Ich hatte die Canon EOS 70D und danach auch noch die 7D Mark II benutzt. Nach meinem Wechsel zu Fuji kann ich schon eine Aussage dazu machen, auch wenn das meine persönlichen Eindrücke sind und diese nicht auf irgend welche Testcharts beruhen.
Aktuell nutze ich die X-T5 und man muss auch dazu sagen, dass zwischen der 70D / 7D II und den X-T4 / X-T5 auch ein großer technischer Fortschritt liegt. Die 70D wurde 2013 in den Markt eingeführt, die 7D II 2014. Dagegen gehören die X-T4 (2020) und X-T5 (2022) zu den aktuellsten Modelle von Fuji.
Wenn man dieses also miteindner vergleichen möchte, dann ist schon alleine der technische Unterschied erkennbar. DLSR Technik mit optischen Sucher, gegen DSLM mit EVF. Auch die AF Technik ist unterschiedlich genauso wie die Verarbeitung der Daten durch die Prozessoren. ISO und Rauschverhalten sind auf Grund der Unterschiede von Canon und Fuji nicht 1:1 vergleichbar, aber das Thema dazu gab es ja schon, dass Fuji da andere ISO Paramter hat wie Canon.
Also kann man da als einfacher Nutzer nur sehr subjektiv an so einen Vergleich heran gehen.
Wenn ich also Bilder von meiner alten 70D mit Bilder von der X-T4 / X-T5 vergleiche, dann fällt vor allem auf, dass das Rauschen bei ISO-Werten über 800, bei Fuji viel besser sind. Bei der 70D / 7D II war für mich die Schmerzgrenze bei 1.000 bis 1.200. Bei Fuji kann ich gut mit 1.600 arbeiten und meine Schmerzgrenze liegt hier bei 3.200. Das ist rein von den Zahlen her gesehen schon große Unterschiede, aber wie gesagt, man kann die ISO-Werte Canon zu Fuji nicht 1:1 gleichsetzen.
Was die Dynamik angeht, so sehe ich hier die größten Unterschiede zu gunsten Fujis. Ich führe das natürlich darauf zurück dass die Kameras von Fuji 7-9 Jahre technische Weiterentwicklung erlebt haben und wenn man sie mit aktuellen Canonkameras sicherlich keine solche gravierenden Unterschiede aufweisen würden.
Keine Frage die 70D / 7D II sind noch immer gute Kameras und machen immer noch gute Bilder. Aber warum möchte man denn wechseln? Bei mir war der Grund hierfür, dass ich mich bei Fuji wohler fühle, was das Konzept angeht, die Produktvielfalt und auch den Umstand, dass Fuji insgesamt das umfangreichere Portfolio im APS-C Segment bietet. Das hat Canon einfach nicht, die sind voll und ganz auf KB und das R-System fokussiert und die "neuen" R-Modelle mit APS-C sind nur Lückenfüller. Es gibt noch kein ausreichendes Objektivkonzept für APS-C und die RF Objektive können zwar genutzt werden, sind aber groß, schwer und teuer. Wenn das so läuft die das M-System, dann wird das genauso stiefmütterlich behandelt und sowas gibt es eben nicht bei Fuji.
Es ist egal ob es die Vielfalt an Kameras ist, oder die nativen Objektive bei Fuji, hier wird jeder fündig und das in einem System, dass aktuell gehalten wird und auch immer wieder neues dazu kommt. Auch ist das Angebot an Objetiven von Drittherstellern enorm gewachsen und wenn ich da an das M-System von Canon denke, da würden die nur davon träumen ( bzw. haben sie immer davon geträumt). Es wird von Canon immer hervor gehoben, dass man ja mit dem passenden RF-EF Adapter sämtliche alten EF und EF-S Objektive aus dem DSLR Angebot weiter nutzen kann, das ist korrekt. Aber wenn man mal ehrlich ist, die Objektive werden deswegen auch nicht jünger. Es ist ein Krückstock für eine Übergangszeit bei der Einführung eines neuen Systems, aber die R-Reihe ist ja inzwischen auch schon 4 Jahre alt und dafür gibt es genügend RF Objektive (wenn auch sehr teuer) um ohne Adapter auszukommen (es gibt inzwischen 30 RF Objektive!) Das war aber im APS-C Bereich, vor allem im M-System, nie so der Fall, da hat man in von 2012 (EOS M) bis 2019 (EOS M6 II) gerade einmal 8 native Objektive herausgebracht. (also nochmal zusammengefasst: R-System 4 Jahre: 30 Objetive, M-System 7 Jahre: 8 Objektive)
Mein Grund zu wechseln war einfach, dass ich das Gefühl habe, bei Fuji zukunftssicher untergebracht bin, weil ich bei APS-C bleiben wollte und nie den Wunsch gehegt habe zu KB zu wechseln, das ist ganz wichtig.
Ganz kalr, wer von der 70D zu Fuji wechselt wird schon einen erkennbaren, positiven Unterschied in Dynamik und Rauschen feststellen. Auch in allen anderen technischen Bereichen ist da der technische Fortschritt deutlich erkennbar.
Was mich z.B. positiv überrascht hat, war die sehr hochwertige und gute Verarbeitung der Fujiobjektive. Wenn ich da an meine Canonobjektive zurückdenke, so sind das enorme Unterschiede, allein wenn man sie in die Hand nimmt, da könnte sich Canon mal was abschauen. Das ist jetzt nur das haptische, aber auch optisch haben mich die Fujiobjektive sehr schnell überzeugt. Auch ganz banales wie z.B. die Abdeckungen von Anschlüssen und Steckern an den Kameras ist bei Fuji viel wertiger und kommt einem bei Canon im Vergleich richtig billig vor. Aber das sind nur ganz subjektive Eindrücke und eine Sache des persönlciehn Geschmacks.
Sorry für diesen langen Beitrag.