit nicht geben. Umso mehr wundert mich eure Reaktion auf das Schleiereulenbild gerade.
Ein kurzer Blick in Jens' Flickr offenbart, dass er folgende Arten alle in Tschechien im Böhmerwald mit einem 300/2,8 im Zeitraum 22. bis 30. Oktober 2022 vor der Linse hatte:
- Uhu
- Habichtskauz
- Waldohreule
- Raufußkauz
- Steinkauz
- Zwergohreule
- Schleiereule
Dazu schießen einem doch als etwas mit den Arten vertrauter Mensch direkt bestimmte Gedanken durch den Kopf:
- Alles ist trotz der sehr verschiedenen Arten in eher waldiger Umgebung aufgenommen.
- Es ist ein für einen Teil dieser Eulen zumindest untypisches bzw. für manche sogar völlig unpassendes Habitat (Zwergohreule, Steinkauz, Schleiereule im Wald).
- Für einige Arten passt die Jahreszeit nicht. Die ZOE sollte Ende Oktober auf dem Wegzug sein, wenn nicht sogar schon im Winterquartier südlich der Sahara. Sie wird aber gewiss nicht irgendwo im Böhmerwald hocken.
- Die Tageszeit ist für manche der Arten auch recht untypisch (Uhu würde da ungern exponiert für hassende Krähen so sitzen, aber auch die Schleiereule oder der Rauz zeigt sich kaum tags so offen).
- Der Habichtskauz ist auch auf tschechischer Seite eine sehr seltene Art und somit ein Fund extrem unwahrscheinlich. ZOE dito.
- Trotz der zuvor aufgezählten "Widrigkeiten" hat Jens binnen weniger Tage auf schier magische Weise all diese Eulenarten in einem bestimmten Gebiet vor die(selbe) Linse gekriegt.
Uns vereint die Freude an der Begegnung mit den Tieren und an den dabei mitunter entstehenden Bildern. Dabei gibt es diverse Ausprägungen unseres Hobbys.
Von Tierpark oder Falknerei über mietbare Hides und szenebekannte Spots wie Dümmer oder Federsee, Gartenansitz mit Fütterung, nebenbei auf der Wanderung oder nur Gassirunde schnell das Rotkehlchen im Gebüsch.
Bis hin zu lange vorab verhörten Revieren, selbst gescouteten Spots und geplanter Umsetzung bestimmter Bildideen sind ganz verschiedene Ansätze und auch Ansprüche dabei.
Und das hat auch alles seine Berechtigung und erlaubt ist alles was einem individuell Freude bereitet ohne den Tieren zu schaden!
Aber eines finde ich schon wichtig für die faire Einordnung von Bildern:
Dass man als Betrachter(in) weiß was man da gerade bestaunt und welche "Vorleistungen" ungefähr eingeflossen sind bis es zum gezeigten Ergebnis kam.
Und auch wenn dieser Thread gar kein expliziter Wildlife-Thread ist gehört daher m.E. trotzdem eine Erwähnung dazu, wenn etwas unter wie auch immer kontrollierten Bedingungen entstanden ist.
Im Beispiel der Schleiereule und Jens' anderer o.g. Eulenbilder wird es sich wohl höchstwahrscheinlich um Bilder aus einem Workshop handeln.
Der Schleiereulenansitz hier sieht z.B. ziemlich ähnlich aus: http://animalphoto-czech.com/portfolio/schleiereule-barn-owl-2/
Wie gesagt ich finde es gar nicht schlimm, auch wenn mich ganz persönlich sowas für meine eigene Fotografie null reizt. Mir gefallen viele Bilder die in Workshops beim Falkner entstanden sind auch echt gut.
Das sind ja durch die Bank technisch und gestalterisch gute Bilder die sich bspw. in einem Buch, Kalender, oder in einer Infobroschüre sehr gut machen würden.
Ich finde nur nicht gut wie andere Leute (scheinbar bewusst) im Unklaren gelassen werden und dann ggf. Leute auf die Idee kommen die Motive wären alle wild und irgendwo draußen in der Landschaft durch eigene Suchleistung erarbeitet.
Wie gesagt, ich verurteile diese Spielart der Vogelfotografie echt nicht. Mir geht es nur um den Umgang damit.
Und das wollte ich an der Stelle schon mal dazu sagen.
PS: Eines meiner absoluten Lieblingsbilder von Schleiereulen ist dieses hier von Jess Findlay: https://images.squarespace-cdn.com/...GQJGQMSU1D62K9/BarnOwlFlight.png?format=1500w
In letzter Zeit habe ich mich wieder vorwiegend dem Beobachten gewidmet. Wendehälse kommen allmählich mehr an, unsere Zaunammern singen, Wanderfalken brüten.
Abends bin ich dann immer in ein nahegelegenes Waldgebiet wo ich schon seit zwei Jahren ein Waldkauzrevier kenne.
Und tatsächlich konnte ich vergangene Woche dann endlich den Höhlenbaum finden (bzw. einer von mehreren).
Gegen 20:20-30 Uhr beginnt immer zunächst das Männchen leise zu rufen. Kurz danach klettert das Weibchen aus seiner Höhle hervor wie hier zu sehen:
Die Schleiereule von Jens ist natürlich schon was Besonderes, sauber erwischt..
@ Jens, zu Deiner Schleiereule weigere ich mich etwas zu sagen. Zu gut. Wüsste nur gern, wie Du zu diesem Bild gekommen bist...
Gerade bei euch - Stefan und Tobias - habe ich über die Jahre stets den Eindruck gewonnen, dass ihr zu jener Sorte Vogelfotografen zählt die sich vorwiegend selbst Arten in der Landschaft sucht und durch eine dem Fotografieren vorangestellte Arbeit (Scouting und eher ornimäßiges Beobachten) Fotomöglichkeiten erarbeitet.
