Fausto
Themenersteller
Hallo zusammen,
bevor ich zu meiner eigentlichen Frage(nsammlung) komme, möchte ich euch ein Bisschen was zum Hintergrund schreiben: Ich nutze derzeit viel und gerne eine Spiegellose (Panasonic GF1), denke aber ernsthaft über den Wechsel zu einem DSLR-System nach. Das hat drei Hauptgründe:
1. An der GF1 fehlt mir ein Sucher (der, den es gäbe ist weder schön, noch praktisch, noch besonders gut und schon gar nicht preiswert). Fotographieren bei hellem Tageslicht und manuelles Fokussieren sind über das Display nur schwer möglich. Die Alternativen im mFT-System mit eingebautem Sucher gefallen mir alle aus unterschiedlichen Gründen nicht so besonders.
2. AF-Tracking war mir zu Beginn nicht wichtig gewesen, vor einiger Zeit ist allerdings mein Sohn zur Welt gekommen (und damit automatisch zum Hauptmotiv geworden) und der kennt nur eine Geschwindigkeit, nämlich Vollgas. Da kommt die GF1 nicht mit - genausowenig wie alle anderen Spiegellosen, die ich bisher in der Hand hatte.
3. High-ISO: Gerade in den Wintermonaten entstehen viele meiner Bilder in mäßig beleuchteten Innenräumen. Da kommt die GF1 schnell an ihre Grenzen (ISO 800 geht noch, darüber wird's unschön). Das Angebot an Blitzgeräten und vor allem -fernauslösern (ein ordentlicher Blitz fest auf der GF1 ist eher unergonomisch) für mFT ist leider noch recht überschaubar.
Ich glaube, alle drei der o.g. Probleme bekomme ich mit einer DSLR auf Dauer besser in den Griff. Einziger Nachteil: Das System wird definitiv deutlich größer und schwerer. Also denke ich mir, wenn schon groß und schwer, dann gleich richtig... eine Kleinbild/Vollformat/FX soll her. Dabei spielt zugegebenermaßen das Habenwollen eine größere Rolle als das Brauchen. Die Gerüchte um eine mögliche D600 kommen mir da sehr gelegen. Die D7000 gefällt mir vom Handling her sehr gut. Wenn die D600 ähnlich werden sollte, nur halt mit größerem Sucher und FX-Sensor, wäre das für mich perfekt.
Nun zur eigentlichen Frage: Neue Kamera, anderes System, das heißt auch neue Objektive. Und da Vorfreude ja bekanntlich die schönste Freude ist, habe ich die letzten Wochen intensiv über Objektive für Nikon FX informiert, viele Bilder angesehen und mir überlegt, welche Zusammenstellung für mich passen könnte. Das Gesamtbudget für Objektive liegt bei max. 3.000€, lieber aber weniger.
Bisher habe ich an mFT das 20mm/1.7 als Allrounder, das 45mm/2.8 als Portrait-, Macro- und Tele-Objektiv und ein adaptiertes manuelles 50mm/1.4 zum Spielen (hauptsächlich ebenfalls Portraits).
Für das neue System stelle ich mir folgendes vor:
1 lichtstarke Normal-Festbrennweite im Bereich 35-50mm
2 lichtstarkes Portrait-Objektiv 80-100mm
3 Standardzoom (ausdrücklicher Wunsch meiner Finanzministerin)
Schön, aber kein Muss wären zusätzlich
4 Ultraweitwinkel (um mit dieser Perspektive mal zu spielen)
5 Telezoom (für Zoo und so)
6 Macro (mache ich im Moment selten, aber schön, wenn's geht)
zu 1) Mit dem Blickwinkel meines 20mm/1.7 bin ich sehr zufrieden, in der Diagonale entspräche das einem 40mm an FX, das es nicht gibt. Aufgrund des abweichenden Sensor-Seitenverhältnisses (4:3 vs 3:2) entspricht der vertikale Blickwinkel aber eher einem 35mm an FX (was dann einen entsprechend weiteren horizontalen Blickwinkel hätte).
