- Die Hälfte der Gruppenfotos oder Bilder vom Brautpaar ist unbrauchbar weil die Braut gerade zu Fotograf 1 und der Bräutigam zu Fotograf 2 schaut. Hier würde auch eine klare Ansage an die Gruppe helfen ("z.B. zähle jetzt bis 3 und dann bitte alle Augen zu mir"
)
Hallo, dieser Aussage kann ich 100% zustimmen!
Und das sollte man auch unbedingt in die Leitfaden aufnehmen.
Will man z.B. das Hochzeitspaar mit den Eltern, Großeltern oder Geschwistern als Gruppenbild fotografieren, kommt es immer wieder vor, dass andere Verwandte schnell auch ihre Kompaktkamera zücken und auch ein Bild machen wollen, oder einfach nur durch Zurufe oder andere "Faxen" die zu Fotografierenden ablenken. Dem muss man sofort knallhart einen Riegel vorschieben, und diese Personen am besten wirklich ein paar Meter wegschicken.
Wenn man mit zwei Fotografen fotografiert sollte man sich abwechseln, nie gleichzeitig Bilder machen. Es sollte der jeweils andere Fotograf sich bewusst wegdrehen, dass er mit dem Rücken zur Gruppe steht. Ich hocke mich meist noch auf den Boden. In der "Wartezeit" kann man sehr gut die zuletzt aufgenommenen Bilder kontrollieren und die Kameraeinstellungen verfeinern, oder z.B. mal zwischen Farbe und S/W umschalten.
So hat man für die Bildkontrolle dann auch genug Zeit, während der andere Fotograf die Gruppe beschäftigt und zusammen hält.
Wenn man alleine fotografiert ist es ja oft so, dass sich die Gruppe schon wieder auflöst ("Fotograf ist ja schon fertig mit seinem Bild") wenn man sich kurz nur mal wegdreht.
Generell zu 2 Fotografen: ich halte die Kombination 1 Profi, und ein "Semiprofi", der die Familie gut kennt, auch für nicht schlecht.
Der Profifotograf ist meist technisch besser ausgestattet und hat oft auch mehr Know-How (nicht immer, leider), muss aber allein, um sich abzusichern gegen Kritik, sein Standartprogramm durchspulen, d.h. er fotografiert die wichtigen Motive, die alle von ihm erwarten, oft auch eher konventionell anstatt experimentell, und hat relativ wenig kreativen Spielraum.
Aber auch der "Semiprofi" hat einige Vorteile auf seiner Seite: Er kennt die meisten Personen und kann dadurch interessante Situationen besser einschätzen und ausnutzen. Er weiss z.B. welche Paare zusammengehören, und welches die besten Freunde/Freundinnen des Brautpaares sind. Wo der Profifotograf z.B. nur zwei Männer "sieht", die auf ein Glas Bier anstoßen, weiss der Freund der Familie, dass es sich dabei um die Väter handelt, die auf das Wohl ihrer Kinder trinken.
So kann er interessante Gruppen und Paarbilder aus der Situation heraus machen, ohne dass sich die Personen gleich beobachtet fühlen.
Meist hat der befreundete Fotograf auch einen "Zeitvorteil", dass heißt, er ist schon anwesend, wenn der Profi noch zu Hause seine Speicherkarten sortiert.
So kann er schon die Ankunft und Wiedersehensfreude der lange nicht gesehenen Verwandten fotografieren und auch:
Eigentlich gibt es bei den meisten Hochzeiten ziemlich viele "Freiwillige" meist gute Freunde und enge Verwandte, die schon vorher oder als Mäuschen im Hintergrund ihre Arbeiten verrichten.
Wenn man z.B. ein paar Bilder davon einfangen kann, wie die Mütter des Hochzeitspaares gemeinsam die Kirche mit Blumen schmücken, die besten Freundinnnen die Tischdekoration falten, oder einem ein Foto gelingt, wo der befreundete Musiker in der Kirche schnell die vorzutragenden Lieder noch einmal probt, oder die liebevoll selbst gestalteten Liederzettel in den Kirchenbänken verteilt, ist es auch für das Hochzeitspaar später sicher sehr rührend, zu sehen, wenn man diese Arbeit fotografisch gewürdigt hat.
Auch ist man als Freund meist besser über die "Überraschungen" informiert, die anstehen, und kann sich schon einmal auf die Lauer legen, wenn die als Geschenk von den Geschwistern angemietete Stretch-Limosine oder eine Hochzeitskutsche um die Ecke biegt.
Mein Fazit: Profi und 2ter Fotograf ergänzen sich meist prima, wenn sich jeder auf seine Stärken konzentriert.
Grade wenn man den Profi nicht genau kennt, d.h. es auch sein kann, dass er sich als eine Niete herausstellt, sollte man ruhig eine Hobbyfotografen zusätzlich fragen.