Respekt vor alten Kameras

[LWillms]

in Braunschweig der Firmensitz und die Fabrikation von Vogtländer

Voigtländer!
Mit "i"

 

[Niko N]

Huch, ich hab da ja auch noch ein Bild meiner beiden Preziosen.

 

[LWillms]

Hoffentlich wird's bald wieder früher.

Gleich nach Mitternacht ist es wieder ganz früh.
Allerdings wirds dann unerbittlich immer wenige früh.

 

[Niko N]

Gleich nach Mitternacht ist es wieder ganz früh.

Mitternacht? Du meinst sicher Mittelformat.

 

[LWillms]

Und wenn die nächste Kamerageneration über künstliche Intelligenz verfügt, dann braucht man den Dussel dahinter auch nicht mehr. Sie sucht sich dann selbst die Motive aus und knipst von selbst.

Schaunse mal bei Canon.com nach Überwachungskameras.
Da könnteste sowas finden.

 

[rotfl_de]

meiner auch
Ich hatte die Version mit dem Lichtschachtsucher. Ein Bild von der Kamera habe ich leider nicht...

VG Dierk

Ein sehr interessanter Bericht. Ich hab hier seit Jahren eine geschenkte Edixa Reflex C mit Prismensucher in der Vitrine und bin grad erst darauf gekommen, daß man den ja abnehmen kann. Fotos davon kommen noch. Nächster Kauf: ein Lichtschacht dafür. Die Methode Kamera vorm Bauch praktiziere ich auch mit meiner Sony RX100 M2/M3 gerne. Kaum einer merkt, was da eigentlich grad passiert.

 

[Stotterfritz]

Voigtländer!
Mit "i"

Wer Fehler findet, darf sie behalten.

 

[dierk]

1996 habe ich die Russische Horizon 202 mit 24x58mm auf dem Fotoflohmarkt in Hamburg gekauft. Der Flohmarkt war vor genau einer Woche wieder, wäre sicher für viele hier DIE Fundgrube gewesen
Das Objektiv dreht sich bei der Aufnahme und der Film liegt hinten auf einer der Brennweite entsprechenden runden Führung.
Die Kamera ist sehr klein und handlich und so für Panoramen auch von bewegten Motiven sehr gut geeignet. Das ergibt aber z.B. bei Architektur eine starke runde Verzeichnung wie bei allen drehenden Objektiven - oder, wenn man mit dem Handy ein Pano macht und das Handy dabei natürlich dreht.
Im Gegensatz zu einer 6x12 oder 6x17cm. Die Hasselblad oder Fuji XPan wäre noch eine Alternative - aber zu einem x-fachen Preis.
Hier sind mehr Details dazu.
VG Dierk

... ...

 

[dierk]

da ich einige unterschiedliche Beispiele zeigen möchte hier in einem extra Beitrag
das 2. Bild zeigt, dass man schnell bei der Drehung die Sonne mit erwischen kann - oder im 3. Bild die Finger mit drauf hat
Die Kühe (Markt in Wedel) sind mit Ilford Delta 100 gemacht,
bei dem Wolkenbild aus Farbnegativ kann es sein, dass sich bei der Entwicklung oben die Perforation durch unterschiedliche Vermischung leider etwas abgebildet hat
VG Dierk

... ...

...

oder extrem bewegtes


und aus zwei Aufnahmen nachträglich zusammen gesetzt ergibt 180° und mehr

 

[LWillms]

während Canon sämtliche mechanischen Verbindungen zwischen Kamera und Objektiv kappte und alles nur noch elektrisch steuerte. Auch die Blende.

Alle Mechanik ist von übel, sag ich immer. Oder seit meiner Zeit bei einem Computerhersteller.

 

[rotfl_de]

 

[Steff_N]

Klasse Bild.
Kann man sowas auch digital erzeugen?

ja

 

[heuermat]

Digital erzeugtes Filmkorn wirkt nur selten überzeugend. Analoges Filmkorn wirkt immer auf seine eigene Art ("Blow Up") - nur ist das eben analog. Hier am PC ließe sich allenfalls ein Scan anschauen, der wieder aus Pixeln besteht.

 

[entropist]

Eine einfache Möglichkeit einem Bild den typisch unperfekten Analoglook zu verleihen existiert also nicht?
Digitalfotografie ist aus meiner Sicht immer auch das Streben nach bestmöglicher Qualität bzgl. technischer Werte, aka. Perfektion.
Was man hier im Forum an Scans von analogem Filmmaterial sieht wirkt aber "anders".

 

[LWillms]

Wer Fehler findet, darf sie behalten.

Danke für die freundliche Erlaubnis!

 

[Steff_N]

Eine einfache Möglichkeit einem Bild den typisch unperfekten Analoglook zu verleihen existiert also nicht?

