Naja, sowie ich alouette_ und Jens verstanden habe geht es bei Ihnen weniger um Raketenstarts und Militärflugzeug, sondern um Wildlife.
Ich habe hier nun 2 Wochen freihand fotografiert und das auch mit 850 mm. Dank des sehr guten VR ist dies kein Problem. Mit Stativ hätte ich jedoch die meisten Fotos gar nicht erst auf dem Chip gehabt. Und ich war nicht der einzige, der Freihand unterwegs war. Ein junger preisgekrönter professioneller Naturfotograf, den ich per Zufall getroffen hatte, war gar mit 1200 mm Brennweite (400/2.8 FL + 2-Fach Konverter an der D500) freihand unterwegs.
Hallo
nachdem ich das Gefühl habe, mich für den Wunsch nach einem stabilen Unterbau rechtfertigen zu müssen, erlaube man mir bitte, hier etwas auszuschweifen:
In der Tat: in meinem Fall geht es hauptsächlich um die Hobby-Fotografie von Wildlife auf Distanzen bis auf ca. 150m Distanz mit derzeit bis zu 1200mm KB (zukünftig mit bis zu 1600mm KB, sofern die Atmosphäre es erlaubt) und suche dafür einen stabilen Unterbau, um damit von meinem mobilen Unterstand (Tarnzelt) bei jedem Wetter und während stundenlangem Ansitz fotografieren zu können.
Gerne möchte ich zukünftig mit der Videographie (ebenfalls Wildlife) beginnen aber auch Gipfelkreuze und Bergsteiger auf unseren 4000er beobachten. Letztere befinden sich dann aber in mehren Kilometer Entfernung.
Ihre Bilder gefallen mir sehr gut und ich ziehe meinen Hut von Ihrem fotografischen Talent und Ihrem Willen gute Fotos zu schiessen. Ich bewundere auch Ihre Halte-Technik, um damit ein 400/2.8 + D5 + Konverter freihändig erfolgreich und mit Spass nutzen zu können.
Jeder Mensch ist anders und mit anderen Fähigkeiten und Talenten "beschenkt" worden. Was aber alle Fotografen (egal ob Profi, Fortgeschrittene, Amateure) etc. gemeinsam haben, ist der Wunsch mit der Kameraausrüstung einen speziellen Moment einzufangen. Mutter natur hat uns so geschaffen, dass wir in einem erfolgreichen Moment uns glücklich fühlen. Und genau deshalb fotografieren wir (auch die, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen).
Einige Fotografen (wie Sie z.B.) haben nicht nur das notwendige Talent und Geschick, sondern auch die Erfahrung und die Fähigkeiten, solche Bilder ohne Stativ einzufangen. Vielleicht sind Sie bereits zu talentiert oder aber nur ein wenig zu bequem oder haben Probleme mit den Rücken, warum Sie auf ein Stativ verzichten. Es spielt eigentlich keine Rolle: schlussendlich muss es nur für Sie stimmig sein.
Andere hingegen (so wie ich z.B.) sind oft nach einem anstrengenden Tagesausflug nach Hause zurück gekehrt, um dann am PC enttäuscht festzustellen, dass aus den vielen Aufnahmen nichts geworden ist. Man kann in solch einem Moment resigniert aufgeben oder man analysiert das Problem. Mithilfe von Leuten, die es besser können und die man u.a. auch im Internet findet (wie hier im Forum) bekommt man interessante Tipps, wie man es besser machen kann.
Ich lebe an einem touristisch extrem stark frequentierten Ort in den Südlichen Walliseralpen, der je nach Jahreszeit rel. stark unter Bau- und Fluglärm (Helikopter) leidet. Wenn ich bestimmte, wildlebende Tiere fotografieren möchte, darf ich im Normalfall vorgängig einen langen und anstrengender Aufstieg von bis zu 1000 Höhenmeter unter meine Füsse nehmen und danach stundenlang an einem Ansitz warten.
Damit die ganze Anstrengung und Wartezeit sich am Schluss auch durch ein paar schöne Bilder gelohnt hat (die Erlebnisse durch das Beobachten durch das Fernglas und von blossem Auge stimulieren selbstverständlich auch das Belohnungszentrum), bin ich bereit mir hierfür einen ordentlichen Unterbau zu gönnen. Und weil ich in der Vergangenheit öfters 2 oder gar 3x gekauft habe, weil ich beim 1. Mal nur halbherzig recherchiert habe, bin ich dieses Mal etwas vorsichtiger.
Meine Foto-Ausrüstung besteht seit über 10 Jahren aus einem Olympus-Body (derzeit E-M1), dem FT 300/2.8 + TC (1.4 und 2.0). Das Gewicht liegt bei ca. 4.5kg.
Vor Jahren , als ich noch jünger war, habe ich zwischendurch auch freihändig fotografiert. Als ehemaliger Sport-Schütze mit schwerem Stutzer (u.a. auch in der Disziplinen Stehend 50mKK) habe ich mir gewisse Fähigkeiten angeeignet, um auch mit einer schweren Fotoausrüstung (natürlich brennweitenabhängig), zufrieden-stellende Resultate erzielen zu können. Dies macht/e aber auf die Dauer keinen Spass, da ich nicht mehr der Jüngste bin. Mit der Nutzung eines Einbeins stiegen die Erfolgsaussichten auf schöne Aufnahmen und damit auch die Freude am Hobby. Zudem liess/lässt sich damit die Ausrüstung mittels eines Gewehrriemens sehr bequem auf der Schulter tragen. Aber nachdem in "meinem Revier" das für mich interessantere Wild oft nur zur blauen Stunde und selbst mit Tarnung selten näher als 50m anzutreffen ist, bin ich stets bemüht die ISO unter 1250 zu halten, da der FT-Sensor darüber zu viele Details vernichtet. Hierdurch verwende ich nicht selten Belichtungszeiten von 1/160 oder gar länger (und dies bei 600mm oder gar 850mmKB).
Die Sensor-Stabiliserung der E-M1 arbeitet hervorragend mit den jüngeren mFT Optiken. An der alten FT-Linse schaffe ich aber selbst auf dem Einbein selten mehr als 3 Stops. Dies müsste eigentlich noch gerade genügen, jedoch macht sich der sehr kleine Pixelpitch des 16MP-FT-Sensors gerne bemerkbar (ist noch kleiner als der, der 5DsR). Bei Anstrengung (z.B. infolge Anpirschen, was ich als ehemaliger Jäger ebenfalls oft getan habe), oder bei Aufregung (was mir beim Anblick von Wildlife immer wieder passiert), steigt der "Ausschuss" jedoch infolge Verwackeln sprunghaft. Selbst mit meinem alten Dreibein (Velbon CF640) und Teleneiger (Mongoose 3.6) fotografiere ich inzwischen mit dem Elektronischen Verschluss und Fernauslöser (Eliminierung des Shutter-Shock-Effekts).
Zukünftig möchte ich wie angekündigt mit noch kleinerem Pixelpitch fotografieren und nach Möglichkeit auch mit einer längeren Brennweite. Ein Arbeiten mit Einbein oder gar freihändig würde die Erfolgsrate, gegenüber heute, noch einmal massiv schmälern.
Tina, bei den hohen ISO Aufnahmen ist doch schon alleine das limitierend. Tja und die Jungs mit ihren 5er Gitzos und Sachtler waren da übrigens alle schon zu Hause und haben gar kein Foto.

Hier wird immer wieder das Maximum als notwendig für die Ultimative Schärfe empfohlen. Doch wo sind die ganz tollen Fotos, die das untermauern?
Ich würde hier die Kirche mal lieber im Dorf lassen.
ich gebe Ihnen Recht, dass die Suche nach Perfektion sehr teuer und vor allem sehr anstrengend ist. Die Frage, ob es einen Glücklich macht, bleibt dabei zudem noch unbeantwortet. Ich denke aber, dass Bildqualität, die sie als "Normal" betrachten, für mich bereits das "Maximum" darstellt. Die Gründe liegen weniger in der ungenügenden Hardware, sondern viel mehr im fehlenden Talent. Aus dem Grund habe ich auch meine untenstehende Signatur erschaffen.
Dies gilt somit auch für die nachfolgenden Bilder, die ich bereits in dieses Forum gestellt habe. Die Aufnahmen der Kleintiere sind allesamt freihändig UND mit nicht mal halb so schweren Optiken entstanden. Mit Stativ wäre ich zumindest bei den Wiesel viel zu langsam gewesen.
vg
alouette
Gamsbock zu Beginn der Brunftzeit
Hechelnder Gamsbock
Gamsbock in der goldenen Oktober-Morgensonne
Hermelin im Sommerkleid
Hermelin im Winterkleid
"Fliegendes" Hermelin
Eichhörnchen im Geäst