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Video zum Thema Crop-Faktor

beiti

Themenersteller
Ich glaube, es wurde hier noch nirgends drauf hingewiesen. Es gibt ein neues, sehr interessantes Video von Tony Northrup zum Thema Crop-Faktor:
http://youtu.be/DtDotqLx6nA
Die Kernaussage ist: Wer Brennweiten auf KB-Format umrechnet, soll ehrlicherweise auch die Lichtstärke mit umrechnen.

Northrup klagt über irreführende Werbung, die gerne mal Brennweiten umrechnet (oder sogar Äquivalent-Brennweiten direkt auf Kameras draufschreibt), ohne gleichzeitig auch die Lichtstärken umzurechnen. Das ist unehrlich und täuscht falsche Eigenschaften vor. Ein ahnungsloser Einsteiger glaubt dann, seine Superzoom-Kompakte habe z. B. 24 bis 200 mm Brennweite bei durchgehender Lichtstärke von 2,8 und ermögliche daher dieselben Bilder wie eine "Vollformat"-Ausrüstung mit diesen Werten. Aber das ist nicht richtig. Wenn die wahre Brennweite z. B. nur 4,8 bis 40 mm beträgt und der Sensor also um den Crop-Faktor 5 kleiner ist, müsste man auch die Blende aufs Kleinbild-Äquivalent umrechnen, und das wäre dann 14.
Denn mit 200 mm Brennweite und Blende 14 an einer Vollformat-Kamera bekommt man in etwa die gleiche Schäerfentiefe wie mit 40 mm Brennweite und Blende 2,8 an der Kompakten. Und das Rauschverhalten der Kompakten bei ISO80 entspricht (bei vergleichbarer Sensortechnologie) dem Rauschverhalten der Vollformat-Kamera bei ISO2000.
(Umgekehrt, um wirklich die Leistung der f2,8-Vollformat-Ausrüstung mit der Crop-5-Kamera zu erzielen, müsste deren Objektiv eine Lichtstärke von 0,56 haben. Das gibt es gar nicht, jedenfalls beim heutigen Stand der Technik.)

Das Video ist lang und ausführlich, und es setzt (neben Englischkenntnissen) ein fotografisches Grundlagenwissen voraus.
 
Wieso setzt ein Video, das fotografisches Grundlagenwissen vermitteln will, fotografisches Grundlagenwissen voraus? :confused:
 
Das ist unehrlich und täuscht falsche Eigenschaften vor.
Dass ich mit 'ner Günstigkamera bei weniger Licht Aufnahmen machen kann als mit einem DSLR-Kitzoom, würde ich nicht als Vorspiegelung falscher Tatsachen bezeichnen.
Ein lichtstarkes Objektiv ist nunmal ein lichtstarkes Objektiv.
müsste man auch die Blende aufs Kleinbild-Äquivalent umrechnen, und das wäre dann 14.
Das müsste man nur, wenn man sich sein DSLR-Dunkelzoom schönrechnen wollte. Ansonsten sollte man nicht von Lichtstärke reden wenn man Tiefenschärfe meint.
 
Und wer rechnet endlich ISO um?
 
Ich finde es durchaus fair die Brennweite auf etwas umzurechnen, was die meisten Menschen noch gewohnt sind, den Bildwinkel (also die äquivalente Brennweite).

Weniger Menschen können wohl wirklich was mit äquivalenter Tiefenschärfe und ISO anfangen. Die, die es können, wissen vermutlich Bescheid?
 
Weniger Menschen können wohl wirklich was mit äquivalenter Tiefenschärfe und ISO anfangen.
Über die Wichtigkeit der Schärfentiefe mag man streiten; die gibt es bei der Umrechnung quasi gratis dazu. Wichtig ist aber der ISO-Vergleich.