Insofern wäre das 35mm/1.4g eigentlich mein Favorit... schade nur, dass es das Budget so heftig strapaziert. Das 35mm/2 gäbe es zwar auch noch, dem fehlt aber entschieden der sex appeal seines großen Bruders und dem ebenfalls exzellenten Samyang 35mm/1.4 fehlt leider der Autofokus. Blieben als vernünftige Alternative die beiden nifty fifties 1.4g und 1.8g, bei denen aber fraglich ist, ob sie zusätzlich zu einem 85er so übermäßig sinnvoll wären.
zu 2) Womit ich (mehr oder weniger) elegant zum Thema Portrait übergeleitet hätte. Traumlinse hier wäre das 85mm/1.4g (gleicher vertikaler Bildwinkel wie mein 45er). Da ich die 1.4er-Lichtstärke aber wohl bei dieser Brennweite nicht unbedingt brauche (was auch gegen das Sigma 85mm/1.4 spricht), bleibt das 85mm/1.8g als ansprechende Vernunftlösung.
Da ich Bedenken habe, ob 50mm und 85mm nicht doch ein Bisschen sehr nah beieinander liegen, könnte ich mir auch das 105mm/2.8 vr als Portraitlinse mit den zusätzlichen Vorteilen schneller Autofokus, VR, Macro (Bonuspunkt 6, s.o.) und Traum-Bokeh vorstellen. Leider ist es im Vergleich zum 85mm/1.8g größer, deutlich schwerer, teurer und m.E. bei Portraits jeweils ein kleines Bisschen weniger scharf, weniger kontrastreich und weniger knackig was die Farben angeht.
zu 3) Das 24-70mm/2.8 ist exzellent, fällt aber für mich aus. Nicht weil es groß, schwer und teuer ist, sondern weil mir die 70mm am langen Ende einfach zu kurz sind für ein Ständigdrauf. Das neue 24-85mm/3.5-4.5 vr käme vom Brennweitenbereich gerade so hin, ist klein, leicht, günstig und gefällt mir Bokeh-technisch von allen Varianten "unterhalb" des 24-70 am besten. Beim 24-120mm/4 vr kann ich keinen Unterschied dem 24-85 ggü. erkennen, der den Aufpreis rechtfertigen würde... wo mir 85mm zu kurz sind, sind mir 120mm mit hoher Wahrscheinlichkeit immernoch zu kurz. Bliebe das 28-300mm/3.5-5.6 vr, für das der Bonuspunkt 5 (s.o.) spricht, allerdings ist es am kurzen Ende länger als die Übrigen und erfordert wohl die größte Kompromissbereitschaft in Sachen Bildqualität... fragt sich halt, wie gut ist gut genug?
Soweit die Pflicht, nun zur Kür:
zu 4) Gute (Ultra-)Weitwinkel sind groß, schwer und teuer... nur mal zum Spielen eigentlich ungeeignet. Als einzig günstige Lösung ist mir das Samyang 14mm/2.8 bekannt. Auf Autofokus kann ich hierbei verzichten, die Verzeichnung lässt sich korrigieren und Angst die Fokusskala selbst zu justieren habe ich auch nicht. Als Einstieg in die Ultraweitwinkel-Welt kann ich mir dieses Objektiv also sehr gut vorstellen, wenn das Ganze zur Sucht werden sollte, kann ich später ggf. immernoch nachlegen.
zu 5) Lichtstärke ist mir hier weniger wichtig als Brennweite. Wenn es also nicht das 28-300mm werden sollte, schwebt mir hier das Tamron 70-300mm/4-5.6 vc vor. Gut und günstig, das muss reichen.
zu 6) Wenn die Kombination 50mm/105mm den Zuschlag erhalten sollte, schön, ansonsten könnte ich mir eher eine Lösung mit Kenko Zwischenringen oder Raynox Vorsatz in Kombination mit dem 85mm/1.8g oder Telezoom vorstellen anstatt ein extra Objektiv für Makros anzuschaffen (es sei denn ich finde irgendwo ein günstiges gebrauchtes Nikkor 200mm/4... aber da kann ich wohl genauso gut Lotto spielen gehen).
Ich freue mich auf eure Meinungen und Kommentare, welche Zusammenstellung sinnvoll ist oder nicht und warum. Vielleicht habe ich ja auch noch was übersehen oder ihr habt weitere gute Ideen, auf die ich noch gar nicht gekommen bin.
