Jetzt stellt sich nur noch die Frage, ob Du die Festbrennweite für den Lehrgang "Fotografieren Lernen" vorschlägst oder für "Bildgestaltung für Fortgeschrittene".Und dann erzählst aus welchem Grunde so halbseidene Sachen ? Ausrufezeichen en masse machen es im übrigen keinen Deut glaubwürdiger ... Ist eher ein Zeichen wie Faust auf die Tischplatte.
Ich habe nichts gegen gegen den Gebrauch von offener Blende. Unterstützend zu anderen feinen visuellen Sachen. Findest in Foren und deren Bildergaleeren aber so gut wie nie. Also, das mit dem unterstützend. Ebensowenig die ganzen anderen feinen Sachen, mit denen die Trennung des Hauptobjektes vom Hintergrund gelingt. War doch oben von Dir, mit einem Seitenhieb, oder ? Guck Dir die Bilder mal genauer an. Portraitabteilung hatte da jüngst wieder was mit vollkommen ohne Not Ofenrohr. Herrlich, die optischen Fehler. Oder eher peinlich ?
Antizipieren von Situationen, Kennen (tatsächliches, vorheriges Kennen) von Bildwinkeln, Entscheidung für eine Sache aka Bildwinkel fällen : Wieso braucht es von den Fiakern zwei verschiedene Bilder ? Bist doch oft genug da unterwegs, solltest die Gegebenheiten aus dem eff eff kennen und in der Lage sein, Dich für eine Sache zu entscheiden oder ? Und jetzt komm mir nicht mit "Auswahlmöglichkeit" ... ich geh eher auf "Huch, da ist ja noch einer, könnte was verpassen". UNd warum so viel aus stehhöhe ? Mich haben Festbrennweite vor allem gelehrt, dass aus Stehhöhe mit das Langweiligste überhaupt ist, vor allem für die mittleren Entfernungen zum Objekt.
Gleiches für dieses "Machbar". Ich weiss, was alles mit einer einzigen Brennweite machbar ist. Da brauche ich keinen einzigen Gedanken an etwas anders verschwenden. Es sei denn, ich hab das Panik-P, irgendwas "zu verpassen". Ich verpasse nichts. Und wenn ich aus dem Augenwinkel etwas wahrnehme, das sich lohnen könnte - das ist gelaufen in genau diesem Moment. Da gibt es auch keine Not, hinterherzuhecheln und dann wichtig so zu tun, als hätte das mit einem schnellen Dreh erwischt werden können. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass dem nämlich nicht so ist. Andere Hausnummer, wenn sich im Augenwinkel was tut, das sich zu entwas entwickelt. Und da kommt dann wieder die Geschichte mit den Bildwinkeln und gglfs. meiner eigenen Flinkheit. Was einen halben Kilometer weit weg ist, interesseiert mich mit Weitwinkel schlicht nicht. Denk da mal drüber, statt nur über vorgefertigte Motivideen. Gäbe ein anderes Bild ... ja und ? Ist jetzt warum zu verteufeln ?
Zum Bildaufbau und dessen Herangehensweise bei TheNinth so herablassend lächelnd als 'Versteinerung' abgetan wurde : Ist genau das Vorgehen guter Fotografen. Die nehmen sich nämlich die Zeit. Ich weiss, gibt jetzt gleich wieder einen 'Kreativitätsschub' und tausend Situationen, in den das anders ... Aufbauen und abwarten. Hintergrund, Mittelgrund, Vordergrund. Es wird etwas passieren.
Und den Scheuklappenschuss ins eigene Knie ... hast hoffentlich selber noch begriffen. Beschränkung macht 'kreativ'. Und wenn du das tatsächlich einmal so richtig bewusst und intensiv machst, dann kannst das sehr wahrscheinlich in ganz vielen Situationen wieder abrufen. Ohne ins Schleudern zu geraten.
Und für einen Anfänger finde ich eine Festbrennweite nach wie vor toll. Weil sie auf ganz einfache Art nämlich helfen kann, den Blick auf das wirklich Wesentliche zu trainieren und zu lenken. Sind bei Zoom gerne zwei, vorderes und hinteres Ende. Oft genug unter Beweis gestellt worden mit wilden Statistiken. Die Dinger nicht anfassen oder gar auf eine Brennweite zu fixieren, das macht wer in realiter ?
Ich habe auf YouTube aus Spaß einige Videos zum Thema Fotografieren für Anfänger geschaut, einfach um zu sehen, wie Andere denn Umgang mit der Kamera erklären.
Disclaimer: Natürlich habe ich nicht ALLE Videos geschaut und Stand jetzt könnte ich meine Hand auch für die Details der Inhalte nicht ins Feuer legen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass auch nur IRGEND eine Schulung über die Themen gesprochen hätte, wie Du sie darstellst. Ich habe aber den Eindruck gewonnen, dass alle zu fast 100% dasselbe erzählt haben.
Ich gehe davon aus, dass Du solche Videos auch kennst. Daher die Frage: in welchem Kapitel würdest Du den Mehrwert der Festbrennweite sehen. Bildgestaltung in dem Sinne, wie Du sie vertrittst, war NICHT Inhalt der Videos - meine Erinnerung. Wo und warum willst Du Festbrennweite als Objektiv der Wahl festlegen - zum Beispiel bei der Erklärung des Belichtungsdreiecks, bei Unschärfen aus Bewegung oder der Schärfenebene, und den anderen allgemeinen Punkten, die Anfängern beigebracht werden müssen, bevor sie zum Fotokünstler weiterentwickelt werden?
Der ganzen Diskussion fehlt es EINDEUTIG an:
- der Definition "was ist ein Anfänger"
und
- Lerninhalte/Lehrplan für die Schulung als Anfänger
DANN kann erst sinnvoll über Festbrennweite oder Zoom im Curriculum diskutiert werden.
Bei Bildgestaltungs-Videos zu Wildlife dominiert der Zoom bzw. die extreme Festbrennweite (500 oder 600 mm f4 und evtl. TC). Bei Street dominiert die Festbrennweite. Bei Studio kann ich mich nicht erinnern, einen Zoom erlebt zu haben, da sind sogar die DSLR - Stand heute - noch dominant (Grund: GAS unnötig, DSLR ist gut genug) und empfohlen (man kann damit sehr preisgünstig professionell loslegen).
Spontan fällt mir ein, dass zum "Fotografieren Lernen" eine analoge, voll mechanische Kamera (alternativlos mit Festbrennweite) gar nicht verkehrt wäre. Da sind sie Einstellungen "hands on", man kann haptisch, optisch und akustisch (längere Verschlusszeiten) erleben, was bei der Aufnahme passiert. Auch der Fernauslöser und die verzögerte Auslösung sind fühlbare Erlebnisse und nicht nur Zahlen auf dem Display.
Ich glaube, ohne dafür wissenschaftlich belastbare Studien präsentieren zu können, dass eine solche Schulung gut zum Verständnis beiträgt, was beim Fotografieren eigentlich passiert.
Zuletzt bearbeitet: