Druckst du heutzutage größer als früher?
Naja, die Anzeigemöglichkeiten haben sich ja schon verändert. Vor 15-20 Jahren hat man Fotos noch nicht so oft zu Hause am 65" 4K-Fernseher angeguckt. Daher ist das oft vorgebrachte Argument: "Alles Pixelpeeping, fürs Album ausgedruckt sieht man das sowieso nicht!", nicht mehr so recht aktuell.
Trotzdem finde ich 20 MP für mich ausreichend - allerdings croppe ich auch sehr selten.
Generell zum Thema:
Ich sehe - mal grob vereinfacht - im Wesentlichen drei Linien bei Canon für Profis und ambitioniertere Amateure:
- "5er" (5D, 5DII, 5DIII, 5DIV, R?, R5): Brot-und-Butter-Gerät für Profis, Amateure mit genügend Geld und/oder hohen Ambitionen.
- "6er" (6D, 6D II, RP?, R6): Günstigeres KB, eher für Amateure. Für Profis wohl eher Zweitkamera oder für spezielle Anforderungen.
- "7er" (7D, 7DII, R7, ggf. noch einige 2-stellige eingeschlossen): High-End APS-C - mit allen Vor- und Nachteilen. Geringere Low-Light-Performance, geringere Freistellung bei sonst gleichen Gegebenheiten - aber potentiell kleinere und günstigere Objektive, längere erschwingliche und "tragbare" KB-äquivalente Brennweiten. Daher nicht nur wegen des Preises, sondern durchaus auch bewusst wegen der genannten Vorteile eingesetzt, vermutlich auch von Profis.
Darüber gibt es noch die 1er für spezielle Anforderungen und wenn Geld keine Rolle spielt, darunter den preisbewussteren Bereich für Amateure.
Orthogonal dazu kam der Bruch von DSLR auf DSLM. Letzteres mag noch immer den einen oder anderen Nachteil haben, kommt aber mit einem Haufen Vorteile, die ich hier nicht wiederholen muss. (Flexibler AF mit Objekt- und Augenerkennung ist sicher ein wesentlicher.)
Dieser Bruch kam aber (von EOS-M mal abgesehen, das aber irgendwie eine Sackgasse zu sein scheint?) eben erst für KB (R, RP, R5, R6), also den "5er" und "6er" Bereich - und nun - Jahre später - erst für APS-C ("7er"). Wer eigentlich in den "7er" Bereich gehörte, ist daher ggf. auf KB ausgewichen (aus Preisgründen vermutlich eher "6er"), um die DSLM-Vorteile zu haben, und hat auf die APS-C-Vorteile verzichtet. Nachdem es jetzt auch eine "7er" DSLM gibt, ruckelt sich das halt zurecht - und die "6er" werden in solchen Fällen wieder verkauft.
chickenhead darf wohl als klassisches Beispiel gelten: Gewünscht sind lange Brennweiten, aber Hochleistungs-AF. Wegen letzterem auf DLSM umgestiegen - zwangsläufig auf "6er", nun aber, sobald es geht, wegen Brennweite auf "7er".
Ich selbst bin klassischer "6er"-Kunde: KB wegen Lowlight und maximaler Qualität bei kürzeren und mittleren Brennweiten, aber die "5er" sind mir den Aufpreis nicht wert. Daher behalte ich die R6 auch bis auf Weiteres.