Wenn die Kameras "ausentwickelt" wären, könnten die Hersteller die Entwicklungsabteilungen schliessen...
Das machen teilweise einige Hersteller. Siehe Ricoh, Pentax, Olympus, Leica, ..., ... . Der Invest in Fortschritt ist da ein Minimum. Olympus ist weg vom Fenster. OM System investiert deutlich mehr in Entwicklung und Forschung.
Aber wir müssen differenzieren zwischen "ausentwickelt" und "ausentwickelt".
a) Sensoren und Hardware - sind seit einer Nikon D600...D800 doch ohne jegliche Weiterentwicklung. Das beweist auch eindrucksvoll die Pentax K1, die den D800 Sensor drin hat. Ich habe selbst alles an Vollformat und APS-C Sensoren der letzten Jahre in der Hand gehabt. Nicht ausgeliehen, sondern gekauft und benutzt. Aber oftmals ging mir immer ein Gedanke durch den Kopf: "Gib mir die alte D800 und ich mache dir 1:1 das Bild nach".
b) Software und Signalverarbeitung - sind die treibenden Themen schon seit mehr als 10 Jahren. Stichwort Digitalisierung, Cloud, Vernetzung, Kommunikation, Analyse, KI, Datenaufbereitung, ..., ... . Da kann es nicht genug Ingenieure geben. Hohe Investitionen. Aus alt mach neu. Nimm dir eine alte Kamera, einen alten Sensor und packe einen Hochleistungs-Rechner dran, der 10...20 Bilder pro Sekunde verarbeitet. Gesichtserkennung, Tracking, Augenautofokus, Videoaufnahmen, Tiererkennung, Motivverfolgung, Bildanalyse, ..., ... natürlich tauscht man dann auch gerne die Fokusmotoren der Objektive gleich mit. Wozu Schraubenmotoren und Mikromotoren, wenn ich jetzt Linearantriebe benötige, die 10...20 Korrekturen pro Sekunde umsetzen müssen. Dazu packt Fujifilm noch eine neue "Filmsimulation" und ab geht die Post
Aber glaubt ja nicht, dass jetzt das Endresultat besser aussieht als das einer 10 Jahre alten D600 oder D800. Die beiden waren damals schon "ausentwickelt"