Oh je, kaum einen Tag weg und schon alles vollgeschrieben hier!
Ich bedanke mich für das rege Interesse und freu mich über die vielen unterschiedlichen Meinungen.
Ein paar kurze Bemerkungen nach 7 Wochen Experiment:
Ich sehe Fotografie als Handwerk an, welches man von der Pike auf lernen sollte. Das habe ich zwar damals gemacht (analog vor 24 Jahren) aber im Laufe der Zeit war mir der
Spaß abhanden gekommen.
Ich habe keinen fotografischen Tiefpunkt, sondern möchte nur etwas anderes ausprobieren. Ich finde auch meine veröffentlichten Bilder aus den letzten 10 Jahren eher mittelmäßig bis schlecht, auch wenn es eine Menge waren (Zeitschriften, Bücher) und würde da etwas anderes sehen wollen.
Meine eventuellen Verbesserungen, die ich durch dieses Experiment sicher erreichen will (obwohl ich nicht weiß, ob dies geschieht), sind ja nicht vorformuliert - ich lasse mich einfach überraschen.
Mein bisheriges Fazit:
Ich schaffe es wieder in den meisten Situationen die Belichtung vorherzusagen (auf eine halbe Blende genau). Ich benutze nur noch einen Handbelichtungsmesser und überhaupt nicht mehr den eingebauten Beli der MP (geht einfach schneller und einfacher).
Der Umgang mit der Kamera wird immer selbstverständlicher. Die Hemmschwelle zum fotografieren sinkt, d.h. für mich wird fotografieren normaler, also nichts Besonderes mehr.
Durch die Dunkelkammerarbeit wächst auch dort meine Erfahrung. Beispiel: Ich messe ein Negativ mit dem Heiland aus und erhalte eine Belichtungszeit und den Kontrast. Oft ändere ich nun schon vor einem Erstversuch die Belichtungszeit ab, wenn ich sehe, dass der Controller zu viel oder zu wenig Belichtungszeit ermittelt hat (also vor allem bei Extrembedingungen, wie viel Schnee oder große dunkle Flächen). Leider fehlt mir noch die Erfahrung, um wie viel ich diese Änderung vornehmen muss.
Die Beschränkung auf eine Brennweite beeinflusst meine Sehweise beim Fotografieren, da ich schon ohne Kamera sehen kann, dass mein Standpunkt nicht passen kann oder die beabsichtigte Bildwirkung nicht entsteht. Ich empfinde dies nicht als Einschränkung mehr (zum Anfang schon), sondern als Vereinfachung.
Ich ziehe nicht mehr mit einer Fototasche los, sondern oft nur noch mit Kamera, Beli, einem Zusatzfilm und einem Tuch (für's putzen bei Regen). Das macht frei von Ballast...
Danke für die vielen Wünsche!
Ich verstehe auch die Bedenken, die einige haben. Jeder hat eine andere Vorstellung von Fotografie und das ist ok.
cu Tom
PS: Zu den Kosten kann ich sagen, dass mich das Digitale genauso viel gekostet hat, da ich immer wieder ein paar Sachen dazu haben musste. Nun habe ich kontinuierliche Entwicklungskosten und komme damit klar. Im Schnitt sind es jetzt ca. 3-4 Filme pro Woche + Chemie (18 Euro) und Chemie/Papier für 30 Abzüge 18x24 (18 Euro). Sind also ca. 150 Euro pro Monat. Das geht aber auch preiswerter. Wenn ich noch rauchen würde (vor 15 Jahren aufgehört), würde ich für die gleiche Summe (30x5) meine Gesundheit schädigen...