Das geht aber aus dem oben genannten Schärfentiefe-Rechner nicht hervor, da bekommt man eine feste Schärfentiefe genannt, und die Größe des Endformats geht nicht als Parameter ein.
Das liegt daran, daß für die Betrachtung – und damit für die Beurteilung der Schärfe oder Unschärfe – ein festes Verhältnis zwischen Printgröße und Betrachtungsabstand unterstellt wird. Nämlich Betrachtungsabstand gleich Bilddiagonale – das ist übrigens auch der Grund, warum eine Brennweite gleich der Aufnahmeformatdiagonale als Normalbrennweite gilt ... aber ich schweife ab. Daß man kleinere Prints aus kürzerem und größere Prints aus größerem Abstand betrachtet, hast du doch schon aus eigener Erfahrung erlebt, oder? Zumindest hast du davon gehört. Jedenfalls stellte ich es dir genau deswegen frei, ob du dein beschnittenes Teilbild aus kürzerem Abstand betrachten oder stärker vergrößern möchtest.
Das wird im Schärfentiefe-Rechner nicht berücksichtigt.
Doch, selbstverständlich wird das berücksichtigt – was glaubst du, wozu der Parameter "Streukreisdurchmesser" da ist?
Wird als Parameter ein Aufnahmeformat gewählt, so unterstellt der Rechner jenen Standard-Betrachtungsabstand und wählt den dazu passenden maximal zulässigen Streukreisdurchmesser. Willst du von einem anderen Betrachtungsabstand ausgehen, so kannst du nach Belieben einen anderen Streukreisdurchmesser eingeben ... jedenfalls bei den besseren Schärfentiefe-Rechnern.
Damit ist der "Lichtstärkenvorteil" und "Gewichtsvorteil" von Mikrovierdrittel dahin.
Eine typische Aussage von Leuten, die die Sache mit der Äquivalenz nicht wirklich verstanden haben.
Man kann sich da eine Menge ausdenken, überlegen und ausrechnen.
Man kann aber auch einmal eine Kleinbild-Ausrüstung inklusive langem Tele ein Wochenende lang durchs Gelände tragen und am nächsten Wochenende dieselbe Übung mit einer entsprechenden Mikrovierdrittel-Ausrüstung absolvieren. Anschließend die Bilder vergleichen. Hier wird einmal eines etwas mehr rauschen (wenn man die Pixel einzeln inspiziert). Dort wird einmal eines fehlen, weil man keine Möge mehr hatte, mit all dem Gepäck am Buckel noch 'ne Extra-Schleife zu drehen.
Dann kennt man die Unterschiede, kann beurteilen, welches Format den eigenen Anforderungen entspricht, und faselt nicht mehr so halbwissend daher.