Disclaimer : die Zitierten mögen sich nicht ausschliesslich persönlich angesprochen fühlen, das, was gleich kommt, gilt auch für alle anderen, die gerade mitfeiern ... Ja ! Diese Meckerpötte ! Gebt es ihnen ! Die machen sich eh nur wichtig und feiern sich, weil sie so geil sind. Geil, dass du dich traust ...
Noch was : Ich verdiene mit Bildern mein Geld. Ich mach das, was die Kunden wünschen. Ich spiel auch gern rum und versuch, denen das unterzujubeln. Ist ein verflixt schmaler Grad. Und ofenmässig offenblendiges 'Freistellen' gehört zu den Sachen, die bei grossen Kunden definitv nicht unterzubekommen sind. Nicht einmal bei Makeup für um die Augen drumrum. Und auch bei der Vermarktung von Wimpernkrams wollen die immer noch das dazugehörige Auge haben. Von vorne bis hinten. Schluss mit der 'Ofen'blende. Schlagartig.
Mach ich Bilder 'für privat' ist auch das wie ein Kundenauftrag. Bei dem ich allerdings deutlich mehr Spielraum haben und auch mal was ausprobiere.
[...]
Zu den Meckerern:
Hat Euch Mami nicht gesagt, dass wenn man nichts Gutes zu sagen hat, einfach nichts sagen soll?
Würdet Ihr etwa jemanden auch so im realen Leben ansprechen? Pfui!
ad 1 ) Es gibt einen Unterschied zwischen 'meckern' und Ratschläge geben, die dem Gegenüber eventuell nicht ganz schmecken. Hinter ersterem steckt Bockigkeit, hinter letzterem in der Regel Erfahrung.
Und : Meine Ma hat mir auch mit auf den Weg gegeben :
Hör dir an, was Leute sagen, die was von ihrer Sache verstehen und denk drüber nach oder mach es erst einmal selber, bevor du gegenanargumentierst.
Das nennt sich dann Respekt. Hinter einen Aufruf des Erzürnens ein '
Pfui' zu setzen zeigt mir, dass da Respekt offensichtlich versäumt wurde.
Andererseits zeigt es aber auch, dass sich mit der Thematik auseinandergesetzt wird. Das erhöht eventuell die Chance, dass etwas hängenbleibt. Damit wäre ein kleiner Erfolg erreicht. Das freut mich.
ad 2 ) Es gibt einen Unterschied vom 'realen Leben' wie es sich der unbekümmerte Forumsuser vorstellt und dem Leben, wie es sich in der Realität tatsächlich zuträgt. Fotografie ist kein Zuckerschlecken. Meine Praktis und Assis bekommen Kritik ungebremst und deutlich ; anders bleibt das nicht tief genug hängen. Jemand, der Assi sein möchte, sollte sich da ein dickes Fell zulegen und vor allem seinen Grips einschalten. Durch die Schule bin ich selber auch gegangen und es hat funktioniert.
Der Ton im echten Leben ist meistens nicht zärtlich hauchend mit viel Bittebittekönntestdueventuellvielleichtwennsdichnichtstört, vor allem wenns a ) zügig gehen muss und b ) ein Zappeln und Rumprobieren und Ausschuss produzieren sofort Geld kostet bzw. kosten wird im Ernstfall. Wenn das die Vierstelligkeit überschreitet wird das auch richtig ärgerlich.
c) Der TO hat selber Zweifel an der Qualität seines Bildes. Das schreit nicht nach einem
Oh, das hast Du aber fein gemacht. Dafür gibt es ein Leckerli und wenn das nächste Mal sowas kommt, dann könntest Du doch vielleicht ... aber die Offenblende, die ist toll. Ist sie nicht. Im Gegenteil, das ging richtig in die Wicken. Mit Anlauf und aus Unwissenheit.
Exkurs : 'Freistellen'
Heute : Aus dem echten Leben.
Klar stellen wir auch 'frei', um im Jargon zu bleiben. Mit Licht oder dem richtigen Hintergrund. Vor allem aber mit Licht.
Mal eine Vogue oder Elle oder Zoo oder Deutsch oder Sleek oder sonstwas von den teureren Magazinen geschnappt und die 'freien' Strecken im hinteren Teil genauer untersuchen. Da gibt das häufig was 'freigestelltes' zu sehen.
Aber seltsam seltsam, sind da Nase und Hals und Ohren deutlich als solche zu erkennen und kein verschwommener Brei. Ruhig auch bei den grossen Modelagenturen reinschnüffeln, was da für Bilder stehen. Und ich meine nicht diesen Krampf von Möchtegern-Star-Und-Sternchen-Kartei. Ich mein die echten Agenturen ( Dafür wissen die Models von denen dann aber auch, auf was die sich einlassen. Und vor allem beherrschen die ihre Mimik und können sich so bewegen, dass das nicht von vornherein aussieht wie vom Titelblatt des D&W-Kataloges - die gucken ganz bewusst 'billig', weil sie es draufhaben und nicht mit 'sexy' vertauschen - anderer Themenbereich ). An deren Sedcards sollte man sich orientieren, wenn man den Riesenbereich der Portraitfotografie für sich gewinnen möchte.
Und
Huch ! Da ist ja entweder nur der klassische Studiokarton oder der Hintergrund ist ja richtig zu sehen !
