ich möchte meine Fotos verbessern.
Dazu würde ich Euren geschätzten Rat erfahren was Euch an Bildern, die Ihr so macht und wo auch immer zu sehen bekommt, stört.
Dass Du Deine Fotografien verbessern möchtest finde ich grundsätzlich gut. Jedoch ist das ein innerer Prozess, der Dich die Motive entsprechend Deiner Wahrnehmung erleben und sehen lässt. Du wirst in diesem Forum und anderswo sicherlich viele Anregungen bekommen - die Frage ist aber passen die zu Deinem Sehen, zu Deinen Motiven, zu Dir??
Ich liste Dir mal einen kleinen Teil meiner Kriterien auf - diese entsprechen meinen Fotografiergepflogenheiten. Bei mir verinnerlicht, still abrufbar während ich meinen Motiven (m)ein Bild gebe.
Als Liebhaber von Panoramen kommen für mich ausschließlich exakt ausgerichtete (also kipp und sturzfreie) Panoramen in planarer Projektion in Frage. Dazu zählt auch die Verwendung und dazu sachgemäße Anwendung eines Panoramaadapters bei der Aufnahme. Dieser führt dazu, dass z.B. waagerechte Linien im Motiv, z.B. ein Weg, eine Fassadenlinie, etc. im späteren finalen Panorama auch der Realität entsprechen, also unverbogen waagerecht/senkrecht sind. Mit den vielerorts zu sehenden verbogenen Panoramen, wo Wege, Linien verbogen und krumm sind kann ich gar nichts anfangen. Entspricht es von der dargestellten Geometrie nicht der Realität, finde ich es technisch schlichtweg mangelhaft » durchgefallen.
Genauso auch, kann ich mit „Little-Planet“ Projektionen nichts anfangen und auch mit auf 180 Grad gespiegelt projizierten 360 Grad Zylinderprojektionen kann ich auch nichts anfangen, da fehlt für mich jegliche Ästhetik und Sinn dazu was überhaupt gezeigt werden wollte.
Bei einfachen Naturpanoramen, ohne ersichtliche Motivgeometrie, wenn es geht ohne Vorder/Hintergrundrelation, funktionieren in der Regel Panorama-Freihandaufnahmen, Fehler fallen dort relativ wenig auf – es sei denn es wurde selbst da zu viel Mist gebaut.
Auch bei technisch konventionellen Fotos darf für mich nichts kippen bzw. stürzen, gerade dann wenn es sich um Immobilien handelt. Dabei spielt es für mich keine Rolle ob es ein verlassener Ort oder eine noch aktiv Immobilie ist.
Nun gibt es auch viele Aufnahmen, z.B. von Flüssen und deren Ufern, wo zwar die senkrechte Linien des Motivs, z.B. die Pfeiler einer Brücke, auch im Bild senkrecht sind, der Horizont aber trotzdem schief ist.
Zusammengefasst: naturgetreue Linien und Horizonte sind für mich ein Kriterium an das ich sehr hohe Anforderungen stelle.
Rauschen durch technische Fehlbedienung, ich rede nicht von ISO 25600 um bewegte Motive bei Nacht zu fotografieren, sondern bei Tageslicht von unnachvollziehbar hohen ISO-Einstellungen.
Verwackelte Aufnahmen gehen auch nicht. Ein Stativ hilft und erhöht in jedem Fall die Bildqualität. Tagsüber nutze ich es kaum, in der Dämmerung oder bei Nacht definitiv (Langzeitbelichtungen).
Mit dem Thema Belichtung bin ich schon beim Kontrastumfang des Motivs angekommen. Um diesen weitestgehend erfassen zu können mache ich in der Regel Belichtungsreihen. Hohe Kontraste wie bei Sonnenuntergängen, wo bei vielen die Hälfte des Bildes einfach nutzlos schwarz ist – geht gar nicht. Etwas Zeichnung bzw. Struktur will ich da sehen – ansonsten finde ich das technisch mangelhaft.
Falsche Weißabgleiche z.B. wo bei knalliger Sonne, die Schatten blau sind, manchmal sind auch in den Schatten weiße Flächen hellblau – nichts für mich.
Nicht entfernte chromatische Farbfehler, okay wenn sie sich schon nicht ganz entfernen lassen dann wenigstens mindern.
KFZ’s ohne Polfilter fotografieren
Wenn der Blitz falsch angewendet zum Hauptlicht wird, folglich das Bild eine ganz andere Stimmung zeigt, als sie vor Ort tatsächlich war.
Beim Thema Bildgestaltung:
Motive die mittig im Bild sind finde ich in der Regel langweilig. Ich vermisse Spannung. Bei nativen Weitwinkelaufnahmen von Gebäuden, wo das Gebäude erst im oberen Teil des Bildes steht, der untere Teil nichtssagender/langweiliger Vordergrund ist – ist nichts für mich. Per Panorama lässt sich dieses Kriterium spielend erfüllen.
Angeschnittene Anteile eines Teilmotivs, das nicht zum Hauptmotiv gehört, finde ich nicht besonders toll. Auch Blendensterne und unnatürlich gesättigte Farben gehen komplett an mir vorbei.
Ebenso Langzeitbelichtungen von Wasserfällen, Wasserläufen – mit den „milchigen“ Oberflächen kann ich nichts anfangen.
Weiteres langweiliges Ausführungen zu meinen Fotografiergewohnheiten spare ich mir.
Denn es kann nur eins gelten:
Nur DU kannst Deine Fotos, Fotografiergewohnheiten hinterfragen, sehen was Dich stört und daraus einen Anstoß zur Veränderung initiieren. Das sind jedoch längere und wiederkehrende Prozesse von Selbsterfahrungen - wozu Du kein Forum brauchst, sondern nur Dich selbst. Wie ich schon erwähnte es ist ein innerer Prozess. Du fragst aber andere - also externe - deren Auffassungen können zum Teil sogar mit Deinen übereinstimmen, es braucht trotzdem nicht das Gleiche zu sein.
Also frage Dich selbst, analysiere Deine Fotos selbst nach Dingen die Dir gefallen und was Dich stört - so wirst Du langfristig!! Deinen Blick lenken und Deine eigene Bildsprache entwickeln und dann hoffentlich von der Meinung anderer (externer) unabhängig sein und bleiben.