Wir alle wissen doch, dass kleinere Sensoren bei gleicher ISO-Zahl mehr rauschen. Das wird aber oft unter den Teppich gekehrt, so nach dem Motto: "Das interessiert doch nur bei hohen ISO-Zahlen!"
Aber das stimmt eben nicht. Auch bei niedrigen ISO-Werten rauscht der kleine Sensor mehr. Oder andersrum gesagt: Man könnte an einer DSLR mit größerem Sensor einen deutlich höheren ISO-Wert einstellen, um aufs gleiche Rauschniveau zu kommen.
Man mag argumentieren, das falle alles unter Pixelpeeping, und das Rauschen kleiner Sensoren bei z. B. ISO100 sei fürs Gesamtbild nicht schlimm. Das stimmt. Nur könnte man mit der gleichen Berechtigung argumentieren, man könne auf lichtstarke DSLR-Objektive verzichten, weil man dort ja standardmäßig gleich ISO-Werte jenseits von 1000 (oder mehr) verwenden kann.
Die Älteren hier erinnern sich vielleicht noch an die Superzoom-Kompakten aus der analogen Zeit, die in relativ kompakten Gehäusen große Brennweitenbereiche bis über 200 mm abdeckten (und das waren echte 200 mm, weil ja die Filmfenster-Größe feststand). Kehrseite waren die sehr mäßigen Lichtstärken von 14 bis 16 bei längster Brennweite. Solche Kameras konnte man selbst tagsüber nur mit höherempfindlichen Filmen sinnvoll verwenden.
Heute wäre möglich, Vollformat-Kompakte mit ähnlichen Objektiven zu bauen. Das macht derzeit niemand, weil die großen Sensoren noch zu teuer sind und man mit kleinen Sensoren in Verbindung mit höheren Lichtstärken nahezu dasselbe erreicht. Anders gesagt: Man baut solche Kameras in einem anderen Maßstab.
Die Physik hat sich seither nicht geändert - nur werden unschöne Werte heute elegant ausgeklammert, indem man unvollständige Modell-Umrechnungen vornimmt.

Das o. g. Video zeigt anschaulich den Zusammenhang: Die physikalischen Gesetze sind in jedem Maßstab die gleichen. Letztlich kommt es darauf an, wieviel Licht insgesamt auf den Sensor fällt.
Der heute gebräuchliche ISO-Wert bezieht - und das ist ganz wichtig fürs Verständnis - die Gesamtfläche nicht mit ein, sondern ist ein Wert für die "Lichtempfindlichkeit pro Quadratzentimeter". Das liegt an seiner analogen Herkunft: Man konnte das gleiche Filmmaterial in verschiedene Formate schneiden (Pocket, Kleinbild, Mittelformat etc.) und wollte einen Wert, der das nackte Material kennzeichnet. Ist ja nicht verkehrt; man muss es nur wissen.

Es hat also also durchaus einen Sinn und ist konsequent, neben der Brennweite auch Blende und ISO-Wert umzurechnen. Das ergibt wesentlich sinnvollere und nützlichere Vergleiche als wenn man die Umreechnung auf einen Teilaspekt begrenzt.
Niemand muss umrechnen. Was da rauskommt, sind so oder so virtuelle Werte, denn die Brennweite verlängert sich nicht wirklich durch den kleineren Sensor, der Blendenwert wird durch den kleineren Sensor nicht wirklich größer und die ISO-Empfindlichkeit wird durch den kleineren Sensor nicht wirklich niedriger.
Aber wenn ich schon auf andere Maßstäbe umrechne, dann muss ich so fair sein und alles umrechnen.

Umrechnungsfaktoren (werden auch im Video genannt):
  • KB-Äquivalent-Brennweite = Brenweite * Cropfaktor
  • KB-Äquivalent-Blendenzahl = Blendenzahl * Cropfaktor
  • KB-Äquivalent-ISO-Wert = ISO-Wert * (Cropfaktor²)
 
Das grundsätzliche Problem oder Mißverständnis ist, daß eine umgerechnete Brennweite angegeben wird, obwohl ein Bildwinkel gemeint ist. Rechnerisch richtig (weil der Bildwinkel durch Brennweite und Sensor- (bzw. Film-) Format festgelegt ist), aber zu falschen Schlüssen verleitend, weil das alleinige Umrechnen der Brennweite eben nur zum gleichen Ausschnitt, aber nicht zum gleichen Bild führt: dafür müssen bekannterweise auch Blende und ISO umgerechnet werden.
 
Dass ich mit 'ner Günstigkamera bei weniger Licht Aufnahmen machen kann als mit einem DSLR-Kitzoom, würde ich nicht als Vorspiegelung falscher Tatsachen bezeichnen.
Ein lichtstarkes Objektiv ist nunmal ein lichtstarkes Objektiv.
Das müsste man nur, wenn man sich sein DSLR-Dunkelzoom schönrechnen wollte. Ansonsten sollte man nicht von Lichtstärke reden wenn man Tiefenschärfe meint.
Damit bist du leider den Herstellern auf den Leim gegangen, die die Blende nicht äquivalent umrechnen. Wie Beiti in seinem Beispiel schon schrieb, der kleinere Sensor rauscht bei ISO 80 und Blende 2,8 in etwa so wie bei der DSLR mit Blende 14 und ISO 2000. Nehme ich nun mein "Dunkelzoom" mit Blende 5,6 und ISO 320, dann bekomme ich mit der DSLR das deutlich bessere Rauschverhalten.

