Die Statistik ist das aggregierte Wissen aller "realen Leben". Deshalb mag sie sich von deinem eigenen unterscheiden wenn du eben nicht "typisch" oder "durchschnittlich" bist. Aber sie enthält mehr Wahrheit über die anderen als es deine eigene Erfahrung jemals könnte.
Es gibt den wunderbaren Spruch "glaube keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast".
Was jetzt nicht jeder Statistik ihren Wahrheitsgehalt absprechen soll aber dennoch sind Statistiken ganz häufig auch Auslegungen desjenigen, der die Statistik erstellt.
Alleine die visuelle, dramatische Darstellung von Balken, die in der Zahl aber nicht dramatisch sind, können zu einem ganz anderem Bild verhelfen.
Das mal am Rande.
Wenn du das nicht siehst, dann bist du entweder in einer Branche unterwegs, wo Geld keine Rolle spielt, oder du merkst es einfach nicht, obwohl es da ist.
Ich habe schon mehrfach mit meinen Beispielen beschrieben, wo man es merkt (z.B. wenn man sich vor dem Kunden rechtfertigen muss, warum man "so teuer" ist im Vergleich zu anderen).
Im gewerblichen Bereich ist es nicht so ausgeprägt und fast nicht zu spüren, im privaten dagegen schon. Mein persönliches Problem ist, ich arbeite zu 90% für die private Kundschaft und bin eher selten im Auftrag von Unternehmen unterwegs.
Ich habe in zwei, nein drei konkreten Beispielen über den Kostendruck, der herrscht geschrieben. Einmal über die Preisgestaltung einer großen deutschen Zeitung, dann über den Kostendruck und den Ursachen in Printmedien und sogar die Auswirkungen darauf, als ein kostensparender Unternehmer in der Tat mal seinen Auftrag an einem Amateur abgegeben hat.
Und ich habe in keiner Weise dagegen argumentiert, dass es keinen Kostendruck gibt. Natürlich gibt es den. Aber pauschal zu urteilen, es ist das Ende der Fotografie, ausgelöst durch die restlichen Kamerabesitzer...nein.
Dem ist nicht so den es fehlen den Amateuren häufig die Skills viele viele Jobs durchzuführen.
Gut, neben der privaten Fotografie alla Hochzeiten und Konsorten ist die Stockfotografie noch ein Bereich in dem der eine oder andere Hobbyist einen Euro verdienen kann.
Allerdings gibt es dort auch zwei Seiten der Medailie. Natürlich nutzen Stockagenturen Amateure aus, um billig an Fotos ranzukommen. Es gibt ja sogar Stockagenturen, die vergeben regelrechte Aufträge und verlangen konkrete Fotos. Die sie dann anteilig für einen Hungerlohn bei Verkauf bezahlen.
Und der gemeine Amateur mag das feiern.."Hey, eine Agentur hat hat mich beauftragt....ich bin jetzt ein Pro".....
Aber wie ich auch eingangs schrieb, es ist wie damals, als der Einzelhandel auf einmal über die bösen Ketten und den Preisverfall schimpfte...und dann kam noch das böse Internet und alle waren schuld nur man selber nicht.....
Wie in dem Eingangsartikel. Die arme, arme Autorin. Hat es nicht geschafft was aus ihrem Leben zu machen.
Wenn du das nicht siehst, dann bist du entweder in einer Branche unterwegs, wo Geld keine Rolle spielt, oder du merkst es einfach nicht, obwohl es da ist.
Ich habe schon mehrfach mit meinen Beispielen beschrieben, wo man es merkt (z.B. wenn man sich vor dem Kunden rechtfertigen muss, warum man "so teuer" ist im Vergleich zu anderen).
Du wirst lachen. Ich unterbiete im Preis die Leute, mit denen ich fotografisch zusammenarbeite. Also ich grabe quasi meinen Freunden, Gönnern, what ever theoretisch das Wasser ab.
Aber es beschwert sich niemand drüber, im Gegenteil. Weil ich mir einen Preis für mich ausgesucht habe, der meine Preis / Leistungsverhältnis angemessen ist. Allerdings, und das ist der feine Unterschied, kann ich die Qualität der anderen auch (noch) nicht erreichen.
Deswegen steht es mir nicht zu mehr Geld zu nehmen. UND ich würde niemals Jobs machen, die ich nicht erfüllen kann, wo ich nicht liefern kann. Sobald dass der Fall ist, ziehe ich die Preise an. Und hinzu ist mein Preis immer noch sehr respektvoll gegenüber denjenigen, die in der Tat davon leben müssen. Was für meine Kasse natürlich super ist. Mehr netto vom brutto.
Und, ein Preis steht auch für Qualität. Wer sich einschüchtern lässt von Preisdumping ist eh irgendwann pleite. Qualität zahlt sich irgendwann immer aus. Und dann ist man auch seinen Preis wert.
Zudem sollte man immer seine eigene Qualität überprüfen und sich weiterentwickeln, aber nicht anderen die Schuld geben. Und ganz wichtig, spezialisieren, sich einen Ruf aufbauen, selber zur Marke werden.