Gruß
Fabian
bevor ich zu meiner eigentlichen Frage(nsammlung) komme, möchte ich euch ein Bisschen was zum Hintergrund schreiben: Ich nutze derzeit viel und gerne eine Spiegellose (Panasonic GF1), denke aber ernsthaft über den Wechsel zu einem DSLR-System nach. Das hat drei Hauptgründe:
1. An der GF1 fehlt mir ein Sucher (der, den es gäbe ist weder schön, noch praktisch, noch besonders gut und schon gar nicht preiswert). Fotographieren bei hellem Tageslicht und manuelles Fokussieren sind über das Display nur schwer möglich. Die Alternativen im mFT-System mit eingebautem Sucher gefallen mir alle aus unterschiedlichen Gründen nicht so besonders.
2. AF-Tracking war mir zu Beginn nicht wichtig gewesen, vor einiger Zeit ist allerdings mein Sohn zur Welt gekommen (und damit automatisch zum Hauptmotiv geworden) und der kennt nur eine Geschwindigkeit, nämlich Vollgas. Da kommt die GF1 nicht mit - genausowenig wie alle anderen Spiegellosen, die ich bisher in der Hand hatte.
3. High-ISO: Gerade in den Wintermonaten entstehen viele meiner Bilder in mäßig beleuchteten Innenräumen. Da kommt die GF1 schnell an ihre Grenzen (ISO 800 geht noch, darüber wird's unschön). Das Angebot an Blitzgeräten und vor allem -fernauslösern (ein ordentlicher Blitz fest auf der GF1 ist eher unergonomisch) für mFT ist leider noch recht überschaubar.
Ich glaube, alle drei der o.g. Probleme bekomme ich mit einer DSLR auf Dauer besser in den Griff. Einziger Nachteil: Das System wird definitiv deutlich größer und schwerer. Also denke ich mir, wenn schon groß und schwer, dann gleich richtig... eine Kleinbild/Vollformat/FX soll her. Dabei spielt zugegebenermaßen das Habenwollen eine größere Rolle als das Brauchen. Die Gerüchte um eine mögliche D600 kommen mir da sehr gelegen. Die D7000 gefällt mir vom Handling her sehr gut. Wenn die D600 ähnlich werden sollte, nur halt mit größerem Sucher und FX-Sensor, wäre das für mich perfekt.
Nun zur eigentlichen Frage: Neue Kamera, anderes System, das heißt auch neue Objektive. Und da Vorfreude ja bekanntlich die schönste Freude ist, habe ich die letzten Wochen intensiv über Objektive für Nikon FX informiert, viele Bilder angesehen und mir überlegt, welche Zusammenstellung für mich passen könnte. Das Gesamtbudget für Objektive liegt bei max. 3.000€, lieber aber weniger.
Bisher habe ich an mFT das 20mm/1.7 als Allrounder, das 45mm/2.8 als Portrait-, Macro- und Tele-Objektiv und ein adaptiertes manuelles 50mm/1.4 zum Spielen (hauptsächlich ebenfalls Portraits).
Für das neue System stelle ich mir folgendes vor:
1 lichtstarke Normal-Festbrennweite im Bereich 35-50mm
2 lichtstarkes Portrait-Objektiv 80-100mm
3 Standardzoom (ausdrücklicher Wunsch meiner Finanzministerin)
Schön, aber kein Muss wären zusätzlich
4 Ultraweitwinkel (um mit dieser Perspektive mal zu spielen)
5 Telezoom (für Zoo und so)
6 Macro (mache ich im Moment selten, aber schön, wenn's geht)
zu 1) Mit dem Blickwinkel meines 20mm/1.7 bin ich sehr zufrieden, in der Diagonale entspräche das einem 40mm an FX, das es nicht gibt. Aufgrund des abweichenden Sensor-Seitenverhältnisses (4:3 vs 3:2) entspricht der vertikale Blickwinkel aber eher einem 35mm an FX (was dann einen entsprechend weiteren horizontalen Blickwinkel hätte).