Offensichtlich habt ihr das nötige Hintergrundwissen dafür, wisst also um artspezifische Vorlieben, Lebensräume, Verhaltensweisen und jahreszeitliche Phänologie.
Sonst könnte es eure Bilder so in der Gesamtheit nicht geben. Umso mehr wundert mich eure Reaktion auf das Schleiereulenbild gerade.
Ein kurzer Blick in Jens' Flickr offenbart, dass er folgende Arten alle in Tschechien im Böhmerwald mit einem 300/2,8 im Zeitraum 22. bis 30. Oktober 2022 vor der Linse hatte:
- Uhu
- Habichtskauz
- Waldohreule
- Raufußkauz
- Steinkauz
- Zwergohreule
- Schleiereule
Dazu schießen einem doch als etwas mit den Arten vertrauter Mensch direkt bestimmte Gedanken durch den Kopf:
- Alles ist trotz der sehr verschiedenen Arten in eher waldiger Umgebung aufgenommen.
- Es ist ein für einen Teil dieser Eulen zumindest untypisches bzw. für manche sogar völlig unpassendes Habitat (Zwergohreule, Steinkauz, Schleiereule im Wald).
- Für einige Arten passt die Jahreszeit nicht. Die ZOE sollte Ende Oktober auf dem Wegzug sein, wenn nicht sogar schon im Winterquartier südlich der Sahara. Sie wird aber gewiss nicht irgendwo im Böhmerwald hocken.
- Die Tageszeit ist für manche der Arten auch recht untypisch (Uhu würde da ungern exponiert für hassende Krähen so sitzen, aber auch die Schleiereule oder der Rauz zeigt sich kaum tags so offen).
- Der Habichtskauz ist auch auf tschechischer Seite eine sehr seltene Art und somit ein Fund extrem unwahrscheinlich. ZOE dito.
- Trotz der zuvor aufgezählten "Widrigkeiten" hat Jens binnen weniger Tage auf schier magische Weise all diese Eulenarten in einem bestimmten Gebiet vor die(selbe) Linse gekriegt.
Uns vereint die Freude an der Begegnung mit den Tieren und an den dabei mitunter entstehenden Bildern. Dabei gibt es diverse Ausprägungen unseres Hobbys.
Von Tierpark oder Falknerei über mietbare Hides und szenebekannte Spots wie Dümmer oder Federsee, Gartenansitz mit Fütterung, nebenbei auf der Wanderung oder nur Gassirunde schnell das Rotkehlchen im Gebüsch.
Bis hin zu lange vorab verhörten Revieren, selbst gescouteten Spots und geplanter Umsetzung bestimmter Bildideen sind ganz verschiedene Ansätze und auch Ansprüche dabei.
Und das hat auch alles seine Berechtigung und erlaubt ist alles was einem individuell Freude bereitet ohne den Tieren zu schaden!
Aber eines finde ich schon wichtig für die faire Einordnung von Bildern:
Dass man als Betrachter(in) weiß was man da gerade bestaunt und welche "Vorleistungen" ungefähr eingeflossen sind bis es zum gezeigten Ergebnis kam.
Und auch wenn dieser Thread gar kein expliziter Wildlife-Thread ist gehört daher m.E. trotzdem eine Erwähnung dazu, wenn etwas unter wie auch immer kontrollierten Bedingungen entstanden ist.
Im Beispiel der Schleiereule und Jens' anderer o.g. Eulenbilder wird es sich wohl höchstwahrscheinlich um Bilder aus einem Workshop handeln.
Der Schleiereulenansitz hier sieht z.B. ziemlich ähnlich aus: http://animalphoto-czech.com/portfolio/schleiereule-barn-owl-2/
Wie gesagt ich finde es gar nicht schlimm, auch wenn mich ganz persönlich sowas für meine eigene Fotografie null reizt. Mir gefallen viele Bilder die in Workshops beim Falkner entstanden sind auch echt gut.
Das sind ja durch die Bank technisch und gestalterisch gute Bilder die sich bspw. in einem Buch, Kalender, oder in einer Infobroschüre sehr gut machen würden.
Ich finde nur nicht gut wie andere Leute (scheinbar bewusst) im Unklaren gelassen werden und dann ggf. Leute auf die Idee kommen die Motive wären alle wild und irgendwo draußen in der Landschaft durch eigene Suchleistung erarbeitet.
Wie gesagt, ich verurteile diese Spielart der Vogelfotografie echt nicht. Mir geht es nur um den Umgang damit.
Und das wollte ich an der Stelle schon mal dazu sagen.
PS: Eines meiner absoluten Lieblingsbilder von Schleiereulen ist dieses hier von Jess Findlay: https://images.squarespace-cdn.com/...GQJGQMSU1D62K9/BarnOwlFlight.png?format=1500w
In letzter Zeit habe ich mich wieder vorwiegend dem Beobachten gewidmet. Wendehälse kommen allmählich mehr an, unsere Zaunammern singen, Wanderfalken brüten.
Abends bin ich dann immer in ein nahegelegenes Waldgebiet wo ich schon seit zwei Jahren ein Waldkauzrevier kenne.
Und tatsächlich konnte ich vergangene Woche dann endlich den Höhlenbaum finden (bzw. einer von mehreren).
Gegen 20:20-30 Uhr beginnt immer zunächst das Männchen leise zu rufen. Kurz danach klettert das Weibchen aus seiner Höhle hervor wie hier zu sehen:
Zuletzt bearbeitet: