@Melanie,
das ist genau das Thema. Um 100% abgesichert zu sein muss ich mich auch privat sprich doppelt versichern. Aber leider hast du Recht, es ist müssig zu diskutieren, da es keine Möglichkeit gibt das Ganze abzuwählen.
Viele Grüße
Torsten
Bin wohl leider etwas spät auf dieses konträre Thema gestoßen, aber hoffentlich noch rechtzeitig, um etwas Öl ins Feuer zu gießen.
Hab gleich mal eine Gänsehaut bekommen, weil ich offenbar nun schon das zweite mal nichts von einer BG-Pflichtversicherung gewußt habe, in der ich Mitglied sein sollte....
Ich habe mich vor 11 Jahren Bereich "Baunebengewerbe" selbständig gemacht, um nicht in die Sozialhilfe abzurutschen. Nach 4 Jahren habe ich einen Neffen für 3 Monate als Aushilfe eingestellt und ihn deshalb bei der Berufsgenossenschaft angemeldet. Dabei kam heraus, daß ich die ganzen Jahre hätte Pflichtversichert sein müssen.
Die Beiträge mußten für alle Jahre nachgezahlt werden. Das Geld, das ich mühevoll angespart hatte, um mir einen alten Transporter zu kaufen, war futsch und die nächsten Jahresbeiträge sollten für mich mehr als das dreifache der 220Eur für Fotografen betragen.
Davon mußte ich mich zu dieser Zeit gut drei Monate im Jahr ernähren und ich habe es nicht eigesehen, daß ich mein Gewerbe aufgeben sollte, nur weil das Einkommen sonst nicht ausreichen würde, um die Berufsgenossenschaft zu bezahlen.
Nach wochenlangen Streitereien hat man mir dann gesagt, daß ich einen Antrag auf Freistellung stellen kann, wenn ich Alleinunternehmer bin.
Diesem Antrag ist letztendlich tatsächlich stattgegeben worden.
Nebenbei versuche ich wieder als Fotograf ins Geschäft zu kommen, seit dem ich mir eine schöne Digital-Ausrüstung zugelegt habe.

Für Fotografen muß es recht witzig klingen, daß ich als Handwerker (dabei vergeht kaum ein Tag, wo man sich nicht wenigstens eine Schramme und ´nen Bluterguß einfängt) von der BG befreit werden kann, von der Foto-BG aber nicht (beim "Knipsen" habe ich noch nicht mal etwas ernsthaftes in insgesamt 5 Jahren Extrem-Reisen durch die Welt abbekommen, geschweige denn in Deutschland).
Fragt sich, wo hier das Prinzip der Gleichstellung bleibt?
Offensichtlich behält man gern Mitglieder in der Pflicht, wo kaum ein Unfallrisiko besteht, aber die Einnahmen sicher sind. Hier will man wohl die Kuh nicht schlachten, die sich so schön melken läßt
Für viele Hpbby-Fotografen ist es also durchaus billiger die Fotos zu verschenken, als zu versuchen ein paar Euro für die Fotoausrüstung dazu zu verdienen.
Wer bekommt schon als Hobby regelmäßig mehr als 220 Euro BG-Beitrag im Jahr zusammen und kann darüber hinaus noch etwas verdienen......?
Da braucht sich der Staat dann nicht zu wundern, wenn diese Fotografen wohl den Verkauf lieber in einer gesetzlichen Grauzone verschwinden lassen und dann natürlich auch keine Steuern dafür bezahlt werden.
Um nicht weiter illegal Fotos anzubieten und Bilder zu bearbeiten, werde ich mich nun wohl brav bei der BG anmelden - aber erst im Januar, dann macht es nichts, wenn man für das ganze laufende Jahr nachzahlen muß
Bis das Geld für die neue Fotoausrüstung/Scanner/Computer wieder drin ist, werden vermutlich wohl noch ein paar Jahre vergehen (Abschreibungsfrist für die Kameraausrüstung ist ohnehin 7 Jahre) und da ist so ein sinnloser Pflichtbeitrag nicht gerade die richtige Unterstützung, für den Start in die Selbsständigkeit
Laßt Euch trotzdem nicht den Spaß am "Knipsen" verleiden!
Noch lauern wesentlich mehr schöne Motive, als gesetzliche Stolperfallen
Schöne Grüße
LuKs