Naja, die Überstrahlung älterer Objektive und teilweise des Filmmaterials, lässt sich mit Filter, Blackmist etc. und negativer Klarheit in der post, bewerkstelligen. Tonwertkurven kann man verbiegen. Was ganz wichtig ist, ausgefressene Lichter sind bei analogen Aufnahmen nur bei stark gepushtem Film vorhanden. Bei Bildern wie dem gezeigten, leicht unterbelichten, und auf die Lichter achten. Einfach ist das nicht. Man muss schon wissen was man tut.

 

[dierk]

Klasse Bild.
Kann man sowas auch digital erzeugen?

danke!
es kommt darauf an, was du mit "so was" meinst?

Das Motiv mit einer Auflösung für Bildschirme (ganz zu schweigen von Handys) kann man sicher heute auch z.B. mit dem Handy machen. Ob es aber dies Bild wird, möchte ich bezweifeln. Es gibt sicher zunehmend auf KI basierte Möglichkeiten, den Bildern eine analoge Anmutung zu geben. Ob die vergleichbar sein wird, bleibt abzuwarten.

Hier ein Bild vom gleichen Ort, ein Lavafeld auf La Palma, und der Kamera Gandolfi Variant, bearbeitet und Flecken entfernt und ein Ausschnitt aus dem 70 MPix Scan
und die Gandolfi mit den kleinen Leica Schwestern zum Größenvergleich

Auch digital erzeugen?
vielleicht - aber es macht analog sooo viel mehr Freude und ist so spannend! Allein diese große Kamera mit Stativ dort hin zu tragen, aufbauen, Komposition und Fokus, Belichtung, und dann eine der wenigen (6) mitgebrachten Filmhalter einzustecken. Dann irgendwann zu Hause die Filme entwickeln --- das kann digital nicht bieten, aber das habe ich hier wohl schon oft geschrieben.
VG Dierk

... ...

 

[Floyd Pepper]

typisch unperfekten Analoglook

Was meinst Du mit "Analoglook" und was daran soll "typisch unperfekt" sein?

Kann es sein, dass hier "analog" mit dem Lomografie-Mist aka "besonderer Charakter" - aufgenommen mit Plastiklinsen von Billigstkameras aus dem Kaugummiautomat auf umgelabelte überlagerte Filmabfälle - verwechselt wird, mit denen selbsternannte Künstler soziale Medien und WWW fluten?
Oder mit den Schnappschüssen von Tante Erna mit der Point&Shoot-Fixfokus-Knipse, abgezogen auf Königsbild?
Dafür gibts in der Tat auch Filter und Presets. Schlimmer geht immer.

Ich wette aber, dass zwischen einer digitalen Aufnahme vs. einer ordentlich trommelgescannten auf Kleinbild-(Dia)film am Bildschirm und vor allem im Print kein Unterschied zu sehen ist, wenn für die analoge Aufnahme eine den Anforderungen eines halbwegs engagierten Fotoamateurs genügende Optik verwendet wurde.
Natürlich kann man auch die analogen Ergebnisse durch Filter, Vaseline-Fettlinse a la Hamilton, (Über)Pushen, gezielt grobkörnige Entwicklung, Ausbrennenlassen der Lichter durch (zu) hohe Entwicklerkonzentration, Zulaufen der Schatten durch Überfixierung, Crossen... schon in der Entstehung künstlich verschlechtern.

 

[dierk]

Die Sinar P ist auch schon älter
Ich hatte dafür ca. 600€ bezahlt und sie ist somit meine "billigste" Kamera.
Vor 10 Jahren habe ich sie sogar mal mit in den Wald geschleppt, die kleine Sony NEX6 APS-C 16 MPixel über einen Adapter von Rhinocam angeschlossen. Der Adapter erlaubt eine x-y Verschiebung in der Bildebene und zusammen mit dem Shift der Rückstandarte der Sinar sind viele Einzelbilder von dem Motiv machbar, die dann ohne Probleme gestitcht werden können. So habe ich für damalige Sensoren schon mit der kleinen Kamera unglaubliche Auflösungen von über 100 MP erreicht und sehr groß drucken lassen. Aus Dänemark habe ich dann noch den Originalkoffer ergattert.
Es ist wieder etwas umfangreicher geworden
VG Dierk

im Koffer mit der "Gebrauchsanleitung" aus diesem
...

im Wald, das Ganze Bild 106 MP groß besteht aus 20 Einzelbildern, und ein 1:1 Ausschnitt
... ...

und ein Stillleben, die Schärfenebene über die Uhren gelegt
...

die moderne digitale Alternative Cambo Actus G mit verstellbaren Front- und Rückteil mit dem Hasselblad CFV 50C Digiback

 

[dierk]

haben wir jetzt alle alten Schätzchen gesehen?

dann habe ich hier noch einmal die Linhof Technika III
Das Bild habe ich als Parodie auf den berühmten Fotografen Weegee gemacht.
Der ist selbst immer nur mit Zigarre zu sehen. Eine Zigarre habe ich nicht und so habe ich eine Zimtstange in den Mund genommen
VG Dierk