Hier mal mein Senf als glücklicher D750 Nutzer. Ich versuche objektiv zu bleiben
Die D750 ist ne geile Kamera, ohne wenn und aber. Der Handgriff ist perfekt und in der Hinsicht stören mich an den Z-Modellen die FN-Knöpfe zwischen Griff und Bajonett. Da stoße ich an und das nervt beim Probieren. Ob langfristig weiß ich nicht.
Ich fotografiere viel Menschen und zu meiner Schande gestehe ich, in jpeg
Reine Bequemlichkeit und weil mir der Bearbeitungsspielraum des jpeg idR ausreicht.
Beim Vergleich von RAW-Aufnahmen von Z6 und D750 schlägt sich die olle D750 verdammt gut. Ich erkenne keinen echten Fortschritt auf so Vergleichsseiten.
Im jpeg ist das anders. Da sehe ich den Fortschritt bei einer Z6 und da wird man als jpeg-Knipser ein bisschen neugierig.
Manchmal weiß ich nicht so genau, welchen Bildstil ich nun mag, ob in der Einstellung Portrait, Neutral, Brillant etc.
Ich habe die Kamera nicht permanent in der Hand, sodass man solche Sachen nicht zielsicher entscheiden kann, sondern probieren muss, wenn man dran denkt.
Bei einer Z denkt man daran, weil mal ständig das tatsächliche Live-Bild was man mit eigenen Augen sieht (nicht Liveview) und mit dem Blick durch den Sucher vergleicht. Ganz automatisch. Man schaut durch den Sucher und stört sich an abgesoffenen Schatten oder zu wenig Kontrast.
Beim D750-Sucher geht mir das völlig ab. Ja der DSLR-Sucher hat eigene Vorteile. Kein Stromverbrauch, keine Verzögerung von 2...3 frames und Kleinigkeiten. Aber schon vorher zu sehen, wie das Bild wirklich wird, also inklusive Weißabgleich, Bildstil, Tiefenschärfe (geht bei der DSRL mit Abblendtaste auch, aber das Abdunkeln irritiert), Belichtungskorrektor usw. halte ich gerade für Amateure für eine gute Sache
Natürlich ich könnte mich mit Liveview der D750 behelfen, aber ich bin Sucher-Fotograf, davon mal abgesehen, dass das Display im Tageslicht und nicht unmittelbar vorm Auge auch nicht ideal ist.
Dazu die Vorstellung ich hätte meine ganzen geliebten Festbrennweiten stabilisiert, das ist cool.
Aufgrund der hohen Auflösung von 24MPix (ist für mich hoch
) gilt die Reziprokregel nach meinem Gefühl nicht mehr.
Also 1/50s bei einem 50mm Objektiv und dann auf Pixelebene scharfe Abbildung scheint mir oft nicht zu gelingen (das war bei einer D40 mit 6MPix anders), sodass ich die Fuffzigstel Sekunde gern weiter halbiere oder mehr. 1/125s...1/160s...
Bei einer Z dann sogar in die andere Richtung verlängern zu können, hilft mir mit Menschen-Knipserei nicht zwangsläufig, aber es ist nice to have.
Bei einer Z6 MK2 werde ich noch immer nicht schwach umsteigen zu wollen, aber irgendwann, bei einer MK5 ist es vielleicht soweit, dass ich sage mich stört nix mehr, wie das mit dem Griff und das Gesichertracking funktioniert in einer Perfektion, dass ich keinen Bock mehr auf D750 habe.
Es ist ja jetzt schon fantastisch, aber ich bin dicht dran mit der D750, zumindest vom Ergebnis. Meine Nikkore treffen auf den Punkt. Ein bisschen den Fokusshift vom AF-S 85mm/1.8 und erst recht AF-S 50mm/1.4 im Blick behalten und es passt. Meine 35/1.8 hat ja glücklicherweise keinen Fokusshift.
Die Systemkameras haben das Problem gar nicht.
Die treffen auch beim leichten Abblenden.
Das sind viele Kleinigkeiten die eine Z reizvoll machen.
Die D750 wirkt dafür noch mehr wie ein Werkzeug, mit perfekter Lage in der Hand, die vielen Direktzugriffe, die DSLR ist für mich unglaublich ausgereift. Eine D780, D850 und Co auch.
Was sollte Nikon da noch verbessern, vom IBIS abgesehen haben die alles, können die alles und ordnen sich dem Nutzer unter. Sie nerven nicht, sie geben keine Rätsel auf, man kann sich völlig auf s Fotografieren konzentrieren. Den Rest macht die Technik.