Von den letzten Beiträgen besonders gefallen haben mir die Kohlmeise, der Eichelhäher, die Sperberdame und die Wamsel.
Kurz vor Jahreswechsel will ich zusehen, auch noch ein Bild (bzw. zur Verdeutlichung der Szene und Einordnung des Gesamtgeschehens letztlich drei Bilder) beizusteuern, von denen das zweite die eigentliche Action enthält. Es ist jenes Bildmaterial, das ich schon vor ein paar Monaten anlässlich einiger Bildkritiken mit ausgefressenen Lichtpartien als ebenfalls leicht makelbehaftet angekündigt hatte, da es in diesem Falle auch mir trotz aller EBV-Bemühungen nicht gelungen ist, die sowohl Schatten als auch pralles Sonnenlicht bzw. tiefstes Schwarz und gleißendes Weiß umfassende Belichtungssituation wenigstens nachträglich in den Griff zu bekommen.
Zeigenswert hielt und halte ich es aber trotz der leicht ausgebrannten Gefiederpartien und der relativ großen Aufnahmeentfernung von ca. 40 -50 m (musste also auch relativ stark croppen) sowie der leider etwas störenden (und zudem nicht eben AF-freundlichen) Äste gleichwohl, denn der Bildinhalt "Haubi vs. Blässhuhn" ist relativ selten vor die Linse zu bekommen bzw. zumindest deutlich seltener als zwei raufende Blässhühner oder zwei Haubis in Interaktion. Tatort war in meinem Falle ein Kleingewässer im Stadtbereich Hannovers Anfang Mai, auf dem es ein Haubentaucherpärchen mit bereits geschlüpftem Nachwuchs und ein Blässhuhnpärchen auf noch andauernder Suche nach einem geeigneten Neststandort gab.
Die Haubi-Family hatte für ca. 1-2 Stündchen ihr am Fuße einer kleinen Insel gebautes Nest verlassen und den Nachwuchs herumchauffiert. Innerhalb dieses Zeitfensters hatte das Blässhuhnpärchen kurzerhand das Haubi-Nest inspiziert und wohl schon zu besetzen begonnen. Als die Hausherren von ihrem Ausflug zurückkamen, brannte dann natürlich die Luft bzw. hatte das Haubi-Männchen ein paar Takte mit dem Blässhuhn-Männchen "zu reden", was sich dann in unmittelbarer Nestnähe bzw. vor der kleinen Insel abspielte. Eindeutiger Sieger der nur kurz währenden und sogar ohne direkten Körperkontakt endenden Auseinandersetzung war der Haubi, denn das Blässhuhn zog es vor, per Sprung (Bild 2) den Rückwärtsgang (deshalb zusätzlich zur Veranschaulichung Bild 1 und 3) einzulegen. Nach dem Sprung auf das "rettende Inselufer" haben sich die Kontrahenten noch ein paar Minütchen in Drohgebärden "angeknurrt" (Bild 3), aber passiert ist nichts mehr.
Dieser klare Ausgang hat mich ehrlich gestanden ein wenig überrascht, denn Blässhühner können ziemlich rabiat sein, bzw. hatte ich erst eine Woche zuvor (ohne Kamera) miterlebt, wie ein Blässhuhn ein Stockentenpärchen ebenfalls bei der Brutplatzsuche im Alleingang übelst vermöbelt hat. Meine gewagte Mutmaßung, weshalb das beim Haubi anders lief, lautet, dass der spitz zulaufende Schnabel eines Haubentauchers auch für ein Blässhuhn ziemlich Respekt einflößend ist und daher wohl ausschlaggebend war.
Das war also der Jahresabschluss von meiner Seite. Ich wünsche allen einen guten Rutsch!
"
Attacke!"
"
Wasserballett Haubi vs. Blässhuhn"
"
And the Winner is: Haubi!"