Abgesehen davon, dass auch die Beugungsunschärfe (bei gleich großem fertigen Bild) von der KB-äquivalenten Blende abhängt, weil die Beugungsscheibchen beim kleineren Sensor um den Crop-Faktor stärker vergrößert werden müssen.

L.G.

Burkhard.
 
Dass ich mit 'ner Günstigkamera bei weniger Licht Aufnahmen machen kann als mit einem DSLR-Kitzoom, würde ich nicht als Vorspiegelung falscher Tatsachen bezeichnen.
Ein lichtstarkes Objektiv ist nunmal ein lichtstarkes Objektiv.

Gleiche Blende, Zeit und ISO ergeben definitionsgemäß unabhängig vom Sensor die gleiche Belichtung - Du kannst also ein Bild machen, aber es nicht das gleiche Bild (Rauschen, Schärfentiefe):
Damit bist du leider den Herstellern auf den Leim gegangen, die die Blende nicht äquivalent umrechnen. Wie Beiti in seinem Beispiel schon schrieb, der kleinere Sensor rauscht bei ISO 80 und Blende 2,8 in etwa so wie bei der DSLR mit Blende 14 und ISO 2000. Nehme ich nun mein "Dunkelzoom" mit Blende 5,6 und ISO 320, dann bekomme ich mit der DSLR das deutlich bessere Rauschverhalten.

Im Endeffekt macht die DSLR mit Kitzoom dann doch bei weniger Licht das Bild (vorausgesetzt, die ISO-Einstellung geht weit genug hoch).
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich erspare uns allen ein Vollzitat und geh nur auf den Kernaspekt meiner Kritik ein:

"Kleine Sensoren rauschen mehr":
Das gilt NUR wenn du unterschliedlich große Sensoren mit gleicher Pixelanzahl vergleichst.

Blende bleibt Blende, Iso bleibt Iso und Pixeldichte bleibt Pixeldichte.

Bei einem 1:2 Objektiv einer Kompaktknipse fällt genau gleich viel Lich/cm² auf den Sensor wie bei einem 1:2 Objektiv einer Mittelformatkamera. Den Unterschied macht die anzahl an Pixel die sich dann dieses Licht teilen müssen und nicht die Sensorgröße!

Tiefenschärfe darf man gerne umrechnen. Aber für ISO-Umrechnen musst du den Pixelpitch auch miteinbeziehen! (Und strenggenommen auch die Auslesetechnik aber ich will mal nicht so streng sein)
 
@charliechappy, aber das gilt nur für die 100%-Ansicht. Wird das gesamte Bild betrachtet, fällt auf einen größeren Sensor alleine wegen der Größe insgesamt mehr Licht, was sich dann in der Gesamtansicht des Fotos durch weniger Rauschen wiederspiegelt. Ob dabei nun der einzelne Sensel weniger rauscht oder einfach mehr Pixel zur Verfügung stehen, ist in der Praxis ziemlich egal.
 
Ob dabei nun der einzelne Sensel weniger rauscht oder einfach mehr Pixel zur Verfügung stehen, ist in der Praxis ziemlich egal.

Das stimmt vielleicht für Deine Praxis und meine Praxis. Und es wird in diesen Diskussionen gerne als Schutzschild um die Bedeutungschwere der Aussagen aufgebaut, ist aber kein Fakt, sondern eine subjektive Einschätzung.

Warum?

Ersten gibt es tatsächlich eine (anscheinend stetig wachsende) Truppe an Usern, die Bilder auf Basis von 100%-Ansichten vergleicht. Das mögen wir doof finden, ist aber in einem freien Land deren Recht.

Zweitens gibt es eine meist noch deutlich ahnungslosere Fraktion von Leuten, die "ihre Auflösung ausnutzen" wollen. Das sind die Cleverchen, die Diskussionen führen, ob ein Objektiv "noch dem Sensor gewachsen" ist.
Nun lösen aber bei den üblichen Betrachtungsabständen eigentlich alle Kameras und Objektive weit mehr auf, als der Betrachter je erkennen könnte.
Um ihre Auflösung "auszunutzen" müssen sie also so nah ran ans Bild, dass sie jeden Pixel Auflösung erkennen können.
Und genau verschmelzen sie mit den 100%-Glubschern, die nichts anderes tun.

