... Mechanisch bietet er aber Schutz gegen Verunreinigungen.
Grüße
Florian
nun, dafür verwende ich (Einschraub)Filter auch in erster Linie
(habe noch Verlaufs-Plattenfilter für die Landschaftsfotografie, wo der Abstand zur Frontlinse entgegen der Theorie noch weitaus größer ist, aber das ist ein anderes Thema)
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Nun zu meinem Beispielbild in Posting # 70
Vermutet wurde ja ein Filtereinfluß im Randbereich (Unschärfe durch fehlende Planlage ?)
... Die Ecke rechts unten kommt es mir ziemlich unscharf daher. Ob das nun an Objektiv, Fokussierung, Schärfentiefe oder Filter liegt, vermag ich mangels Vergleich natürlich nicht beurteilen ...
Nun, das Bild ist eine Stackingaufnahme. Bedingt durch die sehr geringe Schärfentiefe ist nur der Bereich von der Narbenspitze bis zu den stark gebogenen Staubblättern gerade mal so scharf geworden (ohne Stacking wäre es allein nur die Narbe gewesen - dazu habe ich ein Vergleichsfoto).
https://www.makro-forum.de/viewtopic.php?f=9&t=159865
Das hat also nicht mit dem Filter zu tun.
Dann wurde hier auf schräg einfallende punktuelle Lichtquellen verwiesen:
... Der Test bei "Lens Rentals" ist Quark. Die haben nur gemessen, was senkrecht auf das Glas fällt. Was die wirklichen Störungen [mit Filtern] verursacht ist schräg einfallendes Licht ...
Bei dem Beispielfoto ist keine Sonnenblende montiert (weil bei dem hohen ABM - das Bild wurde nicht beschnitten - der Arbeitsabstand vor der Frontlinse schon gering genug war). Als Lichtquelle fungierte eine das Tageslicht überstrahlende LED-Flächenlampe, die extrem flach von der Seite einstrahlt und dabei leider auch das Objektiv selber trifft.
Was an für Filter schwierigen Situationen soll ich eigentlich noch in ein Bild packen ?
Ausgewählt habe ich es auch deshalb, weil es ja erst hieß, bei starken Kontrasten würde der Effekt besonders gut zu sehen sein.
... Situationen ... in denen wirklich optische Leistung gefragt ist. Das betrifft vor allem hohe Kontraste, sowohl hell/dunkel als auch farblich. Bei Billigteilen wird die Auflösung mau bis verschwommen, an Farbübergängen sieht man Säume bis Regenbogen.
später heißt es dann zwar wieder (zum Bild)
... Zweitens sind [bei Deinem Bild] gerade die kritischen Stellen in schmeichelhafte Schwärze verhüllt ...
Die Kontraste sind nun da, aber sonst kann ich nichts entdecken.
Das Bild zeigt keine Reflexe, Überstrahlungen, unerklärliche Unschärfen und ist auch nicht flau geworden.
Bei der Verwendung guter Markenware (ich verwende Einschraubfiltern der Marke Schneider/B&W) spare ich mir daher zeitaufwendige Vergleichsaufnahmen. Heute kann man ja dank der Technik die Aufnahme (auch den fertigen Stack) sofort am Kameramonitor kontrollieren. Erst wenn ich da unerklärliche Probleme bekommen sollte, würde ich zu suchen anfangen (und den Filter evt. einfach abnehmen). So nicht.
Mein Rat: erst mal ausprobieren ...
Inzwischen sollen aber Makros plötzlich gar nicht mehr von dem Filtereinfluss betroffen sein (anfangs hieß es ja noch generell: Filter fatal).
... Aber Makros sind ohnehin keine guten Tests für Filter ... Dein Beispielbild ... ist leider völlig untauglich für eine Beurteilung
Na Gut. Dann habe ich natürlich das falsche Beispiel gewählt.
Die Argumentation schwenkt dagegen jetzt in Richtung Weitwinkel. Auch gut.
Was ich dann aber nicht verstehe (bin natürlich auch kein Physiker): Warum empfiehlt ein Hersteller wie Olympus für sein nagelneues 8-25er WW-Zoom (abgedichtet und fluoritbeschichtet) einen eigenen Schutzfilter als Zubehör, der übrigens völlig plan ist (ja, das Objektiv hat inzwischen anders als das 7-14er, noch mit stark gewölbter Frontlinse, jetzt ein eigenes Filtergewinde)?
Warum geht ein Hersteller in Zeiten des Internets so ein Risiko ein, dass evt. an sich filterbedingte Probleme bei der Bildqualität auf sein 1000-Euro-Objektiv geschoben werden könnten ? Warum warnt er stattdessen nicht ausdrücklich davor ? Weil die da in der Konstruktionsabteilung alle keine Ahnung haben, das vorher nicht ausprobiert haben ?
Bei der Konstruktion gerade dieses Zooms (ich glaube: 16 Linsenelemente ?) war die Kontrolle der Flares (Artefakte bei Gegenlicht) besonders schwierig (ganz vermeiden kann man sie nicht). Aus dem Grund müsste doch das Objektiv dann einen roten Aufkleber tragen: "Auf gar keinen Fall mit Filter verwenden!"
Und zum Schluß noch zwei Fälle aus der Praxis:
a) am westlichen Strand von Dänemark: Mein Rat -
je nach Bedingungen Filter benutzen ! In Bodennähe herrscht "Schmiergelstimmung", stehend sieht man nach ca. 15 Minuten von seinem Motiv so viel: nämlich gar nichts mehr. Da hilft eine teuer abgedichtete Kamera-Objektiv-Kombination dann auch nicht weiter
b) Karnevallsumzug: Jemand aus der Zuschauermenge, den ich (Auge am Sucher) zuvor nicht bemerkt hatte, dreht sich zu mir um und öffnet eine Coladose. Effekt ist bekannt. Ich hatte an dem Tag natürlich keine Reflexe oder Artefakte bei den Bildern; aber nicht, weil ich damals aus Kostengründen den Filterkauf gescheut hatte, sondern weil ich das Objektiv danach in die Tasche packen musste. Mir gelang es mit den bescheidenen Bordmitteln unterwegs nämlich nicht mehr, den Schmier wieder von der Linse zu putzen. Restliche Bilder wurden dann nur noch mit dem starken Tele gemacht ...
Ehrlicherweise muss ich sagen: das ist mir in den Jahren auch nur einmal passiert, ärgerlich war es trotzdem (dazu kommen später aber noch zweimal Leute, die es lustig fanden, mir nach dem wackeren Ruf "Persönlichkeitsrecht" mit dem Daumen auf die Frontlinse zu fassen, aber die waren wohl auch schon etwas alkoholisiert).
M. Lindner