Du willst also sagen, dass Tamron und Sigma nur Mittelklasse sind?!
In welche Klasse man diese Objektive einordnet, ist mir eigentlich egal. Tatsache ist, dass beispielsweise die Sigma E-Mount Objektive (also FE 24/1.4 Art, 85/1.4 Art, etc.) exorbitant größer und schwerer sind (siehe camerasize.com), als das bei einem originalen Sonyobjektiv der Fall ist. Warum ist das das so? Sony hat diese Objektive explizit für das FE-Bajonett konstruiert. Mag sein, dass aufgrund des kleineren Bajonetts dies einen hohen Entwicklungsaufwand darstellt. Jedenfalls gibt es de facto derzeit keine echten Alternativen zu den originalen Sony-Objektiven - zumindest, sofern Kompaktheit ein Thema ist. Das macht die Sigma-Objektive für mich um eine Klasse schlechter.
Anhand der Argumente zu diesem Thema könnte man nun davon ausgehen, dass sich der kleinere Bajonettdurchmesser verschiedenartige negative Auswirkungen hat:
1. Höhere Verkaufspreise / Verfügbarkeit von Drittherstellerobjektiven:
Zweifelsohne werden die Entwicklungskosten für die Konstruktion der FE-Objektive hoch sein, da diese wohl komplett neu entworfen werden müssen. Man könnte nun meinen, dass sich dieser höhere Entwicklungsaufwand - im Vergleich zu den entsprechenden Konkurrenzobjektiven - in Form einer Anhebung des Verkaufspreises auswirkt. Das ist aber nicht der Fall. Ein entsprechendes Konkurrenzobjektiv der Hersteller Nikon / Canon wird zu ähnlichen Preisen vertrieben. Sofern Canon / Nikon das spiegellose Segment weiterhin ausbauen werden, werden für die Konstruktion der Objektive für die neuen Bajonette ebenfalls höhere Entwicklungskosten anfallen. Gleiches gilt herstellerübergreifend für die Dritthersteller wie Tamron und Sigma. Diesbezüglich wage ich zu behaupten, dass es von diesen Drittherstellern sehr wohl Alternativen für die neuen Bajonette (ZF, RF, FE) geben wird. Das Argument "Verfügbarkeit von günstigeren Drittobjektiven" gilt derzeit übrigens nur für die alten Bajonette Canon EF und Nikon F.
2. Nachteile in Bezug auf die Kompaktheit
Der Umstand des kleineren Bajonettdurchmessers ist für die Konstruktion von Objektiven mit weitwinkligen Brennweiten technisch gesehen nachteilig und erfordert den Bau von größeren Objektiven. Mag sein. Inwieweit wirkt sich dieser theoretische Nachteil in der Praxis tatsächlich aus? Die außerordentliche Kompaktheit des 24/1.4 GM zeigt, dass dieser Umstand wohl kaum derart einschränkend ist. Auch die bisher vorgestellten Objektive für das neue RF- und ZF-Bajonett zeigen, dass hier auch keine kleineren Objektive gebaut werden - obwohl das durch den größeren Bajonettdurchmesser theoretisch möglich sein sollte. Im Telebereich ist dieser theoretische Nachteil ohnehin nicht relevant bzw. vernachlässigbar.
Übrigens: Wenn ich mir das (siehe camerasize.com) so anschaue - ich kann anhand der Abmessungen und der Gewichte keine Tendenz erkennen, als dass sich der kleinere Bajonettdurchmesser bei FE ernsthaft negativ auf die Entwicklung kompakter Objektive auswirken würde. Tamron hat mit dem 28-75/2.8 ein überraschend kompaktes und lichstarkes Standardzoom vorgestellt. Inwieweit man nun bereit ist, Canon zu der Leistung zu gratulieren, dass sie ein solches mit f/2.0 und einem Gewicht von 1,43 Kilogramm entworfen haben, möge jeder für sich selbst entscheiden - ich tue mich jedenfalls schwer damit. Auch beim Vergleich zum Standardzoom mit f/4.0 für das Nikon Z-Bajonett fällt auf, dass dieses - für ein Objektiv mit f/4.0 - bereits relativ groß ist. Wie würde wohl ein entsprechendes Standardzoom mit f/2.8 mit Z-Bajonett aussehen - mit Sicherheit größer. Damit würde es ähnliche Abmessungen wie das FE 24-70/2.8 haben. Auch dies legt also nahe, dass der größere Bajonettdurchmesser offensichtlich kein derart großer Vorteil zu sein scheint.