Entsprechend sind die "Wahrheiten" für diese zwei Nutzergruppen eben ganz andere, als für diejenigen, die Bilder aus einem Abstand entsprechend der Bilddiagonale betrachten.

Auch wenn ich die beiden o.g. Gruppen für Schwachköppe halten mag, muss ich ihnen doch das Recht auf ihre Meinung zugestehen und auf das setzen der Annahmen gemäß ihrer Praxis, selbst wenn meine Praxis anders ist.
 
Ersten gibt es tatsächlich eine (anscheinend stetig wachsende) Truppe an Usern, die Bilder auf Basis von 100%-Ansichten vergleicht. Das mögen wir doof finden, ist aber in einem freien Land deren Recht.

Richtig, und deswegen unterscheide ich immer zwischen den Theoretikern und den Praktikern. Letztere fotografieren weder Backsteinwände noch Lineale, und wollen ein Bild als "Bild" geniessen, und nicht jeden einzelnen Pixel beim Namen kennen lernen.

Grüssle
JoeS
 
@charliechappy, aber das gilt nur für die 100%-Ansicht. Wird das gesamte Bild betrachtet, fällt auf einen größeren Sensor alleine wegen der Größe insgesamt mehr Licht, was sich dann in der Gesamtansicht des Fotos durch weniger Rauschen wiederspiegelt. Ob dabei nun der einzelne Sensel weniger rauscht oder einfach mehr Pixel zur Verfügung stehen, ist in der Praxis ziemlich egal.

Sorry, aber nein! Das gilt immmer!
Die Physik dahinter ändert sich nicht, nur weil du nen größeren Detektor baust.
"Rauschen" ist ein relativ klarer Begriff (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Rauschen_(Physik) )

Du hast schon recht, dass auf den größeren Sensor _insgesamt_ mehr Licht fällt. Aber wenn du einen x-beliebig großen Sensor mit dem gleichen Pixelpitch wie in einer 08/15-Knipse baust, wird der dir genau gleich viel Rauschen wie die Knipse. Was _danach_ die Software damit macht, ist eine komplett andere Geschichte.

Womit wir bei dem Part ankommen wo ich dir voll zustimme:
"in der Praxis ziemlich egal"
Weil mit den modernen Sensoren sowieso schon von durchgehend rauscharmen Aufnahmen gesprochen werden kann.
 
Entsprechend sind die "Wahrheiten" für diese zwei Nutzergruppen eben ganz andere, als für diejenigen, die Bilder aus einem Abstand entsprechend der Bilddiagonale betrachten.

Die Wahrheiten, also die Fakten, sind für alle die gleichen - die daraus gezogenen Schlüsse mögen sich unterscheiden.
Erkennen kann man die Fakten am besten in einem Vergleich mit gleichen Rahmenbedingungen, und das ist nicht die 100%-Ansicht.

Wer der Meinung ist, eine Kamera sei schlechter, weil sie bei doppelter Ausgabegröße (weil das zufällig deren 100%-Ansicht ist) stärker rauscht als eine andere bei der halben Ausgabegröße (weil das zufällig deren 100%-Ansicht ist), der darf gerne die Kamera mit der kleineren 100%-Ansicht besser finden - ob sie aber objektiv ein besseres Rauschverhalten hat, lässt sich diesem Vergleich nicht entnehmen. (Ist das gleiche wie bei den üblichen "Megapixelwahn"-Diskussionen*.)

Sorry, aber nein! Das gilt immmer!

Ja und Nein.
Sichtbar ist es in der 100%-Ansicht - diese ist als Vergleichsbasis aber willkürlich und nicht für beide gleich (so, als würde man die Zeiten zweier Läufer auf unterschiedlichen Strecken beurteilen: ein 200-Meter-Läufer ist aber nicht schlechter als ein 100-Meter-Läufer, nur weil er für seine Strecke fast die doppelte Zeit braucht - obwohl auch hier jeweils die 100%-Leistung verglichen wird).

*(Ich weiß nicht, ob der Autovergleich nochmal nötig ist: wenn ein 136-PS-Auto bei Vollgas und 180 km/h mehr Benzin verbraucht als ein 90-PS-Auto bei Vollgas und 130 km/h, welches Auto ist dann das sparsamere? Und: was muss ich vergleichen, um herauszufinden, welches das sparsamere ist?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ganze ist doch auch ein Problem der Sichtweisen:

Wenn die kleine Kompakte gekauft wird, um eine DSLR und die Vorteile einer solchen ohne Einschränkungen zu ersetzen, dann kennt man die Umstände nicht und/oder ist dem Marketing auf den Leim gegangen.

