es wurde hier auch schon festgestellt das es nicht ein umgelabeltes ist, denn der hintere Teil ist anders und damit muss neu gerechnet werden. Das vorhandene Rechnungen genommen werden die dann neu angepasst werden müssen, ist nicht unüblich und spart Kosten.
Genau so habe ich das in der Vorlesung "Berechnung optischer Systeme" auch gelernt. Erster Schritt, Suche nach einem optischen Ansatz, der das Potential verspricht die Ziele im Preisrahmen zu erreichen.
Und dabei greift man meist auf die Patentdaten zurück, die von meisten optischen Rechnungen ja vorliegen. Dann geht man in den Optimierungsprozess, wo man schaut durch Variation von Parameter für die neue Aufgabenstellung bessere Kombination zu finden. Oft unter verwendung anderer Glassorten, Aspähren, oder zusätzliches Element, denn der Ausgangsentwurf ist für seine Anwendung bereits optimiert.
Fängt man an an einem Parameter zu spielen, werden meist weitere andere Änderungen in Folge erforderlich, bis man wieder ein gewisses Optimum gefunden hat....
Daß zwei Linsenschnitte oberflächlich genau gleich aussehen, sagt nichts, aber auch garnichts darüber, ob es sich um dasselbe optische System handelt, es gibt nur eine Wahrscheinlichkeit. Da jedoch die letzten Linsengruppen anders sind, wurde das Objektiv -Ja under Verwendug eines Ansatzes von Sigma- überarbeitet. Und das bedeutet alles komplett neu durchrechnen und neues Optimum suchen.
Wieviele Änderungen Vorgenommen wurden, darüber kann spekuliert werden. Bei der Preisdifferenz kann durchaus auch die ein oder andere teurere Glassorte verwendet sein, auch wenn Oly und Sigma da andere Kommunikation pflegen mögen.
Solange man nicht die kompletten technischen Daten hat, läßt sich nicht sagen, wieweit die Objektive gleich sind, oder nicht.
Beispiel das Olympus OM 1.4/50mm Objektiv. Heute ist bekannt, daß 6 Verschiedene Versionen über die Jahre gebaut wurden. Linsenschnitt in Prospekten nicht zu unterscheiden. Die optischen Leistungen, und Abbildungscharakteristik sind durchaus sehr relevant verschieden. Wobei die lezte Version aus dem Katalog geflogen ist, weil zu teures Glas verbaut gewesen ist, und der Markt einen so weit von der Konkurenz abhebenden Preis nicht akzeptiert hätte. Das sind die gesuchten Versionen. Andere sind heute eher für romantic-Touch.
die optische Rechnung ist praktisch identisch.....
Aus dem oben gesagten: Linsenschnitte sind nett, aber Aussagekraft eher gering. Beide Objektive basieren auf demselben Ansatz, ja, das ist schon alles. So wie unzählige Standart Festbrennweiten auf dem
Doppel-Gauß Ansatz beruhen, aber doch sehr unterschiedlich in Preis und Qualität sein können, auch wenn sich Linsenschnitte gleichen wie ein Ei dem Anderen.