Donnerlittchen aber auch ! Sag bloss ...
Weil der Hintergrund entweder einfach nicht erfoderlich ist oder aber das Model stützt und die Gesamtaussage des Bildes ( der Komposition ) unterstreicht. Mit dem Suchen - oder moderndeutsch 'scouten' - verdient ein ganzer Berufszweig sein Geld. Gar nicht mal wenig. Nicht gewusst ? Dann wieder was dazugelernt. Der Hintergrund ist immens wichtig. Wer den aber
'freistellt', weil die Bäume dann da weg sind und der Blick aufs Gesicht glenkt wird - Tschuldigung Leute, ihr habt definitv die falsche location.
Ja, aber, DA ist der doch auch so schön crèmig mit viel Bokeh am absaufen.
Richtig erkannt. Der ist elend weit weg, damit er nicht nervt.
Ich konzentrier mich lieber auf den Gesichtsausdruck des Models und nicht auf einen kleinen grünen nahezu unsichtbaren Punkt irgendwo unten links in der Ecke. Den seh ich nämlich nicht mehr so wie früher einfach so ( als das bei Nikon noch rot und richtig grün leuchtete, oben rechts und nicht alles im gleichen Farbton war und dazu noch winzig klein ) und muss da gezielt hingucken. Und achte auch nicht auf ein zappelndes Messfeld, wenn die Kiste im 3D-Tracking vor sich hinarbeitet. Die Schärfe kann einz a sitzen und das Gesicht im Bild hat die Augen zu, weil man den Moment des Wimpernzuckens beim Blick auf diesen Schärfeindikator verpeilt hat ? Oder schau :
Eine gestochen scharfe Nasennspitze ! Und Poren ! Wow. Richtigen Mist prodiziert. Weil man die kleine Kopfbewegung nach hinten nicht mitbekommen oder gar selber gemacht hat ?
Daher Blende dicht. Reicht immer noch. Und sieht auch besser aus, weil die Optik nämlich ihr technisch erreichbares Maximum ausspielen darf.
Hier wird doch alle Naselang mit dem DOF-Rechner rumgefuchtelt und wie toll das ist und auch für unterwegs und so ? Dann verinnerlicht einfach mal, was der so ausspuckt und setzt das an einem Gesicht an. Schwuppdiwupp wird man feststellen, dass 5 cm nicht mehr als ein ganz ganz knappes Höschen sind.
Klar, künstlerischer Aspekt, Stilmittel bla bla bla ... dann ist das hier ja ein Kunststudenten- und kein Technikforum, aus dem alle 'lernen' wollen von den 'Profis', wie es funktioniert ? Nun denn ...
Dazu gibt's massig Megapixel, dann kann man alles, was nicht nach Kopf aussieht, auch gut wieder wegschneiden.
DAS erklär mal dem Kunden der gerne danebensteht, wenn das Bild auf dem Rechner auftaucht
Och nee, das ist nicht so wild, dass das Gesicht da so verloren irgendwo im Bild rumparkt, das holen wir in der Post schon ran 
Und wenn du sowas dem Typen in der Post gibst, der schmeisst sich weg für seine 125 Euro netto die Stunde.
Wie ein Art Director dann reagiert, falls da nicht noch ganz ganz viel Text übers Cover soll, das möcht ich mir lieber nicht ausmalen. So klein kann kein Loch sein, in das man in dem Moment verschwinden möchte.
NEIN verdammt. Geht näher ran. Nur, weil die Kisten die Möglichkeiten bieten, heisst das noch lange nicht, ohne Idee rumzuknipsen und das anschliessend so hinzubiegen, wie man das aus den Hochglanzmagazinen nacheifern will. Was man da im engen Anschnitt auf der Seite sieht, das kommt zu 98% auch so aus der Kamera. ( Und dabei könnte man aus 60MP ja so dolle 'croppen' könnte man da ...

)
'Croppen' hat was mit Angst zu tun. Der Angst des Typen mit dem schwarzen Kasten, den er der holden Hübschen da am liebsten bis zu den Mandeln schieben möchte, sich aber wie ein Pubertierender nicht traut anzusprechen. Daher lieber verstohlen aus der Ferne und nachher ...
Edith hat noch was : Ein Sensor hat eine feste Fläche. Die sollte nach allen Regeln der Kunst auch genutzt werden. Vollständig. Wenn ich nachher aus den 24x36 oder 45x60mm was quadratisches haben will, dann wird die dafür erforderliche Fläche genutzt. Ganz.
Ja, und warum habt ihr alle diese 1.4er Klötze und diese geilen Kameras ?
Ganz einfach : Weil das Glas der Optiken von einer herausragenden Qualität ist. Weil die Verarbeitung sowohl der Optik als auch der Kamera so ist, dass das auch mal einen heftigen Schlag abkann, ohne gleich als Puzzle auf dem Boden zu enden.
Bei Reportage in zweifelhaften Gebieten, weil es den verräterischen Blitz spart. Ist heutzutage mit ISO-Fähigkeiten jenseits von gut und böse eigentlich kein Argument mehr, welches das eigentlich überflüssige Gewicht rechtfertigt.
Weil der Kunde Qualität erwartet. Die beste, die er bekommen kann. Soll er haben. Dafür finanziert er mir den Krempel ja.