Insofern wäre das 35mm/1.4g eigentlich mein Favorit... schade nur, dass es das Budget so heftig strapaziert. Das 35mm/2 gäbe es zwar auch noch, dem fehlt aber entschieden der sex appeal seines großen Bruders und dem ebenfalls exzellenten Samyang 35mm/1.4 fehlt leider der Autofokus. Blieben als vernünftige Alternative die beiden nifty fifties 1.4g und 1.8g, bei denen aber fraglich ist, ob sie zusätzlich zu einem 85er so übermäßig sinnvoll wären.
zu 2) Womit ich (mehr oder weniger) elegant zum Thema Portrait übergeleitet hätte. Traumlinse hier wäre das 85mm/1.4g (gleicher vertikaler Bildwinkel wie mein 45er). Da ich die 1.4er-Lichtstärke aber wohl bei dieser Brennweite nicht unbedingt brauche (was auch gegen das Sigma 85mm/1.4 spricht), bleibt das 85mm/1.8g als ansprechende Vernunftlösung.
Da ich Bedenken habe, ob 50mm und 85mm nicht doch ein Bisschen sehr nah beieinander liegen, könnte ich mir auch das 105mm/2.8 vr als Portraitlinse mit den zusätzlichen Vorteilen schneller Autofokus, VR, Macro (Bonuspunkt 6, s.o.) und Traum-Bokeh vorstellen. Leider ist es im Vergleich zum 85mm/1.8g größer, deutlich schwerer, teurer und m.E. bei Portraits jeweils ein kleines Bisschen weniger scharf, weniger kontrastreich und weniger knackig was die Farben angeht.
zu 3) Das 24-70mm/2.8 ist exzellent, fällt aber für mich aus. Nicht weil es groß, schwer und teuer ist, sondern weil mir die 70mm am langen Ende einfach zu kurz sind für ein Ständigdrauf. Das neue 24-85mm/3.5-4.5 vr käme vom Brennweitenbereich gerade so hin, ist klein, leicht, günstig und gefällt mir Bokeh-technisch von allen Varianten "unterhalb" des 24-70 am besten. Beim 24-120mm/4 vr kann ich keinen Unterschied dem 24-85 ggü. erkennen, der den Aufpreis rechtfertigen würde... wo mir 85mm zu kurz sind, sind mir 120mm mit hoher Wahrscheinlichkeit immernoch zu kurz. Bliebe das 28-300mm/3.5-5.6 vr, für das der Bonuspunkt 5 (s.o.) spricht, allerdings ist es am kurzen Ende länger als die Übrigen und erfordert wohl die größte Kompromissbereitschaft in Sachen Bildqualität... fragt sich halt, wie gut ist gut genug?
Soweit die Pflicht, nun zur Kür:
zu 4) Gute (Ultra-)Weitwinkel sind groß, schwer und teuer... nur mal zum Spielen eigentlich ungeeignet. Als einzig günstige Lösung ist mir das Samyang 14mm/2.8 bekannt. Auf Autofokus kann ich hierbei verzichten, die Verzeichnung lässt sich korrigieren und Angst die Fokusskala selbst zu justieren habe ich auch nicht. Als Einstieg in die Ultraweitwinkel-Welt kann ich mir dieses Objektiv also sehr gut vorstellen, wenn das Ganze zur Sucht werden sollte, kann ich später ggf. immernoch nachlegen.
zu 5) Lichtstärke ist mir hier weniger wichtig als Brennweite. Wenn es also nicht das 28-300mm werden sollte, schwebt mir hier das Tamron 70-300mm/4-5.6 vc vor. Gut und günstig, das muss reichen.
zu 6) Wenn die Kombination 50mm/105mm den Zuschlag erhalten sollte, schön, ansonsten könnte ich mir eher eine Lösung mit Kenko Zwischenringen oder Raynox Vorsatz in Kombination mit dem 85mm/1.8g oder Telezoom vorstellen anstatt ein extra Objektiv für Makros anzuschaffen (es sei denn ich finde irgendwo ein günstiges gebrauchtes Nikkor 200mm/4... aber da kann ich wohl genauso gut Lotto spielen gehen).
Ich freue mich auf eure Meinungen und Kommentare, welche Zusammenstellung sinnvoll ist oder nicht und warum. Vielleicht habe ich ja auch noch was übersehen oder ihr habt weitere gute Ideen, auf die ich noch gar nicht gekommen bin.
Gruß
Fabian