Frankreich ist ja ein riesiges Land, ich kenne nur einen kleinen Teil im Süden. Was ich gesehen und erlebt habe, war jedenfalls wunderschön. Ob es insgesamt gesehen ein tolles Reiseland ist, kann ich nicht beurteilen.
Als ich im Vorfeld mit meinen Kollegen Reisepläne austauschte, meinten tatsächlich einige, so schön das Land auch sei, ihnen erscheine es momentan zu gefährlich. Mhm. Diese Bedenken hatte ich nicht und auch nach der Rückkehr muss ich sagen, dass solche Ängste doch übertrieben sind. Fast die ganze Reise über bewegten wir uns abseits der Menschenmassen und mieden die großen Städte, nicht aus Angst, sondern weil ich Gedränge, Hektik und Stadtlärm nicht mag; alles, was in den letzten Monaten an Terror über Frankreich hereinbrach, war in meinen Gedanken weit weg. Ich fühlte mich total sicher und glücklich. Dennoch hat sich im Vgl. zu den Vorjahren einiges geändert. In Orange wurde am Eingang zum antiken Theater der Rucksack kontrolliert und das Taschenmesser einbehalten. Im Papstpalast musste man einen ebenfalls die Taschen vorzeigen und eine Schranke wie am Flughafen durchschreiten. In der Fußgängerzone patroullierten bewaffnete Soldaten - dies war eigentlich der einzige Moment, der mich an die Anschläge, Burkini-Diskussion etc. erinnerte.
Was das viel gelobte Essen Frankreichs angeht, teile ich die Begeisterung nicht. Wir waren einmal sehr nobel und für meine Verhältnisse teuer essen, aber es hat mir gar nicht geschmeckt. Das Fleisch (Lamm) war nicht richtig durch, ohne blutig zu sein, und nur mit Überwindung brachte ich es runter. Ein anderes Mal gab es zum Steak eine Soße, die mir nicht schmeckte. Sicherlich sind das individuelle Vorlieben und Glückstreffer, welches Lokal man erwischt, aber mir war es lieber, im Ferienhäuschen selbst zu kochen und dafür die am Markt eingekauften regionalen Produkte zu verwenden. Was allerdings immer und überall bestens gemundet hat, war der Wein.
Nr. 3: Weinstock im Frühjahr