Komplett anders verhält es sich aber, wenn einfach nur eine kleine Kompakte gekauft werden soll, und entsprechend Kompaktkameras untereinander verglichen werden. Und hier macht es nunmal sehr wohl einen Unterschied, ob ich bspw. f=1.8 zur Verfügung habe, oder der "Spass" erst bei f=4.9 beginnt. Denn wir befinden uns bei Sensoren die - bis auf sehr wenige Ausnahmen - ähnlich gross sind.

Grüssle
JoeS
 
dann kennt man die Umstände nicht und/oder ist dem Marketing auf den Leim gegangen.
Das ist genau der Punkt: dass man dem Marketing gar so leicht auf den Leim geht - und die "Fachpresse" macht munter mit.

Vorhin in der Beschreibung der Panasonic DMC-FZ200 entdeckt: "Über den gesamten optischen Zoombereich von 25mm Weitwinkel bis 600mm Telezoom bietet die FZ200 eine konstante Lichtstärke von 2.8 und ist damit die erste Kompaktkamera mit dieser hohen Lichtstärke im Extrem-Telebereich. So können Sie auch sich bewegende, weit entfernte Motive als Nahaufnahme mit kurzer Verschlusszeit aufnehmen."
Da ist der Betrug doch offenkundig - und Panasonic kann sich hier auch nicht rausreden, der Vergleich beziehe sich lediglich auf andere Kompaktkameras. Wenn sich der Werbetexter nicht mal mehr die Mühe macht, hinter die Brennweitenangabe ein verschämtes "KB-Äquiv." zu setzen, ist die rote Linie auf jeden Fall überschritten. Die reale Brennweite wird innerhalb der Panasonic-Homepage nicht einmal mehr unter "Alle technischen Daten" genannt. Sie steht zwar vorn auf dem Objektiv drauf - was aber in der geringen Auflösung der Abbildung auf der Homepage kaum lesbar ist.
Der Vollständigkeit halber: Die physikalische Brennweite der FZ200 beträgt 4,5 bis 108 mm. Das entspricht gegenüber KB einem Crop-Faktor von 5,56. Also sollte man, wenn man vergleichen will, nicht nur die Brennweite auf 25 bis 600 mm hochrechnen, sondern auch die Blende von 2,8 auf 15,6 und die Basis-ISO von 100 auf 3086.

Ich hatte mich schon vor längerer Zeit mal darüber aufgeregt, dass z. B. Nikon mit den Objektiven fürs Nikon-1-System die Kunden täuscht, indem "bekannte" Blendenwerte von KB-Objektiven angeboten werden - obwohl etwa eine Normalbrennweite mit Blende 1,8 am 1"-Sensor alles Andere als spektakulär ist (und problemlos als Anfangslichtstärke eines Zooms machbar wäre - wie Sony beweist).
Für die Blende-2,8-Objektive, die für APS-C-Kameras angeboten werden, gilt im Grunde dasselbe, nur in geringerem Umfang: Man will so tun, als böte man das Äquivalent eines 2,8er-KB-Zooms für Kameras mit kleinerem Sensor. Dass ein 4er-Objektiv an Vollformat unterm Strich immer noch ein bisschen mehr Licht sammelt als ein 2,8er-Objektiv an APS-C (weil der Formatvorteil von DX auf FX etwas mehr als 1 Blende beträgt), ist den meisten Nutzern nicht ausreichend klar.

Ich bin ja früher selber auf unsinnige Umrechnungen reingefallen und habe mir z. B. 2004 eine "SLR-ähnlich ausgestattete" Kompakte samt Konvertern gekauft in dem Glauben, ich bräuchte jetzt nie mehr eine größere Kamera schleppen.
Dass ein kleiner Sensor bei gleicher ISO mehr rauscht als ein großer Sensor, und dass es Unterschiede in Sachen Schärfentiefe/Freistellung gibt, war mir schon "irgendwie" bekannt. Aber den klaren mathematischen Zusammenhang, der einen echten Vergleich erlauben würde, habe ich erst später kennengelernt.