3. Einbußen bei der Bildqualität
Der kleinere Bajonettdurchmesser könnte nachteilig sein, da der betriebene Aufwand für das Vermeiden von Randabschattungen und Schärfeabfällen - gerade bei der Konstruktion von weitwinkligen - Objektiven größer ist. Sony hat gezeigt, dass sie dies wohl gut im Griff haben. Wieder der Verweis auf das 24/1.4 GM - die Abbildungsleistung dieses weitwinkligen Objektives ist, trotz kompakter Abmessungen, auf einem sehr hohem Niveau.
4. Beschränkung des Angebotes hochlichtstarker Objektive
An verschiedenen Stellen war bereits zu lesen, dass es technisch nicht machbar ist, hochlichtstarke Objektive für das FE-Bajonett (z. B. f/0.95-Festbrennweiten) zu entwerfen. Nun gibt es aber bereits verschiedene Objektive für den FE-Mount, die eben eine derart hohe Lichtstärke aufweisen. Diese Objektive sind übrigens von Drittherstellern (z. B. Zhongyi Mitakon FE 50/0.95, Voigtländer FE 40/1.2 Nokton) entworfen worden.
Zweifelsohne werden die Entwicklungskosten für die Konstruktion der FE-Objektive hoch sein, da diese wohl komplett neu entworfen werden müssen. Man könnte nun meinen, dass sich dieser höhere Entwicklungsaufwand - im Vergleich zu den entsprechenden Konkurrenzobjektiven - in Form einer Anhebung des Verkaufspreises auswirkt. Das ist aber nicht der Fall. Ein entsprechendes Konkurrenzobjektiv der Hersteller Nikon / Canon wird zu ähnlichen Preisen vertrieben. Sofern Canon / Nikon das spiegellose Segment weiterhin ausbauen werden, werden für die Konstruktion der Objektive für die neuen Bajonette ebenfalls höhere Entwicklungskosten anfallen. Gleiches gilt herstellerübergreifend für die Dritthersteller wie Tamron und Sigma. Diesbezüglich wage ich zu behaupten, dass es von diesen Drittherstellern sehr wohl Alternativen für die neuen Bajonette (ZF, RF, FE) geben wird. Das Argument "Verfügbarkeit von günstigeren Drittobjektiven" gilt derzeit übrigens nur für die alten Bajonette Canon EF und Nikon F.
2. Nachteile in Bezug auf die Kompaktheit
Der Umstand des kleineren Bajonettdurchmessers ist für die Konstruktion von Objektiven mit weitwinkligen Brennweiten technisch gesehen nachteilig und erfordert den Bau von größeren Objektiven. Mag sein. Inwieweit wirkt sich dieser theoretische Nachteil in der Praxis tatsächlich aus? Die außerordentliche Kompaktheit des 24/1.4 GM zeigt, dass dieser Umstand wohl kaum derart einschränkend ist. Auch die bisher vorgestellten Objektive für das neue RF- und ZF-Bajonett zeigen, dass hier auch keine kleineren Objektive gebaut werden - obwohl das durch den größeren Bajonettdurchmesser theoretisch möglich sein sollte. Im Telebereich ist dieser theoretische Nachteil ohnehin nicht relevant bzw. vernachlässigbar.