Das heißt keineswegs, dass Kameras mit kleinen Sensoren nichts taugen würden, oder dass man unbedingt "Vollformat" braucht - noch dazu in Anbetracht der Tatsache, dass die Sensorgröße immer noch ein Preistreiber ist. Als Preis-Leistungs-Fuchser und Bokeh-Zweifler bin ich persönlich sogar ein großer Fan kleinerer Sensoren und finde das "Vollformat" für die meisten Zwecke immer noch zu teuer.
Aber die Formeln aus dem Video helfen, die Kameras endlich sinnvoll zu vergleichen. Deshalb würde ich mir wünschen, dass diese Info noch weitere Verbreitung findet und nicht in Forendiskussionen zwischen wenigen "Eingeweihten" versandet.
 
Moin,

ich habe aufgrund dieser Diskussionen gerade mal auf den Seiten von Panasonic und Leica vorbeigeschaut und folgendes gefunden.

Panasonic schreibt zur Lumix LX7: »Das völlig neu konstruierte LEICA DC Vario-Summilux Objektiv der LUMIX LX7 zeichnet sich durch höchste Lichtstärke aus, angefangen von F1,4 bei 24 mm Super-Weitwinkel bis hin zu F2,3 bei 90mm-Tele, und erlaubt einen kreativen Umgang mit der Schärfentiefe.«

Auch unter den »Highlights« wird immer von Brennweiten von 24 bis 90mm gesprochen, und stets von »hoher« oder »extremer« Lichtstärke von 1,4 bis 2,3. Dass die tatsächliche Brennweite eine andere ist, wird nach allem, was ich gesehen habe, an keiner einzigen Stelle erwähnt. Auch der Faktor, der hier zur Berechnung der »Brennweite« angewandt wurde, wird mit keiner Silbe erwähnt – man muss schon die Angabe entschlüsseln können, was sich hinter einem 1/1,7'' großen Sensor verbirgt.

Leica schreibt zur (baugleichen) D-Lux 6: »Zur Ausstattung der D-Lux 6 gehört ein lichtstarkes Leica DC Vario-Summilux 1:1,4-2,3/4,7-17,7 mm ASPH.-Objektiv mit einer Brennweitenspanne von 24 bis 90 mm (äquiv. KB).« Und genau diese Beschreibung wird bei Leica konsequent verwendet – es geht also auch anders.

Aus dem Sensor wird bei Leica zwar ein »1.7"-CMOS-Sensor«, was leider vorne und hinten nicht stimmt, aber zumindest braucht man die Größe des Sensors nicht, um die Brennweite zu berechnen. Da es in dem Dokument zu den technischen Daten korrekt steht, gibt es da wohl eine Kommunikationsproblem mit den Marketingleuten. Wenn schon die eigene Marketingabteilung die Bezeichnungen nicht mehr versteht, deutet das evtl. auf ein Problem dieser merkwürdigen Einheit hin (von candles per fortnight haben wir uns ja auch verabschiedet ;)).
 
Na, ja. Ihr könnt Euch auch nicht immer nur die Rosinen rauspicken.

Dass überhaupt dieses komplett hirnlose Umrechnen in KB-Format in der Form stattfindet ist ein Relikt, ein reaktionärer Usus.

Und ebenso unüblich ist es nun mal, die Blendenwerte umzurechnen.

Einzig korrekt wäre es, dieses Umgerechne in virtuelle Einheiten komplett zu unterlassen und einfach die einzig wahren Brennweiten anzugeben. Dann wäre von alleine Schluss mit dem kindischen Gemurkse.

Alternativ könnten schlicht Bildwinkel angegeben werden.
 
Einzig korrekt wäre es, dieses Umgerechne in virtuelle Einheiten komplett zu unterlassen und einfach die einzig wahren Brennweiten anzugeben. Dann wäre von alleine Schluss mit dem kindischen Gemurkse.

Alternativ könnten schlicht Bildwinkel angegeben werden.

(y)

Sag ich ja: gemeint sind Bildwinkel, angegeben werden rechnerisch äquivalente KB-Brennweiten. Durch diese Angabe kann der Eindruck entstehen, die Kamera/das Objektiv verhalte sich in allen Belangen wie des KB-Pendant (und dieser Eindruck ist falsch, denn dazu müsste man bekanntermaßen auch Blende und ISO auf KB-äquivalente Werte umrechnen).
Nicht falsch ist die zitierte Panasonic-Aussage, daß Teleaufnahmen mit kurzer Verschlußzeit möglich seien, falsch ist nur die Folgerung, daß diese Aufnahmen dann z.B. mit DSLR-Bildern bei gleichen Parametern identisch sind. Die kommentarlose Angabe von KB-äquivalenten Brennweiten fördert diese falsche Folgerung.
 
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