Übrigens: Wenn ich mir das (siehe camerasize.com) so anschaue - ich kann anhand der Abmessungen und der Gewichte keine Tendenz erkennen, als dass sich der kleinere Bajonettdurchmesser bei FE ernsthaft negativ auf die Entwicklung kompakter Objektive auswirken würde. Tamron hat mit dem 28-75/2.8 ein überraschend kompaktes und lichstarkes Standardzoom vorgestellt. Inwieweit man nun bereit ist, Canon zu der Leistung zu gratulieren, dass sie ein solches mit f/2.0 und einem Gewicht von 1,43 Kilogramm entworfen haben, möge jeder für sich selbst entscheiden - ich tue mich jedenfalls schwer damit. Auch beim Vergleich zum Standardzoom mit f/4.0 für das Nikon Z-Bajonett fällt auf, dass dieses - für ein Objektiv mit f/4.0 - bereits relativ groß ist. Wie würde wohl ein entsprechendes Standardzoom mit f/2.8 mit Z-Bajonett aussehen - mit Sicherheit größer. Damit würde es ähnliche Abmessungen wie das FE 24-70/2.8 haben. Auch dies legt also nahe, dass der größere Bajonettdurchmesser offensichtlich kein derart großer Vorteil zu sein scheint.
3. Einbußen bei der Bildqualität
Der kleinere Bajonettdurchmesser könnte nachteilig sein, da der betriebene Aufwand für das Vermeiden von Randabschattungen und Schärfeabfällen - gerade bei der Konstruktion von weitwinkligen - Objektiven größer ist. Sony hat gezeigt, dass sie dies wohl gut im Griff haben. Wieder der Verweis auf das 24/1.4 GM - die Abbildungsleistung dieses weitwinkligen Objektives ist, trotz kompakter Abmessungen, auf einem sehr hohem Niveau.
4. Beschränkung des Angebotes hochlichtstarker Objektive
An verschiedenen Stellen war bereits zu lesen, dass es technisch nicht machbar ist, hochlichtstarke Objektive für das FE-Bajonett (z. B. f/0.95-Festbrennweiten) zu entwerfen. Nun gibt es aber bereits verschiedene Objektive für den FE-Mount, die eben eine derart hohe Lichtstärke aufweisen. Diese Objektive sind übrigens von Drittherstellern (z. B. Zhongyi Mitakon FE 50/0.95, Voigtländer FE 40/1.2 Nokton) entworfen worden.
Was bleibt also übrig, von den hier beschriebenen Nachteilen? Ich kann jedenfalls nicht erkennen, in welcher Form sich daraus in Zukunft ein "Nachsehen" ergeben könnte. Sollte es tatsächlich der Fall sein, dass durch den kleineren Bajonettdurchmesser der Bau einzelner Objektive unmöglich wäre, wäre dies zwar ein Nachteil - von einem "Nachsehen" würde ich aber ganz und gar nicht sprechen. Denn dabei kann es sich aber nur um Spezialobjektive handeln, welche für die große Masse an Fotografen nicht von Belang sein sollten. Nicht jeder Fotograf benötigt beispielsweise ein 17 mm TSE-Objektiv. Aufgrund der bisher gezeigten FE-Objektive - die allesamt eine vergleichbare bzw. zum Teil bessere Abbildungsleistung und Kompaktheit als bei Objektiven des RF- und Z-Systems aufweisen - gehe ich davon aus, dass sich für die Standardobjektive keine Nachteile gegenüber anderen Systemen ergeben werden. Der Vorteil des Sony FE-Systems ist, dass es bei diesem Hersteller nur ein einziges Bajonett gibt. Das gibt zumindest mittel- bis langfristig etwas Sicherheit - gerade jetzt, da andere Hersteller mit Neuausrichtungen teilweise mehrgleisig fahren und derzeit mehrere Bajonette unterhalten. Ob das auf Dauer so sein wird, wage ich zu bezweifeln. Auch die Auswahl an FE-Objektiven kann man größtenteils nicht mehr kritisieren. Es ist eben wie es ist - das Sony FE-System hat sich zweifelsohne in einer relativ kurzen Zeit für viele Fotografen als eine ernsthafte Alternative zu den anderen Systemen entwickelt.
Und bevor mir jemand "Markenblindheit" unterstellen möchte, empfehle ich diesen Beitrag auf meinem Blog zu lesen.
gruß,
flo
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